Greenpeace-Marktcheck: Nur 22 Prozent der Radler-Getränke in der umweltfreundlichen Mehrweg-Flasche

Kaum Angebot für Radler in Bio-Qualität – Greenpeace fordert raschen Ausbau des Bio- und Mehrweg-Angebots in den Supermarktregalen

Wien (OTS) – Im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft hat der Greenpeace-Marktcheck das Sortiment am Biermischgetränk Radler in den Supermärkten unter die Lupe genommen. Beim Vergleich des Angebotes wollte Greenpeace wissen, wie viele Radler in der wiederbefüllbaren Mehrweg-Pfandflasche angeboten und wie viele davon biologisch produziert sind. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur in zwei von neun Supermärkten ist Bio-Radler erhältlich. Der Anteil an umweltfreundlichen Mehrweg-Flaschen liegt bei mageren 22 Prozent. Ein echter Fehlpass, wenn man die Vorgaben einer geplanten Gesetzesnovelle, die ab Anfang 2024 in Kraft treten soll, berücksichtigt: In rund zwei Jahren soll die Mehrweg-Quote in den Supermärkten für Bier und Biermischgetränke bei 60 Prozent liegen. Greenpeace fordert die Supermärkte und Hersteller auf, nicht abzuwarten, sondern bereits jetzt mit dem Ausbau des Angebots an Mehrweg-Flaschen zu beginnen. Schließlich haben fast alle österreichischen Brauereien Mehrweg-Abfüllanlagen, in denen Radler abgefüllt werden kann.

„Für das Radler-Sortiment im Supermarkt gibt es von Greenpeace die rote Karte. Radler in Bio-Qualität muss man mit der Lupe suchen und auch das umweltfreundliche Mehrweg-Angebot ist kaum vorhanden”, sagt Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich. Wie der aktuelle Greenpeace-Marktcheck aufzeigt, sind nur drei Bio-Radler von den insgesamt genannten 120 Produkten flächendeckend in Österreich erhältlich – und das nur bei zwei Supermärkten. Auch das Mehrweg-Angebot ist enttäuschend: Nur rund ein Fünftel aller Radler wird in der Mehrwegflasche abgefüllt. Bis auf MPreis, der immerhin 75 Prozent aller Radler-Produkte in der wiederbefüllbaren Flasche anbietet, sind in den Regalen der anderen Supermärkte wenig bis keine Mehrweg-Alternativen zu finden: Bei Billa, Billa plus, Spar, Interspar und Unimarkt liegt der Anteil unter 20 Prozent. Bei Hofer, Lidl und PennyMarkt ist Radler in Mehrweg gar nicht erhältlich. Der Großteil der Produkte wird stattdessen wenig umweltfreundlich verpackt: 44 Prozent aller genannten Radler werden im Einweg-Glas, 34 Prozent in der Alu-Dose verkauft. “Im Umweltvergleich belegen Einweg-Glas und Dosen die letzten beiden Plätze. Eine Mehrweg-Flasche wird hingegen jahrelang wiederbefüllt und erzeugt damit deutlich weniger Müll und Emissionen”, kritisiert Panhuber.

Radler wird zu 51 Prozent in der 0,33 l Glasflasche abgefüllt. Gerade bei dieser Flasche gibt es in Österreich noch immer keine einheitliche Mehrweg-Normflasche und viele Brauereien füllen in Einwegflaschen ab. Die Supermärkte und Produzenten müssen dringend handeln. Nach dem erst kürzlich vorgestellten Regierungsentwurf der Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) muss Mehrweg bei Getränken ab dem 1. Jänner 2024 in allen Supermärkten vorhanden sein. Bei Bier und Biermischgetränken muss laut Entwurf die Mehrweg-Quote mindestens 60 Prozent betragen. Das Gesetz dazu soll voraussichtlich im Herbst von der Regierung verabschiedet werden. Greenpeace fordert von den Abfüllern und den Händlern eine gemeinsame Initiative für eine 0,33 l Mehrwegflasche.

“Damit der Umstieg auf Mehrweg in den Regalen klappt, müssen Handel und Produzenten an einem Strang ziehen und sofort mit der Umsetzung beginnen. Die Konsumentinnen und Konsumenten wünschen sich schon lange weniger und umweltfreundlichere Verpackungen im Supermarkt. Es ist höchste Zeit, dass die Supermärkte diesem Wunsch nachkommen und Einwegverpackungen reduzieren”, sagt Panhuber.

Alle Unterlagen zum Marktcheck “Radler & Mehrweg” unter:https://cutt.ly/Rng8J3w

Bildmaterial: https://cutt.ly/lng8Bq5
Fotomaterial steht unter Angabe der Credits für die redaktionelle Nutzung kostenlos zur Verfügung: © Mitja Kobal / Greenpeace

Lisa Panhuber
Konsumexpertin
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0)664 61 26 712
E-Mail: lisa.panhuber@greenpeace.org

Réka Tercza
Pressesprecherin
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: + 43 (0)664 85 74 59 8
E-Mail: reka.tercza@greenpeace.org

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