„kulturMontag“: Exzessives Wanda-Jubiläum, sinnliche Dommuseum-Schau, inspirierendes Messner-Buch

Reinhold und Diane Messner live im Studio; danach: neue Ausgabe des Konzertformats „Wechselspiele in St. Corona“ mit Wenzel Beck & Friends

Wien (OTS) – Zu einer neuen „kulturMontag“-Ausgabe am 26. September 2022 um 22.30 Uhr in ORF 2 begrüßt Clarissa Stadler Bergsteigerlegende Reinhold Messner mit Ehefrau Diane anlässlich eines neuen, sehr persönlichen Buches live im Studio, mit dem der vielseitige Abenteurer gemäß dem Titel „Sinnbilder – Verzicht als Inspiration für ein gelingendes Leben“ in seinem entbehrungsreichen Lebensstil auch ein Rezept für die Zukunft der Menschheit sieht. Weitere Themen der Sendung sind u. a. die neue Ausstellung „Mahlzeit“ im Wiener Dommuseum, die die gemeinschaftsstiftenden Aspekte von Essen und Trinken durch die Epochen verhandelt, oder das neue exzessive Album der Rockband Wanda, das zu deren Zehn-Jahr-Jubiläum erscheint. Anschließend steht eine neue Ausgabe der Konzert-Gesprächsreihe „Wechselspiele in St. Corona“ (23.25 Uhr) auf dem Programm: Diesmal bittet ORF-Moderatorin Teresa Vogl „Wenzel Beck & Friends“ auf die Bühne und zum Gespräch.

Gesellschaft der Verschwender – Reinhold Messners Plädoyer für den Verzicht

Der Südtiroler Reinhold Messner ist einer der berühmtesten Alpinisten und Abenteurer der Welt, außerdem Bestsellerautor, gefragter Redner und Talkgast, der sich oft auch zu brandaktuellen gesellschaftspolitischen Themen äußert. Disziplin und die Fähigkeit, Ballast abzuwerfen, dazu Respekt vor der Natur und ihren Gefahren – diese Fähigkeiten und Werte begleiten ihn seit jeher. Als erster Mensch hat er unter schwierigsten Bedingungen alle 14 Achttausender bestiegen und dabei Dramatisches erlebt, er durchwanderte die Wüste Gobi in der Mongolei und überquerte auch die Antarktis über den Südpol zu Fuß. Gleich sechs, von ihm persönlich gestaltete, Museen in seiner Heimat bewahren die Erinnerungen daran auf – und zeigen eine Welt, wie sie einmal war, als das Thema Klimawandel noch kaum jemanden interessierte. Natur und Mensch blieben in Messners Leben immer eins, daher setzt er sich stets für den Erhalt des traditionellen Alpinismus und der unberührten Natur ein. Verzicht ist für ihn das Gebot der Stunde, hat doch unsere hemmungslose Wegwerfgesellschaft mit Ressourcenknappheit, Energieverbrauch und Klimawandel zu kämpfen. Doch weiterhin werden Böden, Wälder, Tiere ausgebeutet, als gäbe es kein Morgen. Im Verzicht, der sein Lebensstil wurde, sieht Messner Hoffnung, Glück und Zufriedenheit und ist überzeugt, dass darin generell die Zukunft der Menschheit liege. Dazu hat er gemeinsam mit seiner Frau Diane das berührende Buch „Sinnbilder – Verzicht als Inspiration für ein gelingendes Leben“ geschrieben. Die beiden sind live zu Gast im Studio.

Sinn und Sinnlichkeit – Ausstellung „Mahlzeit“ im Wiener Dommuseum

Der Ukraine-Krieg und die Inflation treiben nicht nur Energie-sondern auch die Lebensmittelpreise kräftig nach oben. Dabei ist Essen ein menschliches Grundbedürfnis, Voraussetzung für das Überleben. Darüber hinaus ist die Nahrungsaufnahme ein sinnliches Vergnügen, das grundlegenden psychischen und sozialen Bedürfnissen dient. Dass Essen und Trinken Leib und Seele zusammenhalten und mehr als nur Nahrungsaufnahme sind, haben Künstler/innen quer durch die Epochen analysiert, abstrahiert und kritisch-ironisch hinterfragt. Die neue Ausstellung „Mahlzeit“ im Wiener Dommuseum widmet sich diesem brandaktuellen Thema und beleuchtet u. a. die gemeinschaftsstiftenden Aspekte des Mahls: in Familien, bei offiziellen Anlässen, im politischen wie religiösen Rahmen unterschiedlicher kultureller Kontexte. Historische Beispiele, von Lukas Cranach d. A. bis zu zeitgenössischen Künstlern wie Marina Abramović, Daniel Spoerri oder Honey & Bunny, machen deutlich, dass Essen heute längst ideologisch aufgeladen zur Weltanschauung geworden ist. In vielen Industrienationen wächst das Bewusstsein für die Ausbeutung der Natur. Völlerei und Wohlstandskrankheiten belasten die Gesellschaft. Der Klimawandel und das Artensterben fordern ein Umdenken in jeder Hinsicht. Weiter steigende Fleischproduktion oder noch intensivere Landwirtschaft verschärfen die Probleme. Nahrung ist ein Wert an sich. Jede/r ist heute gefragt, sich Gedanken zu machen, beginnt doch Verantwortung am eigenen Herd.

Zwischen Amore und Exzess – Wandas fünftes Album zum Zehn-Jahr-Jubiläum der Band

In abgerockten Lederjacken, zerrissenen Jeans, Ankle-Boots und mit jeder Menge Schnaps und Schmäh schaffen sie mit ihrem dreckigen Rock eine süffige Mischung aus Proletentum, Nihilismus und Hedonismus. Eine Band namens „Wanda“ treibt seit mittlerweile zehn Jahren ihr Unwesen und hat mit ihrem rauen Sound und den rotzfrechen Texten mächtig Erfolg. Ihren ausgewiesenen Hang zum Morbiden paaren die Musiker rund um Frontmann Marco Wanda mit gnadenloser Lebensfreude, Exzess und wilder Romantik. Mit seiner Nonchalance und Lässigkeit hat das Quintett schon mit seinem ersten Album „Amore“ einen Nerv getroffen, als Wanda es vor acht Jahren im Wiener Club Chelsea vor gerade einmal 200 Menschen präsentierte. Heute füllt die Band ganze Stadthallen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Zum zehnjährigen Jubiläum erscheint Ende September ihr fünftes Album mit dem schlichten Titel „Wanda“, danach gehen sie auf eine ausgedehnte Tournee. Nach ihrem jüngsten Titel, ein Experiment namens „Ciao“, wollen sie mit den neuen Songs zur „klassischen“ Wanda-DNA zurückfinden. Schon mit der ersten Nummer „Rocking in Wien“ erkennt man auf Anhieb ihr gewohntes Terrain, ist doch der Text ein klares Bekenntnis zum Exzess. Nach zwei Jahren Pandemie liefern die fünf Wilden aus Wien ihren Fans mit „Gang“ auch wieder einen Partysong mit Mitsing-Garantie: eine Austropop-Hymne Marke Wanda.

„Wechselspiele: Wenzel Beck & Friends in St. Corona“ (23.25 Uhr)

Das 2020 pandemiebedingt gestartete exklusive ORF-Konzertformat „Wechselspiele in St. Corona“, in dem ORF-Kulturmoderatorin Teresa Vogl interessante Künstlerinnen und Künstler auf die Bühne und zum Gespräch bittet, geht in die achte Runde: Diesmal folgen Wenzel Beck & Friends der Einladung zum exklusiven musikalischen Stelldichein in St. Corona am Wechsel – neben dem Singer/Songwriter sind dies Klarinettist Matthias Schorn sowie Bassistin und Cellistin Julia Hofer. Mit nur 21 Jahren hat Wenzel Beck bereits geschafft, wovon viele Musiker/innen ihr Leben lang träumen: auf den großen Bühnen zu stehen und mit seiner Musik die Menschen zu begeistern. Das musikalische Wunderkind begann mit drei Jahren Schlagzeug zu spielen, dann folgten Geige, Gitarre, Bass, Gesang, Musicals, Jazz und schließlich mit 18 Jahren ein Plattenvertrag mit Universal Music, aktuell mit Sony. Der Popsänger und Multi-Instrumentalist bleibt immer in Bewegung – stets offen für neue Perspektiven und Einflüsse. In der Reihe „Wechselspiele – Konzerte in St. Corona“ präsentiert Beck nun mit Matthias Schorn, Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker und der international sehr gefragten Bassistin und Cellistin Julia Hofer neue intensive Songs aus eigener Feder in einem speziellen Rahmen: Teresa Vogl fungiert dabei stellvertretend als Live-Publikum und kommt mit den dreien zwischendurch ins Gespräch. Regie führte Pete Winkelhofer.

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