
„kulturMontag“ am 5. Juli über den Austro-Oscar, die Skrein-Ausstellung und die „West Side Story“ in Mörbisch
Außerdem: Auftakt zum Doku-Zweiteiler „Der Traum vom Gesamtkunstwerk – Gegenwartskunst und Oper“
Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 5. Juli 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2 befasst sich zunächst mit dem Österreichischen Filmpreis, der heuer pandemiebedingt am 8. Juli in der Marx Halle über die Bühne geht. Die dieses Jahr nominierten Schauspieler Julia Franz Richter und Thomas Prenn sind live zu Gast im Studio. Weiters beleuchtet die Sendung u. a. die Fotoausstellung „Tell Me What You See“ in Salzburg, lässt dazu Christian Skrein zu Wort kommen und wirft außerdem einen Blick auf die „West Side Story“ bei den Seefestspielen in Mörbisch. Anschließend an das Magazin steht der erste Teil des neuen Doku-Zweiteilers „Der Traum vom Gesamtkunstwerk – Gegenwartskunst und Oper“ auf dem Programm. In Anlehnung an das Wagner’sche Gesamtkunstwerk macht der Film von Axel Fuhrman deutlich, wie bildende Kunst und Oper sich stets gegenseitig genährt und bisweilen auch radikal beeinflusst haben. Der zweite Teil ist am 12. Juli um 23.30 Uhr in ORF 2 zu sehen.
Hommage an das Kino – Der Austro-Oscar
Es ist ein ungewöhnliches Datum für die alljährliche Gala des Österreichischen Filmpreises. Für gewöhnlich Ende Jänner prestigeträchtig zwischen den Golden Globes und den Oscars positioniert, wurde die Verleihung heuer Pandemie-bedingt in den Sommer verschoben. Die Festveranstaltung am 8. Juli in der der Marx Halle wird erstmals von den beiden ebenfalls für den Filmpreis nominierten Riahi-Brüdern in Szene gesetzt. Arash ist mit seiner berührenden Literatur-Verfilmung des Monika-Helfer-Romans „Ein bisschen bleiben wir noch“ dabei, Arman für „Fuchs im Bau“ – eine Art Häfen-Elegie voll Härte, Herz und Humor. Filmemacherin Evi Romen ist mit neun Nominierungen für ihr Coming-out-Drama „Hochwald“ klare Favoritin. Mit Respektsabstand folgen mit je sechs Nominierungen Sandra Wollners Sci-Fi-Dystopie „The Trouble with Being Born“ sowie „Waren einmal Revoluzzer“ von Johanna Moder. Bevor es ans große Zittern und Rittern um den Austro-Oscar geht, feiern alle Nominierten ausgelassen ihre Liebe zum Kino bei einer Schifffahrt mit der MS Kaiserin Elisabeth von Wien ins niederösterreichische Tulln. Live zu Gast im Studio sind Julia Franz Richter und Thomas Prenn, die heuer in in der Kategorie beste weibliche bzw. männliche Hauptrolle nominiert sind.
BB, Che & Gina – Der Herr der Dunkelkammer
Ohne Zweifel zählte Christian Skrein zur Elite der Mode- und Gesellschaftsfotografen der Swinging Sixties. Er setzte Stars wie Brigitte Bardot, Gina Lollobrigida oder Catherine Deneuve in Szene, fotografierte die Beatles und die Rolling Stones. Sein Repertoire umfasste fotografische Experimente, Straßenfotografie, Fotoreportagen, Werbe- und Modefotografie sowie Künstlerporträts. Für kurze Zeit wurde er zu einem wichtigen Porträtisten der avantgardistischen Künstler der Galerie nächst St. Stephan, der Wiener Gruppe und des Wiener Aktionismus sowie von Christo und Joseph Beuys. 1970 hängte Skrein seine Fotografenkarriere an den Nagel, widmete sich dem Werbefilm und ging nach Hollywood. Seiner Liebe zur Fotografie blieb er als passionierter Sammler treu. Das Ergebnis dieser mittlerweile mehr als 50 Jahre andauernden Leidenschaft ist eine der weltweit größten Sammlungen der Schnappschussfotografie, in die nun das Museum Moderner Kunst in Salzburg mit der Ausstellung „Tell Me What You See“ Einblick gibt. Über ikonische Bilder, seine Vorliebe zur Schwarz-Weiß-Fotografie und die Notwendigkeit eines österreichischen Fotomuseums erzählt Christian Skrein in seinem Refugium am Wolfgangsee.
Die Freiheitsstatue am Neusiedler See – West Side Story in Mörbisch
Derzeit verwandelt sich die Bühne der Seefestspiele Mörbisch in die New Yorker West Side. Während Oscar-Preisträger Steven Spielberg seinem für Jahresende angekündigten Remake des Kultklassikers „West Side Story“ noch den letzten Schliff verpasst, bringen Neointendant Alfons Haider und der künstlerische Leiter Peter Edelmann diesen – pandemiebedingt um ein Jahr verzögert – im Juli auf die Bühne. Ein Kraftakt auch schon im Vorfeld, denn fast vier Jahre vergingen, bis das legendäre Musical mit seinen berühmten Songs und einem Feuerwerk an tänzerischem Temperament von New York aus seinen Weg endlich nach Mörbisch fand. Peter Edelmann plante die Inszenierung des Welterfolgs, der die zeitlose wie moderne Geschichte der verfeindeten Gangs „Jets“ und „Sharks“ sowie mittendrin die große Romeo-und-Julia-Geschichte zwischen Maria und Tony erzählt, noch vor der Pandemie und produzierte trotz enorm schwieriger Corona-Bedingungen konsequent und, wie immer, künstlerisch aufwendig. Für die Regie des von Leonard Bernstein, Stephen Sondheim und Arthur Laurents geschaffenen Musiktheaterwerks, dessen Neuinszenierung vom Verlag aus im Jahr 1957 belassen werden muss, zeichnet Mörbisch-Novize Werner Sobotka verantwortlich. Ebenso wie Dirigent Sascha Goetzel wird er die „West Side Story“ erstmals erarbeiten.
Dokumentation „Der Traum vom Gesamtkunstwerk – Gegenwartskunst und Oper“, Teil 1 (23.25 Uhr)
Nirgends sind Gegenwartskunst und Oper enger miteinander verbunden als in Bayreuth. In Anlehnung an das Wagner’sche Gesamtkunstwerk macht die zweiteilige Dokumentation von Axel Fuhrmann deutlich, wie bildende Kunst und Oper sich stets gegenseitig genährt und bisweilen auch radikal beeinflusst haben. Die Gegenwartskünstler Neo Rauch und Markus Lüpertz und ihre Bühnenarbeiten stehen im Mittelpunkt der ersten Folge. Neo Rauch, der mit „Lohengrin“ sein erstes Opern-Bühnenbild schuf, und Markus Lüpertz, der schon mehrfach für die Bühne arbeitete. Für das Theater Regensburg entwarf er Kostüme und Bühne zu der Oper „Una cosa rara“ des spanischen Komponisten Vicente Martín y Soler. Rückblenden in die Kunstgeschichte zeigen, wie Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts Richard Wagners Vision eines Gesamtkunstwerks aufgreifen und die Oper als kreativen Entfaltungsraum entdecken. Adolphe Appia entwirft symbolistische Szenerien, Pablo Picasso trägt den Kubismus in die Oper, die russische Avantgarde sorgt weltweit für Aufsehen und Bauhaus-Künstler gestalten Bühnenbilder. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, gelten weite Teile der Moderne als „entartet“. Ab dem Moment bestimmt das NS-Regime, was auf den Opernbühnen gezeigt wird.
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