Gewaltschutz tourt durch die Steiermark

Die Wanderausstellung im Rahmen des Jubiläums 40+1 Jahre Frauenhaus wurde gestern im Alten Kino Leibnitz mit zahlreichen, honorigen Ehrengästen eröffnet.

Steiermark/Leibnitz (OTS) – Die Wanderausstellung im Rahmen des Jubiläums 40+1 Jahre Frauenhaus wurde gestern im Alten Kino Leibnitz mit zahlreichen, honorigen Ehrengästen eröffnet. Ganz vorne dabei die Landesrätinnen Doris Kampus und Juliane Bogner-Strauß, die damit ihre große Unterstützung für die Prävention und eine bessere Konfliktlösung unter Beweis stellen.

„Gewaltschutz on Tour“ stärkt das Bewusstsein für die unterschiedlichen Formen der Gewalt und macht Lösungen aus gewalttätigen Beziehungen in der gesamten Steiermark zugänglich. Die interaktive Wanderausstellung bietet einen leichten Einstieg in ein schwieriges Thema und verankert Prävention durch Führungen von Schulklassen und Jugendlichen stärker in der Gesellschaft. Die Roadshow zielt darauf ab, Hilfsangebote für geschlechtsspezifische Beziehungsgewalt und Auswege zu Betroffenen zu bringen.

Leibnitz wurde bewusst als Startort ausgewählt, schließlich gibt es hier bereits viele wichtige Initiativen. Die erste Krisenwohnung der Steiermark wurde hier mit Unterstützung der Gemeinde ins Leben gerufen. Sandra Jakomini vom Verein freiraum und Bürgermeister Helmut Leitenberger freuen sich deshalb gemeinsam, dass die wichtige Ausstellung gerade hier eröffnet wird.

Interaktiv und inspirativ

Aufgebaut auf den wichtigsten Säulen für einen wirksamen Gewaltschutz macht die Ausstellung eine Fülle von Information in interaktiver Weise zugänglich. Highlights sind neben der Frauenhaus-Führung mit Hilfe einer VR-Brille oder dem ausgezeichneten Beitrag aus dem Projekt „Rap not Rape“ Interaktionen für Besucher:innen, die zum Nachdenken anregen. Michi Gosch, Geschäftsführerin der Frauenhäuser Steiermark, sieht die Roadshow als wichtigen Baustein: „Ziel der Ausstellung ist es, die Arbeit der Frauenhäuser, bzw. die Gewaltschutzarbeit an sich sichtbar zu machen und in die Regionen zu bringen. Wir wollten explizit keine Rückschau der letzten 40 Jahre, sondern das alltägliche Tun zugänglich machen, mögliche Auswege aus Gewaltbeziehungen aufzeigen und den Gewaltschutz in die Zukunft denken.“

Gemeinsam die Situation verbessern

Gewaltschutz geht uns alle an, gemeinsam kann die Steiermark viel bewirken. Besonders wichtig ist die Hilfe immer direkt vor Ort. Der Verein Frauenhäuser wünscht sich deshalb in der ganzen Steiermark einen Ausbau der Krisenwohnungen, die Frauen und ihren Kindern die nötige Unterstützung in vertrauter Umgebung sichern können. Landesrätin Doris Kampus weiß, wie wichtig eine politische und gesellschaftliche Unterstützung in diesem Bereich ist: „Seit mehr als 40 Jahren ist das Frauenhaus eine Institution in der Steiermark, die tausenden Frauen und Kindern Schutz und Hilfe geboten hat und bietet. In dieser Zeit ist darüber hinaus viel für den Gewaltschutz erreicht worden. Aber auch für die Zukunft gilt, dass es weiterhin große Aufgaben zu bewältigen gibt und wir alle in unserem Einsatz gegen Gewalt an Frauen und Kindern weitermachen müssen. Denn Gewalt ist niemals Privatsache, sie geht alle an – und gerade die Politik ist gefordert, zu tun, was nur irgendwie möglich ist.“

Auf Erfolgen aufbauen

Als zweites Frauenhaus in Österreich wurde das Grazer Frauenhaus im Jahr 1981 ins Leben gerufen. In den letzten vier Jahrzehnten hat es sich als Schutzeinrichtung im Notfall, wesentlicher Teil des Gewaltschutznetzwerks und als stabile Partner:in für Prävention erwiesen. Für Landesrätin Juliane Bogner-Strauß steht fest: „Die Steiermark nimmt beim Thema Gewaltschutz österreichweit eine Vorreiterrolle ein. Und dafür sind vor allem das vernetzte Arbeiten und gelebte Kooperation wichtige Faktoren. Es freut mich daher besonders, dass diese Ausstellung das Thema aufgreift und dazu beiträgt, das breite Angebot, das in den Regionen durch die Frauen-und Mädchenberatungsstellen gegeben ist, sichtbar zu machen. Wir haben im Bereich der Prävention ein vielfältiges Beratungsangebot – aber wenn die betroffenen Personen nichts davon wissen, hilft uns das beste Angebot nichts.“

Gewaltschutz on Tour in sieben Regionen

Die Ausstellung ist in Leibnitz (12. bis 24. Mai), Deutschlandsberg (30. Mai bis 12. Juni) und Hartberg (15. Juni bis 23. Juni) zu sehen. Nach den Sommerferien stehen Liezen, Judenburg und Kapfenberg auf dem Programm. Eine Ausstellung in der Landeshauptstadt Graz ist im November im Rahmen des Jubiläumsfestes „40 + 1 Jahre der steirischen Frauenhäuser“ geplant.

Buchungsmöglichkeiten für Erwachsene und Jugendliche bzw. für Schulklassen ab der 9. Schulstufe und alle weiteren Informationen zur laufenden Ausstellung: https://gewaltschutzontour.at

Michaela Gosch, MBA, Geschäftsführerin Verein Frauenhäuser Steiermark
gosch@frauenhaeuser.at
+43 664 82 899 86

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