
ORF-„matinee“: Dokupremieren „Finlandia – Sibelius‘ Hymne für die Freiheit“, „Eine Stimme im Wandel – Der Countertenor Alois Mühlbacher“
Außerdem: „Ikonen Österreichs: Der Krampus“, „Die Kulturwoche“ – am 7. Dezember, ab 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Die von Peter Schneeberger präsentierte „matinee“ am Sonntag, dem 7. Dezember 2025, um 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON widmet sich zunächst mit der Erstausstrahlung der Dokumentation „Finlandia – Sibelius Hymne für die Freiheit“ – anlässlich des 160. Geburtstags des finnischen Komponisten Jean Sibelius – dessen sinfonischer Dichtung, die zu einem Sinnbild der finnischen Freiheit und Unabhängigkeit geworden ist. Anschließend stellt der ORF-Kulturvormittag mit dem neuen Porträt „Eine Stimme im Wandel – Der Countertenor Alois Mühlbacher“ (10.00 Uhr) den Werdegang des jungen österreichischen Künstlers und berühmten ehemaligen St. Florianer Sängerknaben in den Mittelpunkt, der am 14. Dezember mit der Familienoper „Ich bin Vincent! und ich habe keine Angst“ am MusikTheater an der Wien Premiere feiert. Abschließend steht „Der Krampus“ im Zentrum einer Kurzausgabe der Reihe „Ikonen Österreichs“ (10.30 Uhr), gefolgt von einer neuen Ausgabe „Die Kulturwoche“ (10.40 Uhr), die mit aktuellen Berichten und Tipps das heimische Kulturgeschehen beleuchtet.
„Finlandia – Sibelius Hymne für die Freiheit“ (9.05 Uhr)
Kein Werk des Komponisten Jean Sibelius (1865–1957) ist enger mit seiner Biografie verwoben, keines politisch aufgeladener, keines enger mit dem Kampf der Finnen um Freiheit und Unabhängigkeit verbunden, keines bekannter als „Finlandia“. Ob von Heavy-Metal-Bands gecovert, als Filmmusik verwendet, von Militärkapellen gespielt oder von Chören gesungen – die sinfonische Dichtung ist omnipräsent und Teil der finnischen Seele. Gleichzeitig ist sie Sibelius’ Schicksalswerk. Geschrieben auf dem Höhepunkt seines privaten und künstlerischen Lebens, ist es sein größter Triumph. Sogar Leonard Bernstein stellt die Komposition in seinen Young Peoples Concerts vor – als Beispiel für Patriotismus in der Musik, den Kampf der Finnen gegen die russische Unterdrückung, ihre nationale Freiheit und kulturelle Identität. Nach deren Uraufführung wurde Jean Sibelius zur Symbolfigur der finnischen Freiheitsbewegung. Doch das Musikstück ist zugleich eng verwoben mit der größten Tragödie seines Lebens. Im Zweiten Weltkrieg wird „Finlandia“ zu Finnlands Hymne der Freiheit und Sibelius in Deutschland zu einer Galionsfigur der nationalsozialistischen Propaganda. Seine Sympathie für Nazideutschland und die spätere Erkenntnis, dass er sich politisch missbrauchen ließ, stürzten Sibelius schließlich in tiefe Depressionen. Gedreht an Originalschauplätzen in Finnland und Deutschland erzählt der Film von Axel Fuhrmann die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der weltbekannten Melodie von „Finlandia“ und erkundet, wie das Werk zur finnischen Hymne der Freiheit werden konnte, warum es Sibelius berühmt machte und bis heute weltweit das bekannteste seiner Stücke ist.
„Eine Stimme im Wandel – Der Countertenor Alois Mühlbacher“ (10.00 Uhr)
„Kann sein, muss nicht sein!“ So beantwortete der damalige Staatsoperndirektor Ioan Holender in dem vor 15 Jahren entstandenen ersten filmischen Porträt des damals als Wunderkind geltenden St. Florianer Sängerknaben Alois Mühlbacher die im Raum stehende Frage, ob dessen Stimme ihre Schönheit und Sinnlichkeit auch nach dem Stimmbruch beibehalten würde. Mittlerweile ist klar: Es konnte und musste sein! Alois war bei seinem Debüt an der Wiener Staatsoper 15 Jahre alt, jetzt ist er 30 und singt als Countertenor wieder auf den bedeutendsten Bühnen im In- und Ausland, von der Mailänder Scala bis zum MusikTheater an der Wien. Das Fragezeichen am Ende des Titels der damaligen Dokumentation „Vom Kindheitstraum zum Traumberuf?“ ist damit obsolet geworden!
Wie für einen Countertenor üblich, nimmt die Barockmusik einen großen Stellenwert in seinem Repertoire ein. Er tritt nicht nur als Solist mit renommierten Ensembles, wie der Wiener Akademie, Ars Antiqua Austria oder Les Musiciens du Louvre, auf, sondern gründete gemeinsam mit seinem Mentor Franz Farnberger auch das Barockensemble Pallidor. Als Intendant des Barock Festival St. Pölten kreiert Alois Mühlbacher seit zwei Jahren einen inspirierenden Kunstraum, der führende Musiker:innen zu glanzvollen Auftritten einlädt.
Sein musikalisches Spektrum reicht aber weit über die Grenzen der Barockmusik hinaus: Die Flexibilität seiner Stimme macht ihn zu einem idealen Liedsänger, und auch vor der Fusion von Pop- und Barockmusik schreckt der Künstler nicht zurück und wird damit auf Social Media gefeiert.
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