FPÖ – Hofer: Ohne weitere Verzögerung Reservekapazitäten für Pandemie schaffen

FPÖ-Bundesparteichef für die Reaktivierung der Heeresspitäler

Wien (OTS) – Den ganzen heutigen Tag laufen die Beratungen der Bundesregierung über die weiteren Corona-Maßnahmen. Zwischendurch werden die Medien immer wieder mit Häppchen gefüttert, in welche Richtung es gehen wird. Zuletzt wurden Experten vorgeschickt, damit die später von den Regierungsmitgliedern verlautbarten Einschnitte weniger überraschend wirken. Aktuell stehen die Zeichen darauf, dass Österreich den deutschen Weg in wesentlichen Bereichen kopieren wird und den harten Lockdown – in manchen Bereichen bis zu Ostern – fortsetzen wird.

FPÖ-Bundesparteiobmann NAbg. Norbert Hofer glaubt wie die Wirtschaftskammer, dass Österreich eine Verlängerung des Lockdowns nicht verkraften wird und eine Pleitewelle das Land genau so überrollen wird wie eine nie dagewesene Arbeitslosigkeit. Österreich werde sich von den Entscheidungen der letzten Wochen und der kommenden Tage über Jahre nicht erholen: „Gesundheit ist natürlich das höchste Gut. Ich sehe aber auch in meinem persönlichen Umfeld, dass es eine unglaubliche Lockdown-Müdigkeit gibt. Die Menschen halten sich immer weniger an empfohlene Maßnahmen und das bisher öffentliche Leben wurde in den privaten Bereich gedrängt – und hier ohne Regeln. Ich bin daher ähnlich wie höchste Vertreter der deutschen Ärztekammer gegen einen Lockdown. Er bewirkt einen Jojo-Effekt und wird das erwünschte Ergebnis aufgrund des Verdrängens des Lebens in den Privatbereich leider nicht erzielen. Die Verkehrsdaten belegen zudem, dass es nicht gelungen ist, die Menschen von der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen zu überzeugen.“

Bei allen Überlegungen, die angestellt werden, fehlt aus Sicht Hofers ein zentrales Thema: „Seit dem Setzen der ersten Maßnahmen im Frühjahr 2020 war das erklärte Ziel, die Kurve der Infektionen abzuflachen, um eine Überlastung des Gesundheitsbereiches, und hier vor allem der Intensivbetten, zu verhindern. Parallel zu den Lockdown-Bestimmungen auch daran zu arbeiten, die Reservekapazitäten zu erhöhen, das ist leider nicht passiert. Seit dem Frühjahr haben ich immer wieder die Reaktivierung der Heeresspitäler vorgeschlagen. Ich ersuche die Bundesregierung dringend, diesen Schritt nun zu setzen. Und zwar nicht nur zu Bekämpfung dieser Krise sondern auch für künftige Herausforderungen. Die hohe Bevölkerungsdichte in bestimmte Gebieten der Welt wird zu vermehrten Pandemien führen. Alle Experten sind der Meinung, dass die nächste Pandemie kommen wird und dass sie womöglich noch schwerwiegendere Folgen haben könnte. Wie wichtig das Bundesheer ist, hat man übrigens auch in anderen Bereichen in den letzten Wochen gesehen.“

Hofer konstatiert neben der erheblichen Corona-Müdigkeit in der Bevölkerung auch schwerwiegende Kolateralschäden: „Ich verweise auf die jüngste Sterbestatistik der Statistik Austria. Diese weist für 2020 ein Plus von 11 Prozent oder rund 9.000 Menschen aus. 6.300 Opfer sind an oder mit Covid gestorben. Bleiben noch 2.700 Menschen, die einen zusätzlichen Peak in der Sterbestatistik darstellen. Es gilt zu befürchten, dass ein erheblicher Teil dieser zusätzlichen Todesfälle der Coronapolitik selbst geschuldet ist. Im ganzen Jahr 2020 schlugen Mediziner Alarm, dass tausende Routine-Opertionen verschoben und Vorsorgeuntersuchungen abgesagt wurden, weil die Spitäler für Covid-Patienten freigehalten wurden. In der Steiermark wurden während des ersten Lockdowns 80% mehr Tote durch Herzinfarkte registriert. Viele Menschen haben sich nicht mehr getraut, zum Arzt zu gehen, wenn ihnen etwas fehlt. Auch psychische Erkrankungen sind im letzten Jahr angestiegen – und leider auch die Anzahl der Suizide.“

Es sei daher, so Hofer, trotz aller Bedenken wohl der besser Weg, den Lockdwon rasch zu beenden und ein Wirtschaften und Arbeiten unter klaren Auflagen zu ermöglichen: „Ich bezweifle die Stellungnahmen der Experten nicht. Ich glaube aber, dass der zivile Ungehorsam in die Rechnung der Spezialisten nicht eingeflossen ist. Der Lockdown wird zu einem Anstieg der privaten Treffen führen, weil die Menschen die soziale Isolation einfach nicht mehr aushalten. Das zeigt sich auch aufgrund der Zahlen im laufenden Lockdown.“ Abschließend fordert Hofer die Bundesregierung nochmals dringend auf, die Heeresspitäler zu reaktivieren.

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