
Parlamentssanierung in finaler Phase: Inbetriebnahme steht bevor
Parlamentsspitze bedankt sich bei Gewerken aus ganz Österreich
Nach fast fünf Jahren Bauzeit geht die Sanierung des Parlamentsgebäudes in die finale Phase über. Das Parlament wird nun bis zur Wiedereröffnung am 12. Jänner für den parlamentarischen Betrieb vorbereitet. Übersiedlungen, technische Vorbereitungen und Proben aller Abläufe stehen bevor. Die Nationalratspräsident:innen Wolfgang Sobotka, Doris Bures und Norbert Hofer sowie Bundesratspräsidentin Korinna Schumann dankten anlässlich des Starts der Inbetriebnahme all jenen Personen, die mit ihrer Arbeit auf der Baustelle zur Sanierung des historischen Parlamentsgebäudes beigetragen haben.
100 FIRMEN AUS DEM GANZEN LAND AN PARLAMENTSSANIERUNG BETEILIGT
Über 100 Gewerke aus ganz Österreich wirkten bisher an der Sanierung des Parlaments mit. Vom Dach aus dem Burgenland über Möbel aus der Steiermark bis zum Wappenadler, der durch die Arbeit einer oberösterreichischen Metallwerkstatt wieder in altem Glanz erstrahlt, waren großteils heimische kleine und mittelständische Betriebe am Werk. Unterschiedlichste Arbeiten fanden an den verschiedenen Orten im Gebäude gleichzeitig statt. So waren etwa Maurer:innen und Baggerfahrer:innen mit Abbrucharbeiten im Nationalratssaal beschäftigt, während an anderen Stellen im Haus Tischler:innen an Fenstern und Türen arbeiteten oder sich Restaurator:innen sorgfältig um denkmalgeschützte Figuren und Oberflächen kümmerten. In Spitzenzeiten waren bis zu 550 Arbeiter:innen gleichzeitig auf der Baustelle beschäftigt. Manche verbrachten ihre ersten Lehrjahre auf der Parlamentsbaustelle, für andere war es das letzte Projekt vor der Pension.
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka sprach allen Beteiligten großen Dank und Respekt aus. „Die Arbeiterinnen und Arbeiter haben eine Meisterleistung erbracht“, so Sobotka. Der Nationalratspräsident dankte auch seinen Kolleg:innen im Präsidium Doris Bures und Norbert Hofer und der amtierenden Bundesratspräsidentin Korinna Schumann sowie allen Parlamentsparteien, die den Beschluss mitgetragen haben, das Haus am Ring zu sanieren. Er nutzte den Anlass auch, um der verstorbenen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer zu gedenken, unter deren Präsidentschaft im Jahr 2014 der einstimmige Beschluss zur Sanierung zustande kam. „Prammer wäre heute stolz auf das Erreichte“, so Sobotka.
Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures blickte anlässlich des Starts der Inbetriebnahme in die Zukunft: „Das modernisierte Parlamentsgebäude soll und wird hoffentlich auch einen neuen Impuls für zeitgemäßen, zivilisierten und respektvollen demokratischen Diskurs ausstrahlen.“
All jenen, die mit ihrer Arbeit das Gebäude fit für die Zukunft gemacht haben, dankte Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer. „Nach mehreren Jahren Sanierungsarbeit öffnet das Parlament schon bald seine Tore. An der Verwirklichung der Sanierung haben zahlreiche Menschen mitgewirkt. Heute möchten wir vor allem den vielen Handwerkerinnen und Handwerkern, die fünf Jahre lang an den Renovierungsarbeiten beteiligt waren, unseren Dank aussprechen. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass die Sanierung so gelungen ist. Daher gebührt ihnen unsere vollste Anerkennung“, so Hofer.
Dankbarkeit und Vorfreude äußerte auch Bundesratspräsidentin Korinna Schumann: „Wir bedanken uns bei den vielen Handwerker:innen und Arbeiter:innen für die erfolgreiche Sanierung des ehrwürdigen Parlamentsgebäudes am Ring. Gemeinsam werden wir an diesem Ort die Zukunft Österreichs gestalten. Ganz besonders freut es mich, dass der Bundesrat endlich wieder die Möglichkeit hat, seinen eigenen Saal zu nutzen.“
LETZTE FERTIGSTELLUNGEN UND INBETRIEBNAHME STEHEN BEVOR
Dass die Parlamentsdirektion nach fünf Jahren nun wieder das Parlamentsgebäude übernimmt, sei ein großer Meilenstein, betonte Alexis Wintoniak, Parlamentsvizedirektor und Generalbevollmächtigter für die Sanierung, in seinen Begrüßungsworten im Rahmen einer Veranstaltung zum Dank an alle Baufirmen und Arbeiter:innen. Er sprach allen Beteiligten großen Dank dafür aus, wie weit das Projekt bereits gekommen ist. Es sei aber noch nicht am Ziel. „Gemeinsam können wir stolz auf das Erreichte sein, gemeinsam wollen wir auch den erfolgreichen Abschluss schaffen“, so der Parlamentsvizedirektor.
Über Besonderheiten und Herausforderungen sprach Wintoniak auch mit dem Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) Wolfgang Gleissner, Generalplaner András Pálffy von Janornegg & Pálffy Architekten, Robert Wendl von der Werner Consult – Wendl ZT GesmbH, die als Örtliche Bauaufsicht fungierte, und BIG-Pressesprecherin Lucia Malfent.
Für Wintoniak war der Konsens aller Parteien über das gesamte Sanierungsvorhaben hinweg das Besondere an diesem Projekt. Ein solches Einvernehmen sei nicht selbstverständlich. Auch für Gleissner stellt die Parlamentssanierung ein besonderes Projekt dar. „Die Dimension und die Komplexität des Vorhabens zeigten sich sehr schnell. Ein historisch wertvolles, denkmalgeschütztes Gebäude mit allen heutigen Anforderungen an Brandschutz, Barrierefreiheit oder Energieeffizienz in Einklang zu bringen, erfordert hohe Sensibilität und Kompetenz“, so der BIG-Geschäftsführer. „Dass die Sanierung unter den von der Corona-Pandemie und ihren Begleiterscheinungen erschwerten Bedingungen bisher so gut gelungen ist, bestätigt den Einsatz und das Engagement aller Beteiligten. In kontinuierlicher und konstruktiver Zusammenarbeit mit der Parlamentsdirektion führen wir das Herzstück der Demokratie erfolgreich – mehr als herzeigbar – in die Zukunft“, zeigte sich Gleissner erfreut.
Freude über das Erreichte äußerte auch Generalplaner András Pálffy. Es sei ein intensives Projekt, das aufgrund des historischen Bestands auch zahlreiche Überraschungen und Herausforderungen mit sich gebracht habe. Für Robert Wendl von der Örtlichen Bauaufsicht zeigt ein Blick auf die verrechneten Arbeitsstunden, wie herausfordernd die Sanierung bisher war. Rund 2,5 Mio. Arbeitsstunden wurden geleistet, um das Gebäude fit für die Zukunft zu machen. Weil das Parlament ein bedeutendes Symbol der Republik sei, sei naturgemäß das öffentliche Interesse an der Sanierung groß gewesen, betonte BIG-Pressesprecherin Lucia Malfent. In der Kommunikation sei es daher wichtig gewesen, kontinuierlich über die Baufortschritte zu informieren.
Die Parlamentsdirektion hat das Gebäude heute von den mit dem Projektmanagement betrauten Unternehmen übernommen und startet nun mit der Inbetriebnahme, die weiterhin von der Bundesimmobiliengesellschaft und der Örtlichen Bauaufsicht begleitet wird. (Schluss) kar
HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung sowie eine Rückschau auf vergangene Veranstaltungen finden Sie auf der Website des Parlaments.
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