40 Jahre ORF-Parlamentsmagazin „Hohes Haus“

Festakt im Parlament

Wien (OTS) – Wie das Parlament zur Republik gehört die Sendung „Hohes Haus“ zum Parlament – und das seit mittlerweile 40 Jahren. Am Samstag, dem 26. Jänner 1980, ist (damals noch in FS 2) die erste Ausgabe auf Sendung gegangen, am Sonntag, dem 9. Februar 2020, wird in der 1.267. Sendung um 12.00 Uhr in ORF 2 Rückschau auf 40 Jahre ORF-Parlamentsmagazin gehalten. Um das zu feiern haben Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka und ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz gestern, am 30. Jänner 2020, zu einem Abend im Zeichen von „Hohes Haus“ ins Dachfoyer im Parlament geladen. Die zweite Präsidentin des Nationalrates, Doris Bures, war dieser Einladung ebenso gefolgt wie die Klubobfrau der Grünen, Sigrid Maurer, die stellvertretende ÖVP-Klubobfrau Gaby Schwarz, Staatssekretär a.D. Dipl.-Kfm. Dr. Günter Stummvoll und die Parlamentsvizedirektorin Dr. Susanne Janistyn-Novák. Kommunikationswissenschafterin Dr. Petra Herczeg und Politikberater Dr. Thomas Hofer gaben in einem Gespräch mit „Hohes Haus“-Moderatorin Rebekka Salzer einen Einblick in Gegenwart und Zukunft des Journalismus. Von den Moderatorinnen und Moderatoren aus 40 Jahren „Hohes Haus“ waren neben dem aktuellen Sendungsverantwortlichen Fritz Jungmayr auch Gertrude Aubauer, Claudia Reiterer und Patricia Pawlicki gekommen. Der ORF war weiters mit ORF-III-Geschäftsführer Peter Schöber, ORF-2-Chefredakteur Matthias Schrom, ORF-III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher und ORF-Radio-Chefredakteur Hannes Aigelsreiter vertreten.

NR-Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: „Ein modernes, demokratisches Staatswesen wäre ohne funktionierende Medien nicht denkbar. Das Parlamentsmagazin ,Hohes Haus‘ trägt seit 40 Jahren wesentlich dazu bei, dass sich die Bürgerinnen und Bürger ein objektives und seriöses Bild über die parlamentarische Arbeit machen können. Dafür möchte ich mich als Präsident des Nationalrats aufrichtig bedanken. Denn gerade in Zeiten einer modernen Informationsgesellschaft wird es immer schwieriger, zwischen wesentlich und unwesentlich bzw. zwischen wahr und unwahr zu unterscheiden. Die Sendung ,Hohes Haus‘ ist für mich – aufgrund ihrer journalistischen Qualität – seit vielen Jahren ein wesentlicher Eckpfeiler, der nicht nur Orientierung schafft, sondern auch hilft, sich eine qualifizierte Meinung über die politischen Akteure oder Sachverhalte bilden zu können. Ad multos annos.“

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Das Jahr 2019 hat einmal mehr besonders deutlich vor Augen geführt, wie lebendig und unverzichtbar die parlamentarische Arbeit ist. Mit den Live-Übertragungen aus National- und Bundesrat und natürlich der Hintergrundberichterstattung von ‚Hohes Haus‘ gelingt es dem ORF, den heimischen Parlamentarismus nicht nur umfassend, facettenreich und ausgewogen aufzubereiten, sondern ihn, und das soll nicht unterschätzt werden, auch spannend zu vermitteln. Die so ermöglichte Teilhabe der österreichischen Bevölkerung an der Parlamentsarbeit ist ein wichtiger Beitrag des ORF als Dienstleister des Landes.“

40 Jahre „Hohes Haus“: 1.267 Sendungen, 5.068 Beiträge, 38.010 Minuten Sendezeit

1.267 Sendungen, 5.068 Beiträge, 38.010 Minuten Sendezeit, neun Moderatorinnen und Moderatoren – das ist die Bilanz des ORF-Parlamentsmagazins „Hohes Haus“, das heuer seinen 40. Geburtstag feiert. Aktuelle Präsentatorin ist Rebekka Salzer, Sendungsverantwortlicher ist Fritz Jungmayr.

Am Samstag, dem 26. Jänner 1980, ging die erste Ausgabe des Magazins auf Sendung. Ein Blick auf die erste Sendung vor 40 Jahren scheint erstaunlich zeitlos: Damals diskutierte man über Bildung, genauer gesagt über die Einführung einer Gesamtschule. Ein weiterer Bericht widmete sich unter anderem dem damaligen Nationalratsabgeordneten Dr. Heinz Fischer, dem späteren Nationalratspräsidenten und Bundespräsidenten.

Erste Berichte aus dem Parlament im Jahr 1969

Am 21. Mai 1969 gab es überhaupt die ersten Berichte direkt aus dem Parlament im ORF (davor durften nur von den Parteien ausgewählte Redeausschnitte gesendet werden), von 1972 bis 1975 in „Sendung Hohes Haus“, danach in der „Zeit im Bild 2“. Am 26. Jänner 1980 zeigte FS2 erstmals „Hohes Haus“. Bis zur 292. Ausgabe meldete sich die ORF-Parlamentsredaktion samstags und nur 14-täglich, seit März 1995 steht die Sendung wöchentlich am Sonntag um 12.00 Uhr auf dem Programm. Erster Sendungsverantwortlicher war Helmut Pfitzner, ihm folgten Thomas Ortner und im Jahr 2003 Robert Stoppacher. Moderatorinnen bzw. Moderatoren waren Helmut Pfitzner, Thomas Ortner, Margit Czöppan, Gertrude Aubauer, Claudia Reiterer, Stefan Gehrer, Fritz Jungmayr und bis 2019 Patricia Pawlicki. Aktuell führt Rebekka Salzer durch die Sendung.

Das „Hohe Haus“ in Zahlen

Im Jahr 2019 sahen durchschnittlich 124.000 Zuseherinnen und Zuseher bei 12 Prozent Marktanteil das „Hohe Haus“. Seit dem Jahr 2015 konnte das Parlamentsmagazin damit seine durchschnittliche Reichweite um rund 20.000 steigern. Die Sendung am 19. Mai 2019 erreichte mit 309.000 Reichweite bei 30 Prozent Marktanteil den Topwert seit dem Jahr 2000.
40 Jahre „Hohes Haus“

„Live aus dem Parlament“ seit 1981

1981 zeigte der ORF die erste Übertragung „Live aus dem Parlament“. Allein in den vergangenen drei Jahren kamen 1.016 Sende-Stunden live aus dem Parlament. Die erste „Aktuelle Stunde“ stand am 7. April 1989 auf dem Programm. Seither hat der ORF (in ORF 2 bzw. später auch in ORF III) jede „Aktuelle Stunde“ sowie jede „Fragestunde“ ausgestrahlt. Bei den Live-Übertragungen bewegte die Zeit nach dem Ibiza-Video die meisten Zuseherinnen und Zuseher: 624.000 (53 Prozent Marktanteil) sahen am 27. Mai 2019 die Sondersitzung des Nationalrats. Das ist bis heute der Höchstwert.
Der ORF stellt sein Bewegtbildmetarial aus dem Parlament allen heimischen Privat-TV-Sendern gegen eine geringe Pauschale zur Verfügung.

2.371 Stunden live aus Nationalrat und Bundesrat in ORF III

Seit dem Senderstart von ORF III im Jahr 2011 hat der Parlamentarismus in Österreich eine zusätzliche mediale Plattform:
Insgesamt 359-mal sendete ORF III Übertragungen des National- bzw. Bundesrats, 290 der Übertragungen waren Nationalratssitzungen, 69 solche des Bundesrats.
Somit wurden etwas mehr als 2.371 Stunden live aus dem Parlament in ORF III übertragen.

Allein 2019 erreichte ORF III mit den Übertragungen 1,9 Millionen Zuseher/innen (weitester Seherkreis), das entspricht 25 Prozent der TV-Bevölkerung. Die höchste Reichweite hatte die Sondersitzung am 27. Mai 2019 mit 82.000 Zuseherinnen und Zusehern bei sechs Prozent Marktanteil. Den höchsten MA erzielte die Nationalratsübertragung am 11. Dezember 2019 mit sieben Prozent MA.

Nach der Rückkehr in das fertig renovierte Parlament an der Ringstraße stehen dem ORF im Stadtstudio im Parlament 17 multimediale redaktionelle Wechselarbeitsplätze zur Verfügung, der Zugang ist rund um die Uhr möglich. Dazu kommen noch Arbeitsplätze auf der Galerie an den Sitzungstagen.

Live aus dem Parlament gebärdengedolmetscht

Die Live-Berichterstattung aus dem Parlament wird vom ORF für das gehörlose und hörbeeinträchtigte Publikum mit Untertiteln und in Österreichischer Gebärdensprache ausgestrahlt. ORF III überträgt live die Sitzungen des österreichischen Nationalrats in Gebärde. Zeitgleich erfolgt in ORF 2 und ORF III die Ausstrahlung mit Live-Untertiteln. Allein 2019 wurden somit insgesamt 148 Stunden barrierefrei, mit Untertiteln und Gebärde – davon 33 Stunden mit Live-Untertiteln und Gebärde in ORF 2 und 115 weitere Stunden in der Österreichischen Gebärdensprache – in ORF III ausgestrahlt.

Parlamentsberichterstattung in den ORF-Radios

Die ORF-Radios berichten häufig live aus dem Parlament, was erhöhte Aufmerksamkeit beim Publikum und meist besonders lange Beiträge bedeutet. Im abgelaufenen Jahr 2019 wurden durchschnittlich 10 Beiträge unterschiedlicher Länge pro Plenarsitzung auf Sendung gebracht, das ergibt bei 20 Plenarsitzungen 200 Beiträge.Dazu kamen zusätzlich rund 60 Beiträge zu den U-Ausschusssitzungen (BVT und Eurofighter). Bei Sondersitzungen und besonderen Ereignissen wie Regierungserklärungen wird dem Parlament am jeweiligen Tag oft ein halbstündiges „Journal-Panorama“ gewidmet.

Zusätzlich berichten die ORF-Radios bei besonderen Ereignissen über den Bundesrat, 2019 etwa über das tatsächlich wirksame Veto (SPÖ-Bundesräte ausreichend gegen Ökostrom-Novelle). Dazu kommen Berichte über weitere wichtige Veranstaltungen im Parlament wie die jährliche Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus.
Mit den mehr als 260 Beiträgen reiner Parlamentsberichterstattung in unterschiedlichen Formaten werden in den 12 Radiosendern (Ö3, Regional, Ö1, FM4) täglich rund 5 Millionen Hörerinnen und Hörer erreicht.

In ORF.at, ORF-TVthek und als Video-on-Demand

Für ORF.at nimmt die Parlamentsberichterstattung einen zentralen Platz ein. Wichtige Momente des Parlamentarismus, etwa im Vorjahr, hat ORF.at zusätzlich zu umfassenden Storys auch mit einem Live-Ticker und Reporterinnen und Reportern vor Ort wahrgenommen. Allein im 2. Halbjahr 2019 brachte ORF.at 62 Gridstorys (Hauptstorys), Dutzende Ticker-Meldungen und drei Live-Ticker im Rahmen seiner Parlamentsberichterstattung.

Bereits zum Launch der ORF-TVthek im November 2009 wurden die Sendung „Hohes Haus“ (VoD) und Übertragungen von Parlamentssitzungen (Live-Stream) bereitgestellt. Aktuelles Angebot auf der ORF-TVthek:
Die Sendung „Hohes Haus“ wird regelmäßig als Live-Stream und als Video-on-Demand (7-Days-Catch-up) angeboten. Die ORF-TVthek übernimmt alle ORF-TV-Übertragungen aus dem Parlament (ORF 2 und ORF III) als Live-Stream. Als exklusives Service wird der Live-Stream von länger dauernden Parlamentssitzungen auf der ORF-TVthek auch nach dem Ende der ORF III-Übertragung weiter bis zum Abschluss der jeweiligen Sitzung angeboten. Die gesamten Sitzungs-Übertragungen werden außerdem, gegliedert nach Rednern, sieben Tage als Video-on-Demand bereitgestellt.

Das ORF-Streaming-Angebot zu Parlamentsübertragungen (Nationalrat und Bundesrat) und zur Sendung „Hohes Haus“ hatte laut Online-Bewegtbild-Messung (AGTT/GfK TELETEST Zensus) im Jahr 2019 in Österreich insgesamt 760.000 Nettoviews (zusammenhängende Nutzungsvorgänge), rund 2,3 Mio. Bruttoviews (Videostarts einer Sendung / eines Beitrages) und ein
Gesamtnutzungsvolumen von rund 20 Mio. Minuten (jeweils live und on demand).

Austria Video Plattform:
Im Rahmen der AVP (Austria Video Plattform) stellt der ORF regelmäßig Beiträge der Sendung „Hohes Haus“ sowie die TV-Übertragungen von Sitzungen aus dem Nationalrat und Bundesrat als Video-on-Demand zur Verfügung. Die von der APA betriebene AVP ist eine Partnerschaft zwischen dem ORF und privaten Medienhäusern im Bereich Content-Kooperation und Onlinevermarktung und gilt als Drehscheibe für den Austausch von hochwertigem redaktionellem Videocontent österreichischer Medienhäuser.

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