Gegen die Teuerung: Studierende organisieren einen Aktionstag

Den Universitäten fehlt Geld! Unter dem Titel “Uni friert” organisiert die HTU mit weiteren Hochschüler*innenschaften am 7.11. eine Großdemo für die Ausfinanzierung der Universitäten.

Im Sommer belief es sich auf eine Prognose, nun wird die Sorge zur Realität: Die österreichischen Universitäten stehen vor einem Budgetdefizit von 1,2 Mrd. Euro. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung will weniger als die Hälfte des Defizits deckeln. Nun drohen desaströse Szenarien: kalte Hörsäle, Einschränkungen im Lehr- und Forschungsbetrieb, Ausschreibungsstopps, Kündigungen und letztlich die Schließung der Universitäten über den Winter.

Um auf die prekäre Lage zu reagieren, organisieren die Studierenden der TU Wien gemeinsam mit der Rektorin und UNIKO-Präsidentin Sabine Seidler den Aktionstag “Uni friert.” Ab acht Uhr morgens werden die Lehrveranstaltungen in den Resselpark im Freien verlegt. Gegen zwölf Uhr startet der Demonstrationszug über den Ring gen Bildungsministerium am Minoritenplatz.

Mittlerweile haben sich zahlreiche Hochschulvertretungen der Initiative angeschlossen. Die Hochschulvertretungen der Universität Wien, Universität für Bodenkultur, Akademie der bildenden Künste, Medizinischen Universität Wien und der Universität Salzburg stehen solidarisch und geeint hinter den Forderungen von “Uni friert”. Damit die Universitäten sicher durch den Winter kommen, braucht es eine umfassende Unterstützung aus dem Bildungsministerium. Die gesamten Mehrkosten, die durch die Teuerung entstehen, müssen gedeckelt werden.

“Einsparungen in der Bildung sind nicht neu. Jetzt rächt es sich, dass Universitäten wie Startups ökonomisiert worden sind und ihren Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen können, sobald sich die Rahmenbedingungen unerwartet ändern. Wir fordern eine Übernahme der Mehrkosten und die Ausfinanzierung der Hochschulen. Hochschulen müssen wieder ein Ort für Bildung und Forschung sein – statt für Profite!”, so Jessica Gasior vom Vorsitzteam der ÖH Uni Wien.

Die Hochschüler*innenschaften sind sich sicher: Trifft es die Universitäten hart, trifft es die Studierenden noch härter. Wer während einer Teuerung die Tore der Universitäten versperrt, wälzt die Kosten auf Studierende und das Universitätspersonal ab. Dabei soll sich im Winter niemand die Frage stellen müssen, ob die Wohnung oder das Essen warm sein sollen.

“Wenn Unis die Betriebskosten nicht stemmen können, drohen verpflichtende digitale Lehre oder kalte Lehr- und Lernflächen, was Studieren zur Qual macht. Letztlich werden die realen Kosten verschoben und durch die Umkehrung der Schlafzimmer zu Hörsälen den Studierenden umgehängt. Am stärksten davon betroffen sind u.a. Studierende und Universitätspersonal mit Betreuungspflichten sowie alle Personen, die sich in prekären Lebenssituationen befinden”, so Maurício Ianês und Felix Kofler vom Vorsitzteam der ÖH AkBild.

Einigkeit besteht auch darüber, dass die Mehrkosten keinesfalls auf Einzelpersonen ausgelagert werden dürfen. “Immer mehr Studierende wissen nicht, wie sie exorbitant gestiegene Strom- und Gasrechnungen bezahlen sollen. Es braucht endlich finanzielle Unterstützung für Studierende statt witzlose Einmalzahlungen – Studieren muss endlich leistbar werden. Eine Energieautarkie Österreichs durch den Ausbau erneuerbarer Energien ist längst überfällig”, so Michael Pinter vom Vorsitzteam der ÖH BOKU.
“Wir können nicht mehr stillsitzen, während erneut im Bildungsbereich gespart wird. Wir rufen daher alle Studierenden dazu auf, heute um zwölf Uhr zur Demonstration im Resselpark zu kommen. Denn auf die Politik ist kein Verlass – wir müssen uns selbst um die Bildung kümmern, die uns zusteht. An unserer Zukunft darf nicht gespart werden!”, betonen die Hochschulvertretungen der TU Wien, Uni Wien, TU Graz, BOKU, MedUni Wien, Uni Salzburg und AkBild.

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