ORF-„matinee“ am 30. Juli: Live-Konzert der Wiener Philharmoniker mit Christian Thielemann von den Salzburger Festspielen

Davor: Dokus „Salzburg – Gesamtkunstwerk im Herzen Europas“ und „Fuoco sacro – Suche nach dem heiligen Feuer des Gesangs“

Wien (OTS) – Nach dem feierlichen Festakt zur Eröffnung der Salzburger Festspiele heute (27. Juli) und der viel erwarteten Premiere der Neuproduktion von Verdis Oper „Macbeth“ am Samstag (29. Juli, 20.15 Uhr) präsentiert ORF 2 in der „matinee“ am Sonntag, dem 30. Juli 2023, bereits das nächste Live-Ereignis aus der Festspielstadt: ein von Christian Thielemann dirigiertes Konzert der Wiener Philharmoniker mit Johannes Brahms’ Totenmesse „Deutsches Requiem“ für Sopran, Bariton, gemischten Chor und Orchester op. 45, interpretiert von Elsa Dreisig, Michael Volle und dem Wiener Singverein. Auf den von Teresa Vogl moderierten Event stimmen ab 9.05 Uhr zwei Dokumentationen – präsentiert von Peter Schneeberger – ein:
„Salzburg – Gesamtkunstwerk im Herzen Europas“ (9.05 Uhr), eine filmische Reise mit dem ehemaligen „Jedermann“ Cornelius Obonya in die Festspielstadt und ihr Umland und „Fuoco sacro – Suche nach dem heiligen Feuer des Gesangs“ (9.50 Uhr) u. a. über die Kunst von Starsopranistin Asmik Grigorian, die in Salzburg ihr Rollendebüt als Lady Macbeth gibt.

„Salzburg – Gesamtkunstwerk im Herzen Europas“ (9.05 Uhr)

Cornelius Obonya führt in dieser von Hannes M. Schalle gestalteten filmischen Reise vom Großglockner über das Salzachtal in die Stadt Salzburg und deren Umland und zeigt, was Salzburg heute ausmacht und wie es sich über die vergangenen 200 Jahre entwickelt hat. Vom internationalen Publikum wird die Salzachmetropole meist mit „Sound of Music“, „Stille Nacht“ und der „Marke Mozart“ in Verbindung gebracht. CNN kürte den Salzburger Christkindlmarkt wiederholt zu einem der schönsten der Welt. Die Salzburger Festspiele gelten als führendes Kulturfestival und die landschaftliche Kulisse macht die Stadt zur besonders nachgefragten Tourismusdestination. Vom Großglockner-Massiv über die Alpen des Innergebirges, durch das Salzachtal, vorbei an der Burg Werfen hinein ins Flachland führt der Film zu den Schlossanlagen Hellbrunn und Leopoldskron, weiter in die Seengebiete und schließlich in die barocke Stadt Salzburg. Max Reinhardt hat dieses besondere Fleckchen Erde einst als Gesamtkunstwerk bezeichnet.

„Fuoco sacro – Suche nach dem heiligen Feuer des Gesangs“ (9.50 Uhr)

Opernabende können anregend sein, sie können aber auch ziemlich langweilig werden. Manchmal sind sie lebensverändernd. Wer „die Callas“ gesehen hat, spricht noch heute von ihr. Auch in der heutigen Zeit gibt es sie: Sängerinnen, die das Publikum ins Herz treffen. Selten waren sie immer und sind es bis heute. Drei herausragende Künstlerinnen, deren Gesang mitten ins Herz trifft, stellt dieser Film von Jan Schmidt-Garre vor: Ermonela Jaho, Barbara Hannigan und Asmik Grigorian, heuer erneut einer der Stars der Salzburger Festspiele. Was löst ihr Gesang bei ihrem Auditorium aus, und wie machen sie das?
Sie kommen aus den verschiedensten Kulturen – Albanien, Kanada, Litauen – und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Eines haben sie dennoch gemeinsam: Sie schonen sich nicht, sie geben auf der Bühne alles. Den letzten Schutzschild, auf den ihre Kolleginnen nicht verzichten wollen, brauchen sie nicht. Sie verschmelzen mit ihren Bühnenfiguren und wollen das totale Erlebnis. Nur mit Künstlerinnen wie ihnen kommt die Oper zu sich und es entsteht Musiktheater im emphatischen Sinn.
Wie der russische Schauspieler, Regisseur und Theatertheoretiker Konstantin S. Stanislawski, der bedeutenden Schauspielern nachspionierte, um ihren Geheimnissen auf die Spur zu kommen, beobachtet der Film seine Protagonistinnen: Wie verbringen sie den Tag vor einer Premiere? Wann kommen sie ins Theater? Wie sieht ihre Garderobe aus? Was geschieht in den Sekunden vor dem Auftritt? Die Sängerinnen öffnen sich wie selten zuvor und offenbaren dem Publikum das Glück der Selbstvergessenheit wie auch die schwarzen Abgründe, ohne die es keine große Kunst gibt. Entstanden ist ein Film über drei herausragende Künstlerinnen und zugleich ein Werk über das Herz der Oper.

Live: „Konzert der Wiener Philharmoniker: Brahms ‚Deutsches Requiem‘“ aus dem Großen Festspielhaus (11.00 Uhr)

Johannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ beweint nicht die Toten, sondern tröstet die Hinterbliebenen. Der Mensch rückt in den Mittelpunkt dieses chorsinfonischen, zutiefst humanistischen Ausnahmewerks. Wie kaum ein anderes vereint es Trost, Zuversicht und Hoffnung. Unzählige Komponisten zuvor vertonten die lateinische Totenmesse. Brahms wandte sich in seiner Komposition aber bewusst von sämtlichen kirchlichen Konventionen ab und schuf auf diese Weise eine Form der überkonfessionellen Ansprache. Kirchlicher Ritus, die Einbindung in die Liturgie sowie Musik in dienender Funktion interessierten den Protestanten nicht. Für die katholische Totenmesse wählte er Texte rund um das Thema Tod und Auferstehung aus dem Alten und Neuen Testament sowie den Psalmen der Hamburger Taufbibel. Weder ertönt die „letzte Posaune“, noch drohen die Schrecken des Jüngsten Gerichts. Vielmehr richtet sich Johannes Brahms mit seiner Wortwahl an die Lebenden, an die Kraft- und Trostsuchenden. Eine zutiefst persönliche Sichtweise, eine geistige Haltung, ganz dem 19. Jahrhundert verpflichtet.
Die Salzburger Festspiele 2023 lassen Brahms’ „Deutsches Requiem“ von den Wiener Philharmoniker und dem Wiener Singverein unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann erklingen. Zweimal tritt der Bariton Michael Volle mit dem Chor in Aktion. Den Sopranpart im fünften Satz übernimmt die französisch-dänische Sopranistin Elsa Dreisig. Für die Bildregie der ORF-Live-Übertragung aus dem Großen Festspielhaus zeichnet Leopold Knötzl verantwortlich. Als Moderatorin begleitet Teresa Vogl das ORF-Publikum durch das hochkarätige Konzerterlebnis.

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