
Herbst-Höhepunkte der Initiative „Erinnern für die Zukunft in Niederösterreich“
LH Mikl-Leitner: „Es braucht das Wissen um die Vergangenheit, um eine gute und sichere Zukunft zu gestalten“
Im Jahr 2025 steht das Kulturleben in Niederösterreich unter dem Zeitgeschichteschwerpunkt „Erinnern für die Zukunft“. Die Initiative widmet sich der Reflexion zentraler historischer Meilensteine der Jahre 1945, 1955, 1995 und 2005 in Verbindung mit einer visionären Perspektive für die Zukunft. Auch in der zweiten Jahreshälfte gibt es noch einiges in den NÖ Kulturinstitutionen zu entdecken.
„In diesem besonderen Gedenk- und Erinnerungsjahr haben sich zahlreiche Museen, Kultur- und Bildungseinrichtungen in ganz Niederösterreich dieser Initiative verschrieben: Sie beleuchten verschiedene Facetten der damaligen Ereignisse und machen sie für die Öffentlichkeit zugänglich“, erklärt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Durch diese intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit werde sichtbar, welchen hohen Stellenwert diese Initiative und das Erinnern in Niederösterreich einnehmen. „Es braucht das Wissen um die Vergangenheit, um eine gute und sichere Zukunft zu gestalten“, ist Mikl-Leitner überzeugt und betont: „Denn Erinnern bedeutet nicht nur Rückblick, sondern auch Verantwortung für die nächsten Generationen. So schaffen wir die beste Zukunft unserer Kinder.“
Bereits seit Beginn des Jahres wird in ganz Niederösterreich ein vielfältiges Programm an Ausstellungen, Konferenzen, Publikationen, Schulprojekten sowie digitalen Formaten wie Videos und Podcasts geboten. Auch in den kommenden Monaten laden die niederösterreichischen Kultur- und Bildungseinrichtungen in allen Vierteln dazu ein, gemeinsam auf Zeitreise zu gehen.
Ein besonders vielseitiges Programm präsentiert das Mostviertel. Allein in St. Pölten finden sich mehrere Institutionen, die verstärkt Ausstellungen zum 2. Weltkrieg und dessen Ende in 1945 vorbereitet haben. Das Haus der Geschichte zeigt ab 4. Oktober parallel zwei Ausstellungen: „Hitlers Exekutive. Die österreichische Polizei und der Nationalsozialismus“ bis 22. Februar 2026, die auf die Institution „Polizei“ als tragende Säule der nationalsozialistischen Diktatur“ eingeht, und „Kinder des Krieges. Aufwachsen zwischen 1938 und 1955“ bis 17. Jänner 2027, bei der die letzten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über ihre Kindheitserinnerungen und ihre Erfahrungen während und nach dem Krieg berichten. Bis 28. Dezember beleuchtet die Ausstellung „Blick in den Schatten. St. Pölten und der Nationalsozialismus“ im Stadtmuseum St. Pölten die NS-Zeit, ihre Vorgeschichte und Auswirkungen bis heute. Im Foyer das Landhauses St. Pölten residiert die Ausstellung von Yad Vashem, der internationalen Holocaust Gedenkstätte in Jerusalem, unter dem Titel „Aus dem Leben gerissen“ bis 31. Oktober, in deren Mittelpunkt beispielhaft die Schicksale österreichischer Jüdinnen und Juden nach dem Anschluss 1938 gezeigt werden. Bis 9. November noch zu sehen ist in der Ehemaligen St. Pölten die Ausstellung „Ich bin ein Österreicher!“, bei dem die Geschichte des jüdischen Fotografen Kurt Bardos und seiner Familie anhand dessen Fotos rekapituliert wird.
Im Museum der Friedensgemeinde Erlauf – „Erlauf erinnert“ – wird an die bedeutende Friedensgeste zum Ende des Zweiten Weltkriegs und der Ereignisse davor und danach erinnert. In der Ausstellung „Entdecke Österreich“ werden im Museum Ostarrichi die Besucherinnen und Besucher bis 26. Oktober mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte Österreichs genommen, die besonders auch Kinder und Familien mit den interaktiven Stationen und anderen Kulturvermittlungsangebote anspricht.
Ab 5. September wartet im Haus der Digitalisierung die neue Ausstellung „Digitalisierung am Puls der Zeit“, bei der die Welt der digitalen Werkzeuge näher vorgestellt wird, oder auch die Ausstellung „Letzte Tage – letzte Zeugen“ von 13. September bis 5. Oktober in der Kulturherberge Schloss Totzenbach, die von den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs im Raum Altlengbach, Böheimkirchen, Hainfeld, Kasten, Kirchstetten und Neulengbach erzählt.
Am 5. September gibt es eine Führung durch die KZ-Gedenkstätte Melk, am 18. September wird das Buch „Verschleppt – Verbannt – Unvergessen“ im Niederösterreichischen Landtag präsentiert und am 25. September findet eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Der Sonderermittler und die Psychotherapeutin. Ein Krieg – zwei Sichtweisen!“ in der Bücherei Loosdorf statt.
Im Industrieviertel präsentiert das Dr. Karl Renner Museum in Gloggnitz eine Dauerausstellung, die Karl Renner, den „Konstrukteur der Republik“, und Österreichs Geschichte ins Zentrum stellt. Die Sonderausstellung „Das Jahr 1945 – Österreich zwischen Aufbruch und Verdrängung“ ist noch bis 7. Dezember zu sehen. Bis 15. November zeigt die Website der Römerstadt Carnuntum die Online-Ausstellung „Zwischen Ruinen und Wiederaufbau – Die Römerstadt Carnuntum im Spiegel der Nachkriegsgeschichte Niederösterreichs, die sich mit der Bedeutung der archäologischen Forschungen der Nachkriegszeit in der Römerstadt auseinandersetzt, und noch bis 27. September finden unter dem Titel „Explorate Carnuntum“ Rundgänge durch die Forschungsgeschichte des Römischen Stadtviertels mit kulinarischem Ausklang statt.
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