Soziale Dienstleistungen auf Bauernhöfen beleben Gemeinden

8. Green Care-Tagung beleuchtete Impulse für ländlichen Raum

Wien (OTS) – Welche wertvollen wirtschaftlichen und sozialen Impulse Green Care-Angebote dem ländlichen Raum geben können, verdeutlichte gestern die 8. Jahrestagung des Vereins Green Care Österreich. Während der niederösterreichische Landeshauptmann a. D., DI Dr. Erwin Pröll, Chancen des ländlichen Raumes durch das Corona-bedingte Umdenken hervorhob, stellten zwei zertifizierte Green Care-Betriebe aus Niederösterreich und Salzburg dar, wie sie im Einklang mit ihrer Landwirtschaft naturnahe soziale Dienstleistungen für Jung und Alt entwickelt haben. Mag.a (FH) Nicole Prop, Geschäftsführerin des Vereins Green Care Österreich beleuchtete die Wertschöpfungs- und Arbeitsmarkteffekte dieser bäuerlichen Zusatzangebote im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich. Die anschließende Diskussionsrunde drehte sich um die Frage, was es braucht, um in diesem Zukunftsbereich Fuß fassen zu können. Insgesamt wurden 120 Interessierte aus Österreich, Deutschland, Norwegen und der Schweiz von KDir. Ing. Robert Fitzthum, Obmann von Green Care Österreich durch die Tagung geleitet, die erstmals online übertragen wurde.

Pröll: Bauernhöfe können mit sozialer Kompetenz punkten

Pröll, der sich bereits in seiner Jugend mit der Weiterentwicklung des ländlichen Raumes beschäftigt hatte, unterstrich, dass in der Corona-Pandemie „die Sogwirkung der Stadt gelitten hat, während der ländliche Raum attraktiver geworden ist“. Das verstärkte Bedürfnis der Menschen nach Bewegungsfreiheit, Natur, Kultur und menschlicher Nähe sei ein entscheidender Ansatzpunkt, den es auch für Initiativen wie Green Care – Wo Menschen aufblühen zu nutzen gelte. „Es ist sinnvoll, dass sich gerade Bauernhöfe, wo so viel soziale Kompetenz erhalten und abrufbar ist, für ein gedeihliches, vernünftiges Miteinander einbringen“, betonte der ehemalige Landeshauptmann. „Alles, was im Menschen wurzelt und angesprochen wird und durch Organisationen und Institutionen wie Green Care Österreich umgesetzt wird, hat Zukunft“, so Pröll, der alle Betriebe ermutigte, ihren Erfolgsweg weiter fortzusetzen.

Einzigartige Angebote begeistern Jung und Alt

Elisabeth und Manfred König stellten anhand ihres Gratzguts dar, wie Gesundheitsförderung auf einem Green Care Auszeithof im Salzburger Lungau auf 1.200 m Seehöhe gelingen kann. Marianne Edelbacher wiederum hat auf ihrem Hof Schwechatbach im Helenental im Wienerwald, zwischen Baden und Wien, ein florierendes Zentrum für Tiergestützte Intervention, therapeutisches Reiten und vieles mehr eingerichtet, das Jung und Alt begeistert.

Beide Green Care-Betriebe vereint hohe Qualität, Professionalität und Kreativität, mit denen sie einzigartige Angebote geschaffen haben. Zu diesem Zweck haben die Pioniere nicht nur zahlreiche Aus-und Weiterbildungen absolviert, sondern sich auch umfassend vom Verein Green Care Österreich beraten und zertifizieren lassen. Prop führte den Tagungs-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern anschließend vor Augen, dass mit Green Care-Angeboten auf aktiven Land- und Forstbetrieben mittlerweile 568 Arbeitsplätze und eine jährliche Wertschöpfung von 11,3 Mio. Euro verbunden sind. Doch auch die vielen menschlichen Benefits dürfen keinesfalls vergessen werden, denn das persönliche Glück der unzähligen Klientinnen und Klienten, die auf den Höfen und in der Natur Kraft schöpfen, lässt sich wohl nur schwer in Zahlen messen.

Tipps für erfolgreichen Green Care-Einstieg

Die Diskussionsrunde drehte sich anschließend um Erfolgsfaktoren für den Green Care-Einstieg. Neben einer aktiven Land- und Forstwirtschaft sowie entsprechender Infrastruktur sind auch gute Aus- und Weiterbildungen im Bildungs-, Gesundheits- oder Sozialbereich beziehungsweise Kooperationen notwendig. Ebenso wichtig sind jedoch Mut, persönliches Engagement und Durchhaltevermögen, zeigten sich die Podiumsteilnehmer/innen einig. Zusätzlich legte Prop den Interessierten den weitgehend kostenfreien Betriebsentwicklungsprozess ihres Vereins ans Herz, der die Betriebe von der Idee bis zur Umsetzung inkl. Qualitätssicherung begleitet.

Von Fitzthum danach gefragt, wie es gelingen kann, die lokalen Akteurinnen und Akteure noch besser mit ins Boot zu holen, riet Pröll, konsequente Überzeugungsarbeit zu leisten. „Das Einfachste ist, die Bürgermeisterin, dem Bürgermeister oder Verantwortungsträger vor Augen zu halten, was es an Defiziten in der Gemeinde gibt.“ Dazu gehören nicht nur der Bodenverbrauch und die damit verbundene Notwendigkeit, bestehende Gebäude zu nützen. „Dazu zählt auch die Frage, die immer virulenter wird in der öffentlichen Diskussion: Wie gelingt es uns relativ ortsnah, wesentliche Dienstleistungen anbieten zu können? Und da sind gerade die Aktivitäten von Green Care etwas, um ins Schwarze zu treffen“, unterstrich der ehemalige Landeshauptmann.

Die Green Care-Tagung kann unter folgendem Link nachgesehen werden: http://events.streaming.at/green-care-20211021. Fotos vom diesem Event stehen außerdem auf folgender Webseite unter Angabe der Fotoquelle kostenfrei zur Verfügung: https://www.greencare-oe.at/

Der Verein Green Care Österreich bedankt sich bei seinen Kooperationspartnern, der Österreichischen Hagelversicherung, NÖM AG/MGN sowie der SPAR Österreichische Warenhandels-AG.

Ein besonderer Dank gilt der Niederösterreichischen Versicherung für ihre Unterstützung dieser Tagung.

Weitere Bilder in der [APA-Fotogalerie]
(https://www.apa-fotoservice.at/galerie/26639)

Mag.a (FH) Nicole Prop – Geschäftsführerin Green Care Österreich, T +43 (0)1 5879528-28, M +43 (0)699/19235080, nicole.prop@greencare-oe.at, www.greencare-oe.at, www.fb.me/greencareoe

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