Die gute Nachricht zum „Tag der Pflege“: Jede*r fünfte Jugendliche in Österreich kann sich eine Tätigkeit in der Pflege vorstellen

76 Prozent sehen „dringenden Handlungsbedarf“, vor allem in der Personalfrage. 19 Prozent ziehen einen Pflegeberuf in Erwägung. Zahlen, die Mut machen – und zum Handeln auffordern.

An der diesjährigen Ö3-JUGENDSTUDIE, einer interaktiven Online-Befragung von Hitradio Ö3, nahmen im März 2025 insgesamt 23.674 JUNGE MENSCHEN im Alter von 16 bis 25 Jahren teil. Die Studie erhebt jährlich Einstellungen, Meinungen und Lebensrealitäten junger Menschen in Österreich zu Themen wie Bildung, Arbeit, Gesundheit, Mediennutzung, Politik – und erstmals: Pflege.

ÖSTERREICHISCHE JUGEND SIEHT PERSONALBEDARF – JETZT IST DIE POLITIK AM ZUG

76 Prozent der Jugendlichen in Österreich beweisen Ein- und Weitblick: Auch sie wollen im Alter menschenwürdig gepflegt werden. Weshalb das Pflegesystem schon heute besser aufgestellt werden muss, insbesondere im Personalbereich. ELISABETH ANSELM, GESCHÄFTSFÜHRERIN DES HILFSWERK ÖSTERREICH analysiert: „Die Jugendlichen haben ein gut entwickeltes Sensorium für gesellschafts­relevante Themen wie den Fachkräftemangel, die alternde Bevölkerung und soziale Ungleichheiten. Viele nehmen den großen Druck wahr, unter dem pflegende Angehörige und professionelle Pflegekräfte stehen. Und sie erkennen richtig, dass es mehr Personal, mehr Ausbildungs- und Einstiegsmöglichkeiten in die Pflege sowie bessere Arbeitsbedingungen braucht.“

HILFSWERK-PRÄSIDENT OTHMAR KARAS betont, dass das Heft des Handelns bei den politischen Verantwortungsträger*innen in Bund, Land und Gemeinden liege. Am 12. MAI, „dem TAG DER PFLEGE“ sei es mehr als Folklore, wenn das Hilfswerk mit vielen anderen Pflegeorganisationen auf eine zügige Fortsetzung der Pflegereform in Österreich dränge. „Entlastung der Pflegekräfte, Digitalisierung und Entbürokratisierung sind neben einer konsequenten Fortsetzung der Ausbildungsoffensive entscheidende Hebel für mehr zufriedene Menschen in den Pflegeberufen. Wir sehen in den Ergebnissen der Ö3-Jugendstudie einen klaren Auftrag der Jugend an die Politik in Sachen Pflege“, so Karas.

PFLEGEBERUFE – NACHGEFRAGT WIE NIE ZUVOR

Laut Ö3-Jugendstudie können sich RUND EIN FÜNFTEL ALLER BEFRAGTEN (19 Prozent) VORSTELLEN, einen PFLEGEBERUF zu ergreifen. Das sei eine gute Nachricht, so Anselm. Und in der Tat erfreuen sich Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und diplomierte Gesundheits- und Krankenpflege eines nie dagewesenen Zulaufs. „Kein Wunder: Pflege ist ein krisensicherer, erfüllender Beruf mit hoher Eigenverantwortung. Einziger Wermutstropfen: Aufgrund der demografischen Entwicklung steigt der Bedarf an Pflegekräften noch stärker als der Zulauf in die Berufe“, erläutert Anselm.

Eine der vielen motivierten Nachwuchskräfte auf dem Weg in die Pflege ist PAULA FELLNER. Sie absolviert im Seniorenheim Großgmain des HILFSWERK SALZBURG ihre Ausbildung zur Pflegeassistentin. „Ich habe mich für die Pflegelehre entschieden, da ich liebend gerne mit Menschen arbeite. Ich freue mich darauf, sie bestmöglich zu unterstützen und sie zum Lachen zu bringen. Die Hauptmotivation für den Start der Lehre war, mich beruflich gebraucht und wertgeschätzt zu fühlen, sowohl von den Bewohner*innen als auch von den Kolleg*innen“, so Fellner.

JETZT DEN ZULAUF IN DIE PFLEGEBERUFE VERSTÄRKEN

„Wie wichtig es wäre, den aktuellen Zustrom in die Pflegeberufe zu fördern und Hindernisse aus dem Weg zu räumen lässt sich am BEISPIEL des HILFSWERK SALZBURG aufzeigen“, sagt Elisabeth Anselm. „Auf jeden unserer Ausbildungsplätze in der Lehre haben wir dort zehn Bewerberinnen und Bewerber. Würde die öffentliche Hand die Ausbildungsplätze bei gemeinnützigen Trägern mit mehr Mitteln unterstützen, könnten wir die Personallücke in der Pflege mittelfristig deutlich verkleinern“, so Anselm.

„Die Jugendstudie beweist es: Junge Menschen möchten Verantwortung übernehmen und einen Beitrag für die Gesellschaft leisten – wenn man ihnen die richtigen Wege eröffnet“, sagt OTHMAR KARAS, PRÄSIDENT DES HILFSWERKS ÖSTERREICH. „Die Pflege ist ein zentrales Fundament unseres Sozialstaats. Wenn ein Fünftel der Jugendlichen Bereitschaft für einen Pflegeberuf signalisieren, dann müssen wir ihnen mit Wertschätzung, guter Ausbildung und stabilen Rahmenbedingungen entgegenkommen. Der Zeitpunkt für entsprechend mutige und strategisch kluge Entscheidungen ist jetzt“, so Karas abschließend.

Hilfswerk Österreich
Mag. Monika Jonasch-Lykourinos
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E-Mail: monika.jonasch-lykourinos@hilfswerk.at
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