
Der Österreichische Buchpreis 2018 geht an Daniel Wisser
Daniel Wisser wurde heute Abend für „Königin der Berge“ mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. Der Debütpreis ging an Marie Gamillscheg für den Titel „Alles was glänzt“.
Wien (OTS) – Die Verleihung fand vor rund 300 geladenen Gästen im
Wiener Kasino am Schwarzenbergplatz statt. Durch den Abend führten
Dorothee Hartinger und Philipp Hauß.
Zwtl.: Österreichischer Buchpreis 2018:
Daniel Wisser – Königin der Berge (Jung und Jung)
Begründung der Jury:
„Königin der Berge ist der poetische Titel von Daniel Wissers
Roman, doch für Herrn Turin ist das nur der Codename für seine
Krankheit: Multiple Sklerose. Er ist im Pflegeheim, seit Jahren an
den Rollstuhl gefesselt und sehnt sich nach Sterbehilfe. Doch so
einfach ist es nicht, das Leben hat immer noch etwas zu bieten.
Robert Turin ist reflektiert und zynisch, erfindet originelle
Gedankenspiele, fantasiert Dialoge mit seinem toten Kater und
konsumiert reichlich Alkohol. Zugleich scheint er ein ziemliches Ekel
zu sein. Daniel Wisser lässt seine Figur reden und leuchtet dabei
ihre Abgründe aus. Mit erzähltechnischer Raffinesse und eminenter
Vitalität hat das Buch die Jury vollkommen überzeugt. In der
Gratwanderung zwischen todtraurigem Thema und fulminantem Sprachwitz
wird es hinter dem Rücken der Figur zu einem Plädoyer für das Leben.“
Für die Shortlist nominiert waren außerdem: Milena Michiko Flašar:
Herr Katō spielt Familie (Verlag Klaus Wagenbach), Gerhard Jäger: All
die Nacht über uns (Picus Verlag), Heinrich Steinfest: Die Büglerin
(Piper Verlag) und Josef Winkler: Laß dich heimgeigen, Vater, oder
Den Tod ins Herz mir schreibe (Suhrkamp).
Der Österreichische Buchpreis ist mit 20.000 Euro dotiert, die
vier weiteren Titel der Shortlist mit jeweils 2.500 Euro.
Zwtl.: Österreichischer Buchpreis 2018 – Debüt:
Marie Gamillscheg – Alles was glänzt (Luchterhand Verlag)
Begründung der Jury:
„Marie Gamillschegs Roman Alles was glänzt ist die Fallstudie
eines sterbenden Dorfes. Wer noch in dieser abgelegenen
Bergbausiedlung lebt, wird eines Tages vielleicht vom in sich
zusammenstürzenden Berg verschlungen. Ein tödlicher Autounfall zu
Beginn wird zum Bild für das nahende Ende des Ortes. Dass
ausgerechnet hier ein Regionalmanager einen Neustart versuchen soll,
zeigt sarkastisch das Illusionäre eines
Kommunalentwicklungsgedankens, der sich um die reale Misere nicht
kümmert. Marie Gamillscheg wählt eine Handvoll Figuren, deren
Schicksal sie abwechselnd erzählt. Die Figuren sind aber auch
ihrerseits wache Beobachter, die schon aus der Art, wie Menschen sich
bewegen oder sprechen, vieles herauslesen. Besonders begeistert hat
sich die Jury an der Fähigkeit der Autorin, allein schon durch kleine
sprachliche Schräglagen ihre Figuren zu charakterisieren.“
Für die Shortlist-Debüt nominiert waren außerdem: Ljuba
Arnautović: Im Verborgenen (Picus Verlag) und David Fuchs: Bevor wir
verschwinden (Haymon Verlag).
Der Debütpreis im Rahmen des Österreichischen Buchpreises ist mit
10.000 Euro dotiert, die zwei weiteren Titel der Shortlist mit
jeweils 2.500 Euro. Der Debütpreis wird von der Arbeiterkammer Wien
gestiftet.
Die Jury
Die Jury 2018 setzt sich aus Bernhard Fetz (Österreichisches
Literaturarchiv), Konstanze Fliedl (Universität Wien), Jens Jessen
(ZEIT), Evelyne Polt-Heinzl (Literaturhaus Wien) und Bettina Wagner
(Buchhandlung Seeseiten) zusammen.
Zwtl.: Über den Österreichischen Buchpreis
Ziel des Österreichischen Buchpreises ist es, die Qualität und
Eigenständigkeit der österreichischen Literatur zu würdigen und ihr
im gesamten deutschsprachigen Raum die gebührende Aufmerksamkeit zu
verschaffen.
Der Österreichische Buchpreis wird vom Bundeskanzleramt der
Republik Österreich, dem Hauptverband des Österreichischen
Buchhandels und der Arbeiterkammer Wien ausgerichtet.
Termin
Daniel Wisser und Marie Gamillscheg werden am Donnerstag, 8.
November, um 16:30 Uhr auf der BUCH WIEN 18 (Messe Wien, Halle D,
ORF-Bühne) gemeinsam auftreten und über ihre prämierten Werke
sprechen.
Downloads, Fotos & Links
Fotos der Verleihung sind über das Fotoservice des
Bundespressedienstes, [http://fotoservice.bundeskanzleramt.at]
(http://fotoservice.bundeskanzleramt.at) kostenfrei abrufbar.
Das Logo des Österreichischen Buchpreises steht [hier]
(https://www.ots.at/redirect/oesterreichischer-buchpreis3) zum
Download bereit.
Weitere Informationen zum Österreichischen Buchpreis 2018 finden
Sie unter [oesterreichischer-buchpreis.at]
(http://oesterreichischer-buchpreis.at/). Zusätzliche Infos,
Geschichten und Bücher-Gewinnspiele gibt es auch bei [Facebook]
(http://www.facebook.com/oesterreichischerbuchpreis/).
Hauptverband des Österreichischen Buchhandels
Mag. (FH) Alexander Lippmann
+43 1 512 15 35 25
lippmann@hvb.at
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