Welche künstlerischen Werke können und sollen für die Zukunft erhalten werden?

Konferenzpublikation: Die Archivierung der Gegenwart. Über den Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum

Die Kunstinitiative BIG ART entwickelt im Dialog mit Künstlern, Architektinnen und Nutzern künstlerische Interventionen für Bauprojekte der Bundesimmobiliengesellschaft. Über 40 Kunst & Bau-Projekte sind so in den letzten zwanzig Jahren entstanden. “Wir haben vor allem in unseren Schulen und Universitätsgebäuden die Möglichkeit, Kunst in der Mitte der Gesellschaft stattfinden zu lassen”, sagt Hans-Peter Weiss, CEO der BIG. Gleichzeitig verantwortet BIG ART einen umfangreichen Kunstbestand, der mit den Häusern der BIG verbunden ist. Dazu zählen einige tausend Kunstwerke und Objekte aus verschiedenen Epochen mit einer großen kunsthistorischen Bandbreite. Wenn BIG Gebäude modernisiert oder adaptiert werden, müssen auch sie oft restauriert, versetzt, in seltenen Fällen auch abgebaut und eingelagert oder zwischengelagert werden.

Insgesamt stellen eine steigende künstlerische Produktion und die Verknappung von Raum eine wachsende Herausforderung für die Erhaltung von Kunstwerken dar.

Der Frage “Welche künstlerischen Werke können und sollen für die Zukunft erhalten werden?” widmete sich auch eine in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien veranstaltete international besetzte Konferenz. Als Rückblick und zur tieferen Auseinandersetzung entstand das Buch “Die Archivierung der Gegenwart. Über den Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum” mit Beiträgen unter anderem von Uta Hassler, Hans Ulrich Reck, Cornelia Offergeld oder Linus Neumann, künstlerischen Interventionen von Nicole Six & Paul Petritsch oder Clegg & Guttmann und Studierendenarbeiten. Der Konferenzband ist beim Verlag für moderne Kunst erschienen. Gestern Abend wurde das Buch in der Otto Wagner Postsparkasse präsentiert.

Für Cornelia Offergeld, Vorsitzende des BIG ART Fachbeirats und verantwortlich für das Konzept der Publikation, zählt die Entscheidung, welche Werke für zukünftige Generationen erhalten werden sollen, zu den elementaren kulturellen Fragestellungen der Gegenwart. “Die rasant steigende künstlerische Produktion stellt uns vor Herausforderungen der Konservierung wie auch der Speicherkapazitäten. Zudem steigt für die mit Architektur verbundene Kunst im Zuge von Sanierungen und Erweiterungen von Gebäuden auch die Notwendigkeit von Versetzung und im unglücklichsten Fall von Abbau und Lagerung der Werke”, so Offergeld. Nicht selten stelle man heute zudem fest, dass die vor zwanzig oder dreißig Jahren verwendeten Materialien – beispielsweise von Skulpturen im Außenraum – nicht die gewünschte Haltbarkeit aufweisen. Herausforderungen, denen sich BIG ART mit dem umfangreichen Kunstbestand aus mehreren tausend Werken und Artefakten regelmäßig zu stellen hat. Dazu zählen zahlreiche Kunst-am-Bau-Arbei­ten, überwiegend aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, es finden sich aber auch Werke und Gestal­tungen aus Barock, Gotik, Historismus, Heimatstil, Zwischenkriegszeit und Klas­sischer Moderne.

BIG CEO Weiss sieht in dieser Auseinandersetzung einen wichtigen Teil der gesellschaftlichen und kulturellen Verantwortung, die das Unternehmen mit seiner Kunstinitiative BIG ART wahrnimmt. “Mit der Sanierung und Weiterentwicklung unseres Gebäudebestandes verändern sich auch die Rahmenbedingungen für den Kunstbestand in unseren Häusern”, so Weiss. Der richtige Umgang mit dem Kunstbestand bedürfe dabei einer durchdachten Strategie, klarer Kriterien und vor allem intelligenter Konzepte. “Die Grundlagen dafür haben wir im Rahmen der Konferenz gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen erarbeitet und mit der heute präsentierten Publikation weiterentwickelt”, so Weiss. Damit habe man sich nicht nur einer für das Unternehmen essentiellen Thematik ganzheitlich genähert, sondern bestimme auch den wichtigen wissenschaftlichen und künstlerischen Diskurs mit.

https://www.vfmk.org/books/die-archivierung-der-gegenwart 
Mit Beiträgen von:

Emilie Brandl
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Bundesimmobiliengesellschaft
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