Zur US-Wahl: „kreuz und quer“-Doku „Die Waffen des Lichts – Ein amerikanischer Glaubenskrieg“ am 27. Oktober in ORF 2

Danach: „Ein anderes Land – Die Reformation in Österreich“ und Historienfilm „Zwischen Himmel und Hölle“ mit Maximilian Brückner als Martin Luther

Wien (OTS) – „Ich bin ein evangelikaler Christ“, erklärt Pastor Rob Schenck eingangs. „In meiner Gemeinde reden wir über den Wert menschlichen Lebens. Normalerweise geht es dabei um Abtreibung.“ Doch diesmal ist es eine andere und ungewohnte Front, an der Rob Schenck kämpft: Es geht um die laschen Waffengesetzte der USA und um die Tausenden Menschen, die jedes Jahr durch Schusswaffen zu Tode kommen. Klassische Klientel des evangelikalen Pastors sind jene Amerikaner/innen, die mit voller Überzeugung zu ihren erzkonservativen Werten stehen und denen die Waffengesetze nahezu heilig sind. Dagegen stellt sich Pastor Schenck – und versucht, sein Publikum und seine Mitstreiter/innen in der Pro-Life-Bewegung zu überzeugen. Die Dokumentation von Abigail E. Disney, die „kreuz und quer“ im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl am 3. November (Details zum ORF-Programmschwerpunkt unter presse.ORF.at) am Dienstag, dem 27. Oktober 2020, um 22.30 Uhr in ORF 2 zeigt, begleitet Rob Schenck auf seinem Weg und zeigt den „Glaubenskrieg“, der sich an den Waffengesetzen entzündet.
Zum Reformationstag am 31. Oktober folgt um 23.25 Uhr Peter Beringers Film „Ein anderes Land – Die Reformation in Österreich“, danach steht Teil 1 des zweiteiligen Historiendramas „Zwischen Himmel und Hölle“ mit Maximilian Brückner als Martin Luther auf dem Programm.

„Die Waffen des Lichts – Ein amerikanischer Glaubenskrieg“ – Ein Film von Abigail E. Disney (ORF-Bearbeitung: Sabine Aßmann)

Der evangelikale Pastor Rob Schenck ist bekennender Konservativer und ein aggressiver Verfechter der sogenannten Pro-Life-Bewegung in den USA, die sich vehement gegen Abtreibungen stellt. Für seine Überzeugungen ist der Pastor in jüngeren Jahren regelmäßig auf die Straße gegangen. Das Archivmaterial zeigt die heftigen Konfrontationen mit Polizei und Gegendemonstranten und lässt die Atmosphäre der frühen 1990er Jahre spürbar werden. Heute macht Rob Schenck Lobbyarbeit in Washington und versucht auf diese Weise, seine Ideale und Glaubensinhalte zu verbreiten. Doch unvermittelt steht er an einem Scheideweg und muss sich einer für ihn schwierigen Frage stellen: Kann man als überzeugter Christ und Aktivist der Anti-Abtreibungsbewegung vehement für das Leben eintreten und zugleich die Waffengesetze in den USA gutheißen?
Die gläubige Christin Lucy McBath kämpft seit Jahren unablässig für strengere Waffengesetze in den USA. Ihr großes Engagement gründet in einer persönlichen Tragödie: 2012 wird ihr 17-jähriger unbewaffneter Sohn im Auto von Freunden sitzend erschossen. Vorangegangen war eine Auseinandersetzung der Jugendlichen mit einem anderen Autofahrer. Es ging um laute Musik. Seitdem kämpft Lucy McBath für restriktivere Waffengesetze und mehr Kontrolle.
Zwischen Pastor Rob Schenk und Lucy McBath kommt es zu einer Begegnung. Sie wird zu einer entscheidenden und überraschenden Wende in Rob Schenks Leben.

„Ein anderes Land – Die Reformation in Österreich“ – Ein Film von Peter Peter Beringer

Etwa 100 Jahre lang, von 1525 bis 1625, waren Ober- und Niederösterreich, die Steiermark wie auch die damaligen habsburgischen Erbländer Böhmen, Mähren und Ungarn protestantisch. Die Reformation hatte sich rasend schnell verbreitet. Bibeln und fromme Traktate aus den reformatorischen Zentren gelangten durch den neu entwickelten Buchdruck in Windeseile in die Haushalte von österreichischen und steirischen Adeligen, Bürgern und Bauern, sogar der habsburgische Kaiser und Landesherr Maximilian II. soll lutherische Sympathien gehabt haben. Der landständische Adel förderte und versorgte lutherische Prädikanten. Diese predigten und feierten in den Pfarrkirchen das Abendmahl in lutherischer Manier. Sie verurteilten die katholische Heiligen- und Marienverehrung und die Fronleichnamsprozessionen, die an manchen Orten sogar verboten wurden. Der Film zeigt die mehr als 500-jährige Geschichte, die schnelle Etablierung protestantischer Gemeinden ab 1525 und die anschließende Unterdrückung. Und er geht der Frage nach, warum die protestantische Konfession damals, und warum sie heute die Menschen bewegt. Die Doku zeigt auch eine gemischt-konfessionelle Familie (er ist evangelischer Pfarrer, sie katholische Religionslehrerin), in der deutlich wird, welche Streitthemen heute überwunden sind und welche Unterschiede weiterhin die beiden Kirchen trennen – und wie die beiden ihre Kinder ökumenisch erziehen. Denn was heute offiziell zwischen den Kirchen noch nicht möglich ist, wird im Kleinen oft schon ganz konkret gelebt – wie etwa der Kommunionempfang bei der jeweils anderen Konfession.

Als Experten kommen zu Wort: der frühere evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker, der evangelisch-reformierte Theologe Ulrich H. J. Körtner, die Historiker Rudolf Leeb (evangelisch-theologische Fakultät der Uni Wien) und Thomas Prügl (katholisch-theologische Fakultät der Uni Wien), Reinhard Gruber vom Domarchiv St. Stephan und Rudolf K. Höfer aus Graz (katholisch-theologische Fakultät der Uni Graz) sowie Mitglieder der protestantischen Gemeinden in für den Film besuchten Orten, die die Schätze aus ihrer Vergangenheit zeigen. Gedreht wurde an Schauplätzen der Reformation in der steirischen Ramsau, in Steyr, Graz, Wien, Horn und Hallstatt.

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