Bundesheer: Kommission prüfte Buch- und Warenangebot des Heeresgeschichtlichen Museums

Tanner: „Kommissionsbericht zeigt wie wichtig es ist Vorwürfen genau nachzugehen“

Wien (OTS) – Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Universitätsprofessor Dr. Wolfgang Mueller, Vorsitzender des Militärhistorischen Beirates der Wissenschaftskommission des Bundesministeriums für Landesverteidigung, präsentierten heute bei einer Pressekonferenz den Überprüfungsbericht zum Warenangebot im Shop des Heeresgeschichtlichen Museums („Mueller-Bericht“). Klaudia Tanner ordnete aufgrund medialer Vorwürfe über angeblich politisch-rechtsextreme Waren im Shop des Heeresgeschichtlichen Museums eine kommissionelle Untersuchung an.

„Und da zeigt es sich wiederum, wie wichtig es ist, Vorwürfen genau nachzugehen, alles genau und seriös zu untersuchen und nicht unreflektiert irgendwelchen Behauptungen zu folgen. Denn eines vorweg: Die Vorwürfe über angeblich politisch-rechtsextreme Literatur und Waren haben sich als völlig haltlos erwiesen“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Seitens der Kommission wurden keine rechtsextremen oder den Nationalsozialismus glorifizierenden Werke identifiziert. Viele Publikationen liefern eine detaillierte Kurzdarstellung spezieller Themen und gehen auch auf die negativen Seiten sowie Minderheits- und Opferperspektiven explizit ein. Bei zwei Prozent der Werke wurde von der Kommission empfohlen, diese nicht mehr nachzubestellen beziehungsweise aus dem Sortiment zu entfernen. Grund dafür ist die zu wenig kritische Darstellung insbesondere von Akteuren und Operationen des Zweiten Weltkrieges.

„Das Büchersortiment ist breit und hat eine wichtige Bildungsfunktion; die Kommission empfiehlt daher die Aufnahme weiterer Werke zum Zweiten Weltkrieg, zu Kriegsverbrechen und zum Holocaust sowie zum Schicksal von Österreichern/innen in der Wehrmacht, in der Zivilbevölkerung und im militärischen und nicht militärischen Widerstand“, so Mueller.

Die Kommission bestand aus Fachexperten aus dem universitären und außeruniversitären Bereich. Insgesamt untersuchten sie 927 literarische Werke und 639 Waren, von Souvenirs und CDs über Filme bis hin zu Ordensrepliken. Die Experten erstellten ihren Kriterienkatalog auf Basis des Paragraph 3 des Verbotsgesetzes, des Abzeichengesetzes und auf Basis der wissenschaftlichen Definition von Rechtsextremismus. Zusätzlich wurden fünf Kategorien erstellt, um die untersuchten Bücher und Gegenstände zuordnen zu können.

Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien verschmelzen Militär- und Kriegsgeschichte, Technik und Naturwissenschaft, Kunst und Architektur zu einem einzigartigen Ganzen. Der älteste Museumsbau Wiens zeigt die Geschichte der Habsburgermonarchie vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1918 und das Schicksal Österreichs nach dem Zerfall der Monarchie bis 1945. Dabei stehen die Rolle des Heeres und die militärische Vergangenheit auf hoher See im Vordergrund.

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