Pollensaison 2024: Starker Pollenflug steht bevor

AUFGRUND DER KLIMATISCHEN VERÄNDERUNGEN BEGINNT DIE BLÜTE ALLERGOLOGISCH BEDEUTSAMER PFLANZEN IMMER FRÜHER, ENDET SPÄTER UND WIRD TEILS AUCH INTENSIVER. DIE SERVICES DES ÖSTERREICHISCHEN POLLENINFORMATIONSDIENSTES SIND FÜR ALLERGIKER SEIT VIELEN JAHREN WICHTIGER BEGLEITER DURCH DIE POLLENSAISON. NUN WURDE DIE WEBSEITE DES VEREINS NEU AUFGEBAUT UND NOCH STÄRKER PERSONALISIERT. DIE NEUE LANDINGPAGE WWW.ALLERGIE.AT, EINE KOOPERATION MIT DER PATIENTENPLATTFORM IGAV – INTERESSENSGEMEINSCHAFT ALLERGENVERMEIDUNG, ERMÖGLICHT ALLERGIKERN ZUGRIFF AUF WICHTIGE INFORMATIONEN.

„Die bisherige Pollensaison war eine Achterbahn an Belastungen“, sagt Dr. Markus Berger, Leiter des Österreichischen Polleninformationsdienstes. „Ende Jänner/Anfang Februar begann die Hasel mit ihrer Blüte, gefolgt von der Erle, die bis Anfang März stäubte. Die Erlenpollensaison war durchschnittlich, jedoch gab es außergewöhnlich hohe Belastungsspitzen gefolgt von geringem Pollenflug.“ Die Esche legte einen rekordverdächtigen Frühstart hin. Berger: „Durch die milden Temperaturen erwarten wir auch einen verfrühten Start der Birke – aus heutiger Sicht in der dritten Märzwoche. Allergiker müssen mit durchschnittlichen bis stärkeren Belastungen rechnen.“ Danach folgt die Blüte der Gräser, die voraussichtlich ähnlich stark wie im Vorjahr sein wird. Beifuß und Ragweed blühen vom Spätsommer bis in den Herbst hinein und beschließen die Pollensaison – kurz bevor die Purpurerle im Dezember den Weihnachtsfrieden stört. „Die Ursachen für immer mehr Tage mit belastendem Pollenflug hängen mit dem ‚global warming‘ zusammen“, erklärt Mag. Dr. Helmut Zwander, wissenschaftlicher Leiter des Pollenwarndienstes des Landes Kärnten. 

NEUE PFLANZEN, NEUE BESCHWERDEN

Der Einjährige Beifuß – ein Kraut, das ursprünglich aus Asien und den Balkanländern stammt – sorgte 2023 mit einer starken Blüte im Spätherbst für eine Überraschung. Im Umfeld des Neusiedler Sees und der Kärntner Seen könnte der Pollenflug der Schilf-Bestände für Herbstallergien eine Bedeutung bekommen und auch die im pannonischen Tiefland angebauten Olivenhaine können künftig für Belastungen sorgen. Auch der aus China stammende Götterbaum verbreitet sich in Österreich. Da er vorwiegend insektenbestäubt ist, muss nur lokal mit relevantem Pollenflug gerechnet werden. „Für eine gute Pollenprognose ist aerobiologisches Wissen und Erfahrung wichtig, denn jedes Jahr hat sein ‚eigenes Gesicht‘ und variiert wetter- sowie vegetationsbedingt. Auch die Luftverschmutzung hat Einfluss auf die Symptomstärke“, so Zwander. „Der Blick auf den statischen Pollenkalender allein reicht also nicht mehr aus!“ 

POLLENINFORMATIONSDIENST: PERSONALISIERT, UP-TO-DATE, PRAKTISCH

Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse erstellt der Polleninformationsdienst laufend neue Services und entwickelt bestehende weiter. 2024 stehen alle Zeichen auf Personalisierung. Schon seit mehreren Jahren berücksichtigen die Angebote die individuelle Situation der Allergiker. Das Update verwendet zu lokalen Pollen- und Symptomdaten der Nutzer nun auch Wetterdaten und berechnet den Einfluss von Ozon, Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Feinstaub. Damit sind die Vorhersage und das persönliche Allergie-Risiko noch genauer, da Wetter und Luftqualität maßgebliche Auswirkungen auf das Befinden von Pollenallergikern haben.  

Auch die Webseite des Vereins wurde weiterentwickelt und von Grund auf neu aufgebaut. Die wichtigsten Informationen kann sich jeder Nutzer nun durch interaktive Elemente, sogenannte „Widgets“, personalisiert für seine Bedürfnisse auf der Startseite einstellen, also sein Layout selbst gestalten. Derzeit stehen 13 dieser Widgets zur Auswahl: Pollenflug, Allergie-Risiko, Pollen-Tagebuch, Belastungslandkarte, Asthmawetter etc. 

NEUE LANDINGPAGE FÜR ALLERGIKER

www.allergie.at ist eine neue zentrale Landingpage in Kooperation mit der Patientenplattform IGAV – Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung. Allergiker erhalten mit einem Mausklick schnell und einfach Zugriff auf wichtige Informationen: Aktuelle Polleninformationen, Pollen-Tagebuch etc. gibt’s über www.polleninformation.at und Hintergrund-Informationen, kompakte Ratgeber und News zu unterschiedlichen Themen rund um Allergien auf www.allergenvermeidung.org. Durch Verlinkungen gelangt man rasch auf die jeweils andere Seite.  

PODCAST „HÖRGANG BLÜTENTALK“ & ASTHMA-APP „BREAZYTRACK”

In Kooperation mit dem Verlag Springer Medizin ging nun die erste Folge der neuen Podcast-Serie „Hörgang Blütentalk“ on air. Dr. Markus Berger und weitere Experten werden in diesem Format über die bevorstehenden Pollensaison und Auswirkungen der globalen Erwärmung auf den Pollenflug sprechen, neue Pflanzen mit Allergiepotenzial, Tipps zur Linderung von Beschwerden vorstellen etc. Folge 1 gibts unter www.springermedizin.at sowie auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Eine weitere neue Kooperation ist die Asthma-App „breazyTrack, für die der Polleninformationsdienst die Pollendaten liefert. 

GUT INFORMIERT IST HALB GEWONNEN

All diese Services geben Pollenallergikern geprüfte Information und nützliche Tools in die Hand. „Es ist hilfreich, wenn Patienten informiert zum Arzt kommen. Das macht es möglich, dass sie ärztliche Empfehlungen richtig einordnen und ihre Behandlung noch besser aktiv mitgestalten können. Zudem zeigen informierte Patienten eine höhere Therapietreue, was einen besseren Behandlungserfolg bringt“, so Prim. Priv.-Doz. Dr. Fritz Horak, Ärztlicher Leiter des Allergiezentrums Wien West.  

Auch die Selbsthilfe hat einen unbestritten hohen Stellenwert. Die Österreichische Lungenunion steht Menschen mit Atemwegserkrankungen zur Seite. Sie informiert, unterstützt bei alltäglichen Herausforderungen, bietet Schulungen und vertritt Patienteninteressen auf nationaler sowie auf EU-Ebene. „Die Ergebnisse dieses Engagements sind eine höhere Gesundheitskompetenz und ein besseres Selbst-Management der Patienten – was einen besseren Therapieerfolg und eine höhere Lebensqualität bringt und auch geringere Kosten für das Gesundheitssystem bedeutet,“ so Präsidentin Gundula Koblmiller, MSc. 

WICHTIG: FRÜHZEITIGE DIAGNOSE UND THERAPIE

In Österreich leiden rund 1,5-2 Millionen Menschen an einem „Heuschnupfen“, der durch den Kontakt mit Pollen hervorgerufen wird – Tendenz steigend. Die Beschwerden inkludieren eine rinnende oder verstopfte Nase, Augenjucken und Niesattacken und sind mit einem Verlust an Lebensqualität verbunden, denn viele Allergiker leiden während der Pollenzeit auch unter Schlafstörungen, einem Leistungsabfall bei der Arbeit bzw. in Schule und an Einschränkungen bei Freizeitaktivitäten. Dazu kommt, dass der vermeintlich harmlose allergische Schnupfen der wichtigste Wegbereiter für allergisches Asthma ist. „Um die Zunahme der Allergiebeschwerden und in der Folge möglicherweise Asthma zu verhindern, braucht es frühe Erkennung und adäquate Behandlung“, weiß Horak. Dafür stehen ausgezeichneten Möglichkeiten zur Verfügung. 

Am Beginn steht das ausführliche Gespräch, bei dem die Beschwerden mit möglichen Allergieauslösern in Zusammenhang gebracht werden. Danach folgen Hauttestungen und eine Blutuntersuchung. Horak erklärt: „Dazu wird eine Blutprobe entnommen und im Labor die Konzentration von spezifischen IgE-Antikörpern gemessen, die die ‚Biomarker der Allergie‘ sind.“  

Die Behandlung fußt auf drei Säulen. Zum einen kann die Belastung durch Maßnahmen zur Allergenvermeidung deutlich spürbar und nachhaltig eingedämmt werden. In der symptomatischen Therapie stehen die bewährten Wirkstoffe Antihistaminika und Kortison zur Verfügung. Die Allergen-spezifische Immuntherapie (AIT) schafft es, nicht allein die Symptome zu lindern, sondern es wird auch die zugrunde liegende Ursache behandelt und im Idealfall ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert. 
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Elisabeth Leeb
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