„kulturMontag“ am 16. Mai: Kultursponsoring-Kodex, „True Crime“-Boom, Wiener-Festwochen-Auftakt

Danach: Porträt „Ernst Hinterberger – Jetzt red’ i“ zum zehnten Todestag

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 16. Mai 2022 um 22.30 Uhr in ORF 2 befasst sich u. a. mit der Frage nach ethischen Kriterien im Bereich Kultursponsoring, beleuchtet den anhaltenden Boom um „True Crime“-Formate aller Art und berichtet vom ersten, spannenden Wochenende der 72. Wiener Festwochen, die heute eröffnet werden. Anschließend an das Magazin steht das Filmporträt „Ernst Hinterberger – Jetzt red’ i“ (23.30 Uhr) zum zehnten Todestag des Kultautors (14. Mai) auf dem Programm

Schmutziges Geld für die schönen Künste – Brauchen wir einen Kultursponsoring-Kodex?

Der russische Aggressionskrieg in der Ukraine samt den verschärften Sanktionen bringt das Thema Kultursponsoring zunehmend ins Kreuzfeuer der Kritik: Sponsoren, die Menschrechtsverletzungen billigen sollen, russische Banken, die dem Kreml nahestehen, oder Konzerne, die umwelt- wie gesellschaftspolitisch höchst umstritten sind. Die lettisch-amerikanische Regisseurin Yana Ross und der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss forderten jüngst die Salzburger Festspiele in einem offenen Brief auf, ihren Sponsoring-Vertrag mit dem Bergbauunternehmen Solway zu kündigen. Die neue Festspielpräsidentin Kristina Hammer versprach, einen Kodex für ein künftiges Mäzenatentum zu entwickeln. Eine komplizierte Sache für österreichische Kulturmanager, sind doch zumindest die Bundesinstitutionen seit der Auslagerung im Jahr 1999 seitens der Politik dazu angehalten, einen Großteil des Budgets selbst zu finanzieren. Nichtsdestotrotz ist die Kulturszene durch die jüngsten Ereignisse alarmiert und vor die heikle Frage gestellt, was eigentlich „sauberes Geld“ ist. Kann man moralisches Verhalten regeln? Nach welchen ethischen Kriterien sollten Kulturmanager ihre Spender auswählen? Welche Richtlinien müssten geschaffen werden? Und wie sehr ist dabei die Kulturpolitik gefragt? Der „kulturMontag“ hat sich in der Branche umgehört.

„Aktenzeichen XY“ reloaded – der „True Crime“-Hype

Wohl kaum eine TV-Sendung erlangte im Lauf der Fernsehgeschichte eine derart anhaltende Popularität wie die auch im ORF ausgestrahlte erste realitätsnahe Reihe „Aktenzeichen XY … ungelöst“ mit Moderator und Erfinder Eduard Zimmermann. 55 Jahre später erlebt das Genre „True Crime“ wieder einen wahren Boom, der 2014 seinen Anfang in den USA genommen hat und längst auch im deutschen Sprachraum angekommen ist. Ob in Podcasts, Magazinen oder Serien – Unerklärliches aufzuklären, scheint tief im Menschen verankert zu sein. Woran liegt die Lust am wahren Verbrechen, bei aller Dramatik für Opfer und Angehörige? Treiben unsere Sensationsgier und das gewisse Maß an Voyeurismus den Hype in die Höhe? Und verändert das auch unser Verhalten zur Gewalt? Der „kulturMontag“ bringt eine Reportage über True-Crime-Formate aller Art. Live zu Gast im Studio ist Gerichtspsychiaterin und Forensikerin Heidi Kastner.

No Risk no Festwochen – Abenteuerliches Eröffnungswochenende

Nach dem Pandemiemodus der vergangenen zwei Jahre finden die Wiener Festwochen heuer endlich wieder regulär statt. Ein außergewöhnliches und mutiges Festival für das Jahr 2022 voller Abenteuer, Musik, Theater, Tanz und Performance mit internationalen Stars wie heimischen Größen verspricht Intendant Christophe Slagmuylder. 159 Vorstellungen an 23 Spielorten sind für die 72. Festwochen-Ausgabe geplant, deren programmatisches Leitmotiv „Neuerfindung“ lautet. Nach der abenteuerlichen Eröffnung am Rathausplatz unter dem Motto „Last Night on Earth“ (live um 21.20 Uhr in ORF 2 und 3sat) mit u. a. Kruder & Dorfmeister, Bilderbuch, Sofia Jernberg, Yung Hurn, Caroline Peters oder Liquid Loft stehen an den beiden ersten Festivaltagen Chorwerke auf dem Spielplan. Den Auftakt macht das Stück „Tumulus“ von François Chaignaud – eine vielschichtige vokale Polyphonie eines tanzenden Chors zwischen Renaissance und Moderne. Eine Auftragsarbeit der Festwochen bringt mit Arnold Schönbergs „Friede auf Erden“ die international renommierte bildende Künstlerin Ulla von Brandenburg und den Arnold Schoenberg Chor zusammen. Weiters wird am Wochenende das „Erste Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music“ im Ausstellungspavillon des ehemaligen Belvedere 21 eröffnet, das Geschichten von Persönlichkeiten aus Kunst und Unterhaltung, von Jessye Norman bis Arabella Kiesbauer, erzählt. Der „kulturMontag“ berichtet vom Eröffnungswochenende der Wiener Festwochen.

Dokumentation „Ernst Hinterberger – Jetzt red’ i“ (23.30 Uhr)

Zum zehnten Todestag einer Legende: Ernst Hinterberger (1931–2012), Pionier der österreichischen Fernsehunterhaltung und geistiger Vater von TV-Klassikern wie „Ein echter Wiener geht nicht unter“, „Kaisermühlen Blues“ und „Trautmann“, ließ vier Jahre vor seinem Tod ein Kamerateam ein ganzes Jahr lang an seinem Alltag teilhaben. Der 2008 entstandene Film von Rudi Dolezal porträtiert den Kultautor an den wichtigsten Plätzen seines Lebens und durch sehr persönliche und berührende Interviews. Neben Hinterberger selbst und seiner Frau Carla kommen Freunde und Wegbegleiter/innen wie u. a. Marianne Mendt, Wolfgang Böck, Roland Neuwirth, Wolfgang Ambros, Georg Danzer und Willi Resetarits zu Wort.

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