
Grüne: Stammler: Offener Brief zur OÖ.Raumordnungsnovelle
Appell an jene Abgeordnete des OÖ.Landtags, die selbst eine Landwirtschaft betreiben, dieser Novelle nicht zuzustimmen – Die Zukunft der Äcker und Wiesen in euren Händen
Linz (OTS) – Am 12.November soll im OÖ. Landtag die von ÖVP und FPÖ vorgelegte Raumordnungsnovelle beschlossen werden. Aus Sicht der Grünen und vieler ExpertInnen ist diese Novelle nicht geeignet, den rasanten Bodenverbrauch zu stoppen und unseren wertvollen Boden zu schützen. Damit droht auch weiterhin fruchtbares Agrarland verloren zu gehen. Dies bedroht das Rückgrat unserer Ernährungssicherheit. Aus diesem Grund wendet sich der Grüne NAbg. und Biobauer Clemens Stammler an jene Abgeordneten im OÖ. Landtag, die selbst eine Landwirtschaft betreiben. In einem Offenen Brief appelliert Stammler speziell an diese Abgeordneten, dieser Novelle im OÖ.Landtag nicht zuzustimmen und gemeinsam ein besseres, wirksames Raumordnungsgesetz zu erarbeiten.
Offener Brief an
Labg. Ing. Mag. Regina Aspalter, Bäuerin
Labg. ÖkR. Georg Ecker, Bauer
Labg. OkR. Ing. Franz Graf, Bauer
Labg. LK OÖ Präsidentin, Michaela Langer -Weninger, Bio-Bäuerin Labg. Ferdinand Tiefnig, Bauer
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!
Die Basis für Wohlstand und Sicherheit eines Landes ist fruchtbarer Boden. Die Basis unseres Tuns als Bäuerinnen und Bauern ist fruchtbarer Boden!Nach wie vor aber werden in Oberösterreich täglich 2,2 ha Boden für Bau -und Verkehrszwecke umgewidmet, 0,9ha davon in Folge versiegelt. Ein Großteil des umgewidmeten Landes ist fruchtbarstes landwirtschaftliches Land in Gunstlagen. Als Bäuerinnen und Bauern wissen wir aber genau, dass nicht nur die umgewidmeten und bebauten Flächen verloren sind, es werden auch die umliegenden Felder und Wiesen in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Bodenversiegelung kommt es zu veränderten Wasserläufen und Ausschwemmungen bei Starkregen auf den umliegenden Flächen. Auch wissen wir als Bäuerinnen und Bauern, dass der Klimawandel an sich, aber auch die in Folge entstehenden Extremwetterereignisse, diese Situation in Zukunft noch verschärfen werden.
Österreich hat die höchste Supermarktdichte Europas.
Wir brauchen keine weiteren Widmungen auf der Grünen Wiese! Vielmehr brauchen wir einen Schutz für unsere Anbauflächen!
Die in der Landtagssitzung am 12. November zu diskutierende und zum Beschluss stehende Novelle des oberösterreichischen Raumordnungsgesetzes liefert kaum Verbesserungen für den Bodenschutz. Weder wird durch die Novelle ein effektives Leerstandsmanagement installiert, noch werden landwirtschaftliche Vorrangflächen ausgewiesen. Weiters werden damit weiterhin Parkflächen neben statt auf und unter den Einkaufparks entstehen. Der Bebauung steht auch künftig Tür und Tor offen. Irreversibel verlieren wir Hektar um Hektar unserer Ernährungssicherheit, unseres Wohlstands.
Als Bauer wende ich mich bewusst an euch bäuerliche Kolleginnen und Kollegen als Abgeordnete im oberösterreichischen Landtag mit einer Bitte, im Wissen, der Bäuerin, des Bauern wertvollstes Gut ist der bestellte Boden:
Stimmt der vorliegenden Raumordnungsnovelle nicht zu. Nehmt euch die zahlreichen Gutachten zu Herzen, macht eurem Landtagsklub klar, dass wir wirksamen Bodenschutz brauchen und erarbeiten wir eine Novelle, die unser Bundesland auch weiter ein Agrarland bleiben lässt!
Wir Bäuerinnen und Bauern, wir Agrarpolitiker/innen, gestalten die Zukunft mit fruchtbarer Erde – nicht mit Beton.
mit kollegialen Grüßen,
Nabg. Clemens Stammler
Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern
Die Grünen Oberösterreich, Mag. Markus Gusenbauer, Pressereferent, Tel.: 0664/831 75 36, mailto: max.gusenbauer@gruene.at, http://www.ooe.gruene.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender