Auftakt für internationale „Universum“-Koproduktion „Ein Jahr auf unserer Erde“ –Teil 1: „Winter“ am 14. März um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Winter auf der Erde – das bedeutet für die einen Kälte und schwierige Bedingungen, genügend Nahrung zu finden. Die Pflanzen-und Tierwelt auf der Südhalbkugel hingegen schwelgt währenddessen in Wärme und Überfluss. Dass es Jahreszeiten gibt, ist einer Einzigartigkeit des Planeten geschuldet – dem Neigungswinkel der Erdachse, der die Bahn um die Sonne beeinflusst und alles Leben auf dieser Welt erst ermöglicht. Die neue vierteilige „Universum“-Serie „Ein Jahr auf unserer Erde“ von Andrew Moorwood (ORF-Bearbeitung:
Wolfgang Stickler) – eine Koproduktion von Plimsoll Productions im Auftrag von ITV in Zusammenarbeit mit ARD und ORF – begleitet ab 14. März 2023 jeweils dienstags um 20.15 Uhr in ORF 2 unterschiedlichste Tierfamilien rund um den Erdball und schildert, wie sie den permanenten Wechsel von Tageslängen und Wetterbedingungen zu meistern imstande sind. Während Eisbär, Rotfuchs oder Eichhörnchen einiges an Fertigkeiten mitbringen müssen, um den langen, tief verschneiten Winter auf der Nordhalbkugel zu überdauern, genießen Königspinguine im Süden die reichhaltige Fisch-Bar, und im warmen südafrikanischen Botswana ergießen sich sintflutartige Regenschauer über Elefantenherden.

Die Erde ist der bislang einzig bekannte Planet, der unterschiedlichste Formen von Leben beherbergen kann. Geschuldet ist dies der schrägen Neigung der Erdrotationsachse. Sie ermöglicht auf ihrem zwölf Monate dauernden Weg um den energiespendenden Fixstern Sonne die Jahreszeiten. Dass Nord- wie Südhalbkugel gleichermaßen von ihnen betroffen sind und im Jahresverlauf ähnliche Bedingungen aufweisen, hat die vielfältigen Existenzen an allen Ecken und Enden der Welt überhaupt erst möglich gemacht. Winter bedeutet für die nördliche und südliche Hemisphäre völlig unterschiedliche Lebensabschnitte: Auf dem Archipel Spitzbergen etwa, der nördlich des Polarkreises liegt, herrschen neben Kälte, Wind und Schnee mehr als dreieinhalb Monate Finsternis. Während der Polarnacht lässt sich die Sonne nicht blicken. Ein Eisbärenweibchen und ihr Junges müssen hier weite Strecken zurücklegen, um satt zu werden. Es gelingt mit etwas Glück, auf dem Packeis eine dösende Ringelrobbe zu erhaschen oder zur Not mit einem eisgekühlten Rentier-Kadaver Vorlieb zu nehmen. Treffen Sonnenwinde auf das Erdmagnetfeld, kommt es zum Phänomen der Polarlichter.

Eben dieses Erdmagnetfeld scheint sich der Rotfuchs bei der Jagd zunutze zu machen. Im tief verschneiten Montana (USA) ist jede zusätzliche Hilfe mehr als willkommen, um Nagetiere zu erhaschen. Die Wissenschaft nimmt an, dass der Fuchs eine Art sechsten Sinn besitzt. Er richtet sich leicht nach Nordosten aus, wie eine magnetische Kompassnadel, wartet auf ein Geräusch der Beute, um mithilfe seines ausgezeichneten Gehörs die Richtung zu bestimmen, und nutzt den Magnetsinn für die exakte Entfernung. Dann folgt ein Sprung in den Tiefschnee – und meist hat er einen Nager in seinem Bau punktgenau erwischt. Spezielle Fähigkeiten bei der Nahrungssuche sind auch von den Eichhörnchen in Südnorwegen gefragt. Noch im Herbst hat jedes Tier an die 3.000 Nüsse versteckt. Nun gilt es, sie in der völlig veränderten Schneelandschaft wiederzufinden. Dafür wächst ihr Hippocampus, jener Teil des Gehirns, der u. a. für Lernen und Orientierung zuständig ist, um 15 Prozent. Eichhörnchen erinnern sich deshalb an viele Orte.

Auf der warmen Südhalbkugel dreht sich zur selben Zeit alles um den Nachwuchs. Auf der Marion-Insel, etwa 1.700 Kilometer südlich von Afrika gelegen, wechseln sich in den warmen Wintermonaten etwa 14-tägig Königspinguin-Paare ab, um ihr Ei zu bebrüten. Nach zwei Wochen ausgiebiger Fischjagd kehrt die Hälfte der Pinguine an Land zurück. Sie orten den Partner unter Hunderttausenden Königspinguinen mithilfe einer besonderen Fähigkeit: Sie können den speziellen Ruf aus dem Getöse filtern und finden einander punktgenau. Weiter nördlich, im südafrikanischen Botswana, treffen die Sonnenstrahlen deutlich senkrechter auf die Erde. In der Hitze bilden sich Wolken, die für sintflutartige Regengüsse sorgen und das Land für wenige Wochen in üppiges Grün hüllen. Ein Paradies für einen jungen Elefanten. Noch ahnt er nicht, was der Wechsel in den Frühling bedeuten wird: die erste Dürre seines Lebens, stundenlange Märsche zu Wasserstellen und hungrige Löwenrudel, die sich auf die Jagd nach Jungelefanten spezialisiert haben.

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