Smolle: Ärztliche Versorgung braucht attraktive Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte und Aufwertung der Allgemeinmedizin

ÖVP-Gesundheitssprecher im Gesundheitsausschuss einstimmig zum Obmannstellvertreter gewählt

Ärztliche Versorgung braucht attraktive Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte sowie eine Aufwertung der Allgemeinmedizin, sagte der heute im Gesundheitsausschuss einstimmig gewählte Obmannstellvertreter und ÖVP-Gesundheitssprecher Abg. Dr. Josef Smolle in der Debatte über einige Anträge zur ärztlichen Versorgung in Österreich. “Wir haben die Studienplätze an den österreichischen Universitäten durch die medizinische Fakultät in Linz bereits um 300 erhöht, und mit dem Uni-Med-Impuls-Programm kommen weitere 200 dazu”, nimmt Smolle zu der Forderung nach mehr Studienplätzen Stellung. Vielmehr aber komme es darauf an, die Arbeit in Österreich für die Absolventinnen und Absolventen attraktiv zu gestalten. Zusätzlich zu den Fortschritten hinsichtlich Arbeitszeit und Bezahlung “müssen wir – jenseits von Dokumentation, Organisation und Verwaltung – wieder mehr Zeit und Freiraum für die ärztlichen Kernaufgaben schaffen”, wie Smolle betont. Im niedergelassenen Bereich wiederum sind die verstärkte Umsetzung flexibler Modelle zur Zusammenarbeit und ein zeitgemäßer Leistungskatalog notwendig. Er lädt die Gesundheitssprecher/innen der Parlamentsparteien dazu ein, gemeinsam an der Weiterentwicklung zu arbeiten.

Durch eine Novellierung des Gesundheitstelematikgesetzes soll es in Zukunft zudem auch Apotheken ermöglicht werden, verabreichte und schriftlich dokumentierte Impfungen im elektronischen Impfpass nachzutragen. Außerdem soll die Einschränkung, dass Hebammen nur bestimmte Impfungen nachtragen und vidieren dürfen, entfallen. Apotheken konnten bisher sowohl auf die ELGA-Medikationsdaten als auch auf das zentrale Impfregister nur zwei Stunden lang zugreifen, nun soll die Zugriffsdauer für beide Fälle auf 28 Tage verlängert werden.

“Ein Anliegen ist mir auch die Verankerung von Musiktherapie in den heimischen Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern”, so der ÖVP-Abgeordnete. In einem gemeinsamen ÖVP-Grünen- und NEOS-Antrag wird der zuständige Minister Johannes Rauch ersucht, diese Maßnahme im Rahmen der “Zielsteuerung Gesundheit” zu etablieren. Es sei wissenschaftlich und klinisch belegt, dass es sich bei Musiktherapie um ein wirksames Angebot für viele kranke, eingeschränkte oder seelisch belastete Menschen handle. Gerade in Zeiten von Corona, die viele emotionale und gesellschaftliche Herausforderungen an den Einzelnen stelle, sei dies eine wichtige Unterstützung, so Smolle weiter. Musiktherapie sollte daher als Basisangebot in allen wesentlichen Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern zur Verfügung gestellt werden.

Smolle ging auch auf den vorgelegten Bericht über die Errichtung des COVID-19-Krisenbewältigungsfonds für das Kalenderjahr 2022 ein, der eine Bilanz über die Ausgaben gibt: Durch die Maßnahmen im COVID-Gesetz und die Maßnahmen zum Familienhärteausgleich wurde ein wesentlicher Beitrag zur Abfederung der sozialen Folgen der Krise geleistet und auch das zivilgesellschaftliche Engagement wurde gewürdigt. Für die Testungen von asymptomatischen Personen wurden seit Beginn der Pandemie bis zum 30. Juni 2022 insgesamt rund 746,6 Millionen ausgegeben – zuzüglich zu Testungen an Schulen und in Betrieben, die federführend durch BMBWF und BMAW finanziert werden. Seit Beginn der COVID-19 Impfungen wurden bis zum Stichtag 5. Juli 2022 insgesamt 18.619.931 Impfungen verabreicht. Für deren Abwicklung wurden bisher seit Beginn der Pandemie bis 30. Juni 2022 insgesamt rund 1,1 Milliarden ausgegeben; für Schutzausrüstung 554 Millionen und für Covid-Arzneimittel 190 Millionen Euro sowie für Verdienstentgänge 694 Millionen. (Schluss)

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