„Lasst die Pflegebedürftigen in Ruhe“

Pensionistenverband kritisiert Vorhaben, den 13. und 14. Pensionsbezug für die Plegefinanzierung zu verwenden und pocht auf umfassende Pflegereform.

„Anstatt den pflegebedürftigen Menschen noch mehr Geld und Würde zu nehmen, sollte lieber eine umfassende Pflegereform in Angriff genommen werden“, sagt der interimistische Präsident des Pensionistenverbands Österreichs, Helmut Bieler als Reaktion auf den Vorschlag, den 13. und 14. Pensionsbezug zur Pflegefinanzierung zu verwenden: Bei der Konferenz der Soziallandesräte in Langenlois wurde nämlich auf Antrag des oberösterreichischen Landesrat Dörfel von allen Ländern beschlossen, dies zu prüfen.

„DAS IST EINFACH ENTWÜRDIGEND“

Derzeit müssen Menschen, die in Pflegeheimen wohnen, 80 Prozent ihrer Pension für die Unterbringung hergeben. Die restlichen 20 Prozent dürfen sie als „Taschengeld“ behalten – sowie auch den 13. und 14. Pensionsbezug. „Wenn man den pflegebedürftigen Menschen nun auch noch den 13. und 14. Pensionsbezug wegnimmt, verlieren sie ihren gesamten finanziellen Spielraum – das ist einfach entwürdigend“, betont Bieler.

REFORM STATT FLICKWERK

Bei der aktuell gültigen Regelung habe man sich ja etwas gedacht – schließlich bezahlen Erwerbstätige für ihre Wohnung auch nur 12 Monatsmieten im Jahr – und das 13. und 14. Monatsgehalt nutzen sie für Urlaub und Weihnachtsgeschenke, was wiederum die Wirtschaft ankurbelt, sagt Bieler. Jetzt das Pflege-Flickwerk um eine weitere Absurdität zu erweitern, gehe einmal mehr nur auf Kosten der PensionistInnen.

„Man muss die Pflege endlich aus der Sozialhilfe herausnehmen und sie auf komplett neue Beine stellen, wie das bereits 2018 von der Bundesregierung versprochen wurde“, so der Verbandspräsident abschließend. (Schluss)

Unabhängiger Pensionistenverband Österreichs
Generalsekretär Christian Rösner, MSc
E-Mail: christian.roesner@pvoe.at

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