Greenpeace: Antarktis-Kommission verpasst historische Chance für Meeresschutz

Vereinte Nationen müssen jetzt für weltweites Netzwerk an Schutzgebieten sorgen

Wien/ Hobart (OTS) – Gegen die Einrichtung eines Schutzgebiets im
Südpolarmeer hat sich die Antarktis-Kommission CCAMLR heute bei ihrem
Treffen im australischen Hobart ausgesprochen, berichtet die
Österreichische Presseagentur APA. Demnach lehnten mit Russland und
China mindestens zwei der 25 CCAMLR-Mitglieder den von der EU
initiierten Vorschlag ab, im bislang weitgehend unberührten
Weddellmeer das weltgrößte Meeresschutzgebiet einzurichten.
Vorgeschlagene Meeresschutzgebiete müssen bei der
Antarktis-Kommission einstimmig beschlossen werden. Knapp drei
Millionen Menschen haben sich im Zuge einer weltweiten
Greenpeace-Kampagne dafür ausgesprochen, das Weddellmeer vor der
Ausbeutung, etwa durch Krillfischer zu schützen.

„Die Antarktis-Kommission hat es nicht geschafft, ihrer Aufgabe
gerecht zu werden und diese historische Chance für den Meeresschutz
zu nutzen“, sagt Lukas Meus, Meeres-Sprecher bei Greenpeace in
Österreich. „Erderhitzung, Plastikmüll und Überfischung setzen den
Ozeanen und ihren Bewohnern schwer zu. Das größte Meeresschutzgebiet
der Welt hätte gefährdete Tiere wie Pinguine, Robben und Wale
geschützt, und darüber hinaus einen großen Beitrag gegen die
Klimaerhitzung geleistet. Ohne ausgedehnte Schutzgebiete, wie es im
Weddellmeer viele Regierungen und Millionen Menschen fordern, sind
die Meere diesen Bedrohungen auf Dauer nicht gewachsen. Nur mit
solchen Rückzugsräumen lässt sich das weltweite Artensterben auch
unter Wasser verhindern“.

Damit unsere Meere nicht komplett aus dem Gleichgewicht geraten,
müssen laut WissenschaftlerInnen 30 Prozent der Meere bis zum Jahr
2030 unter Schutz stehen. „Das Schutzgebiet im Weddellmeer wäre die
optimale Chance gewesen, einem Netzwerk an weltweiten
Meeresschutzgebieten Anstoß zu geben“, sagt Meus. „Doch es besteht
weiterhin Hoffnung: Denn derzeit verhandeln Staaten bei den Vereinten
Nationen über ein globales Abkommen zum Schutz der Hohen See. Dieses
könnte 2020 beschlossen werden und würde die Grundlage für ein
globales Netzwerk an Schutzgebieten bilden. Mit aller Kraft und der
Unterstützung von Millionen von Menschen weltweit wird sich
Greenpeace für ein starkes Hochseeschutzabkommen einsetzen“.

Bildmaterial zur Antarktis finden Sie unter: https://bit.ly/2AGz5my

Lukas Meus
Meeres-Sprecher
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0)664 8169713
E-Mail: lukas.meus@greenpeace.org

Julia Karzel
Pressesprecherin
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0) 664 61 26 725
E-Mail: julia.karzel@greenpeace.org

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