Hackerangriff: Land arbeitet mit Cybercrime-Experten zusammen

LH Kaiser: Mit Dr. Cornelius Granig holen wir einen Top-Experten nach Kärnten – Weiteres Vorgehen wird nun direkt mit Innenminister Karner abgestimmt. Pressekonferenz am Montag.

Klagenfurt (OTS/LPD) – Kärnten wehrt sich gegen den Angriff durch die Hackergruppe „BlackCat“. „Das Land Kärnten ist, wie viele internationale Unternehmen, Opfer einer international agierenden Hackergruppe geworden. Mit der gestrigen Veröffentlichung von Datenbestandteilen wollen die Cyberkriminellen den Druck auf das Land weiter erhöhen und uns zur Zahlung von Lösegeld erpressen“, stellt Landeshauptmann Peter Kaiser klar und verweist darauf, dass weltweit hunderte Unternehmen und Organisationen aus Österreich, Australien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Großbritannien und den USA von den Kriminellen erpresst wurden. „Wir haben uns daher entschlossen, mit Dr. Cornelius Granig einen internationalen IT- & Cybercrime-Experten zusammen zu arbeiten“, sagt Kaiser und betont, dass das weitere Vorgehen direkt mit Innenminister Gerhard Karner abgestimmt wird. „Es gilt, die besten Köpfe – egal ob es sich um Mitarbeiter von Behörden oder externe Spezialisten handelt – nach Kärnten zu holen, und so dem Treiben der Hacker ein Ende zu setzen“, stellt Kaiser klar und weiter: „Mir ist wichtig, dass alles getan wird, damit der Schutz der Daten und persönlichen Infos unserer Bürgerinnen und Bürger sichergestellt ist. Wir lassen uns von Verbrechern nicht erpressen“.

Laut einer ersten Einschätzung geht Cornelius Granig nicht davon aus, dass es sich um einen gezielten Angriff auf das Land Kärnten gehandelt hat. „Es handelt sich bei den Angreifern um Kriminelle, denen es in erster Linie ums Geld geht. Sie wählen willkürlich Angriffsziele aus und versuchen in deren Systeme über bekannte oder noch unbekannte Schwachstellen einzudringen. Wenn sie im System sind, stehlen Daten, verschlüsseln die Systeme und versuchen anschließend die Opfer zu erpressen. Bei diesen Straftaten bewegen sich die Kriminellen im Schutz der Anonymität des Darknets, und benutzen Kryptowährungen, so dass man sie nur sehr schwer aufspüren kann,” beschreibt Granig den Modus-operandi der Cyberkriminellen.

Dr. Cornelius Granig ist ein österreichischer Top-Manager und Sicherheitsexperte, der sich auch als Buchautor mit der Entwicklung der Computerkriminalität in unserer Gesellschaft beschäftigt. Er war unter anderem Geschäftsführer bei den internationalen Technologiekonzernen IBM und Siemens, die modernste Cyber-Security-Technologien entwickeln und einsetzen. Überdies verantwortete er als Vorstand bei Raiffeisen und der Vienna Insurance Group die Bereiche IT und Sicherheit. Nach seiner beruflichen Rückkehr aus der Ukraine im Jahr 2016 wurde der gebürtige Kärntner als Unternehmensberater für die internationale Wirtschaftsprüfungs-und Beratungsfirma Grant Thornton tätig. Dr. Granig arbeitet mit seinem Team eng mit der europäischen Polizeibehörde Europol, dem Bundeskriminalamt und anderen Strafverfolgungsbehörden zusammen und hilft Opfern von Computerkriminalität bei der Abwehr der Angriffe, der Identifizierung der Angreifer und der Eindämmung der Schäden, die durch die fortschreitende Digitalisierung der Kriminalität entstehen.

Die IT-Experten des Landes werden sich nun hauptsächlich um die Wiederherstellung der durch den Hackerangriff betroffenen Systeme kümmern können. „Die Aufgabe des Landes ist die Verwaltung. Um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger in gewohnter Weise bearbeiten zu können, benötigen wir eine voll funktionsfähige und sichere IT“, sagt Kaiser und dankt den Mitarbeitern der Landes-IT für ihren Einsatz bei der Beseitigung der Auswirkungen des Hackerangriffs.

Für Montag, dem 06.06.2022, ist um 10.30 Uhr im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung eine Pressekonferenz anberaumt, an der Dr. Cornelius Granig, IT-Experten des Landes, sowie Vertreter des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung teilnehmen werden.

Amt der Kärntner Landesregierung, Landespressedienst
050 536-10201
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