Doppelte „Universum / Universum History“-Premiere für „Die Victoriafälle – Afrikas Garten Eden“ und „Das Weltreich des Karl V.“

Am 29. Dezember um 20.15 bzw. 21.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Mit „Die Victoriafälle – Afrikas Garten Eden“ und „Wo die Sonne niemals unterging – Das Weltreich des Karl V.“ stehen am Dienstag, dem 29. Dezember 2020, um 20.15 bzw. 21.05 Uhr zwei „Universum / Universum History“-Premieren auf dem Hauptabendprogramm von ORF 2:

Universum: „Die Victoriafälle – Afrikas Garten Eden“ (20.15 Uhr)

Schon aus 30 Kilometer Entfernung kann man sie sehen: Wie bei einem brodelnden Vulkan erhebt sich eine glutrote Wolke aus der Erde – so präsentieren sich die Victoriafälle bei Sonnenaufgang. „Der Rauch, der donnert“, sagen die Einwohner Sambias zum größten Wasserfall Afrikas. An der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia stürzt der Sambesi aus seinem fast zwei Kilometer breiten Flussbett, in dem sich zahlreiche Binneninseln befinden, über mehrere Fälle rund 120 Meter in die Tiefe. Faszinierende Einblicke in das opulente Naturspektakel bietet die neue „Universum“-Dokumentation „Die Victoriafälle – Afrikas Garten Eden“ des deutschen Naturfilmers Thomas Behrend (ORF-Bearbeitung: Birgit Skulski). Der Film entstand als Koproduktion von ORF, WDR, ARTE und Blue Planet Film.

1855 entdeckt der schottische Missionar und Forscher David Livingstone als erster Europäer die gigantischen Victoriafälle. Tief beeindruckt beschreibt er den Wasserfall als das Schönste, das er je in Afrika zu Gesicht bekam. Er benennt ihn daraufhin nach seiner Königin – Victoria. Tatsächlich sind die Wasserfälle bis heute ein beeindruckendes Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht. Und die Wasserfälle haben ganz konkrete Auswirkungen: Denn durch den Sprühnebel der herabstürzenden Wassermassen entstand auf der gegenüberliegenden Seite der Wasserfälle ein Miniaturregenwald, der Tieren ganzjährig einen fruchtbaren Lebensraum samt ausreichend Nahrung bietet. Jenseits des Waldes ist das Land trocken und geht fast nahtlos in die Savanne über.

Gerade in der Trockenzeit beginnt daher eine ungewöhnliche Migration:
Elefantenfamilien kommen aus dem rund 100 Kilometer entfernten Hwange Nationalpark in Simbabwe hierher. Während in ihrer Heimat alles vertrocknet ist, gibt es oberhalb der Victoriafälle eine Vielzahl von immergrünen Inseln: Kleine Oasen, in denen die Elefanten die Zeit der Dürre verbringen. Mehrmals pro Woche müssen sie auf andere Binneninseln wechseln, sonst wären diese schnell leergefressen. Dadurch kommt es zu einem wundervollen Spektakel: Überall schwimmen Elefanten, aneinandergereiht wie an einer Perlenschnur, durch den Sambesi. Aber nicht nur die Elefanten unterliegen dem ständigen Wandel zwischen Trocken- und Regenzeit. Marabus, aus der Familie der Störche, und Paviane sind besonders betroffen – in der Trockenzeit geht es für sie um Leben und Tod. Nur durch ungewöhnliche Strategien haben sie eine Chance zu überleben.

Universum History: „Wo die Sonne niemals unterging – Das Weltreich des Karl V.“ (21.05 Uhr)

Ein Reich, in dem die Sonne niemals untergeht – der Habsburger Kaiser Karl V. (1500–1558) träumt im 16. Jahrhundert vom größten Imperium aller Zeiten. Der ehrgeizige Herrscher scheut keinen Krieg, um seine humanistischen Ideale und religiöse Überzeugung durchzusetzen – finanziert mit geraubtem Gold aus den Kolonien. Doch die Kirche in Europa spaltet sich. Das Weltreich zerfällt, denn Karl V. wirft am Ende resigniert Krone und Zepter weg und zieht sich zurück. Ein Schock für die Menschen, viele sehen sogar den nahenden Weltuntergang. Mit Wilfried Haukes neuer Dokumentation „Wo die Sonne niemals unterging – Das Weltreich des Karl V.“ zeigt „Universum History“ einen Film über den ersten „Weltherrscher“ der Neuzeit vor 500 Jahren, seine visionäre Anmaßung und sein – sowohl politisches als auch menschliches – Fiasko, das auch ein Spiegelbild der globalen Welt und „Mächtigen“ unserer Tage sein könnte.

Einst träumt Karl V. vom größten Imperium aller Zeiten – unter dem Motto: „Ein Reich, eine Religion“. Mit allen Mitteln kämpft er um den Kaiserthron, den er sich nur mit dem Geld der Fugger kaufen kann. Der aus Burgund stammende Enkel Maximilians I. ist durch plötzliche Todesfälle und dynastische Politik bereits als sehr junger Mann zu gleich drei Kronen gekommen. Tiefgläubig und humanistisch erzogen will Karl für Frieden in Europa sorgen und ein christliches Universalreich errichten, ausgerechnet in einer Zeit der Glaubenskrisen und der Reformation. Er spürt bald, dass sein Traum zerplatzen könnte. Karl muss gegen immer neue Gegner von Schlachtfeld zu Schlachtfeld ziehen. Raubzüge in den amerikanischen Kolonien hinterlassen eine blutige Spur und finanzieren seine Kriege. Dennoch ist er der erste Kaiser, der später abdanken wird – und damit zerfällt das große Reich der Habsburger in zwei Teile.

„Universum History“ erzählt die Geschichte vom Scheitern eines Herrschers, dessen wahres Gesicht nur seiner engsten Familie bekannt ist, seiner Tante Margarete, seinem Bruder Ferdinand und seiner Schwester Maria. Und auch ohne seine Gemahlin, der schönen und gläubigen Isabella von Portugal, könnte er das Riesenreich, das Spanien, Deutschland, Österreich, Teile der Niederlande und Italiens sowie Kolonien in Lateinamerika, Afrika und das damalige Westindien umfasst, gar nicht regieren. Am Ende zerbricht die Welt, für die Karl V. gebetet und gekämpft hatte. Neben den packenden Spielfilmteilen, die aus einer spanischen Fernsehserie („Carlos, Rey Emperador“) stammen und erstmals gezeigten Dokumenten und Objekten aus Karls Regierungszeit sorgen international renommierte Historiker und Historikerinnen für ein spannendes und differenziertes Bild eines Kaisers, der sich gern schweigsam hinter seiner schwarzgoldenen Rüstung verbarg.

Nur wenige Jahre nach der gewonnenen Schlacht von Mühlberg 1548, als Karl V. seinen größten Triumph gegen das protestantische Lager feiern kann, wendet sich das Blatt. Bruder Ferdinand handelt in Deutschland 1554 mit den Fürsten im Augsburger Frieden den berühmten Vertrag zur freien Religionsausübung aus – cuius regio, eius religio –, um weitere Kriege zu verhindern. Damit ist Karls Traum von einem Universalreich der Christenheit für immer geplatzt. Krank und resigniert bleibt ihm nur noch der Rücktritt und Rückzug ins spanische Kloster San Jerónimo de Yuste. Die insgesamt 36 Jahre seiner Regierung haben in ganz Europa, auf der politischen Landkarte des Kontinents, tiefe Spuren hinterlassen.

„Wo die Sonne niemals unterging – Das Weltreich des Karl V.“ ist eine Koproduktion von Interspot Film mit ORF, ZDF sowie ARTE, gefördert von Fernsehfonds Austria und der Verwertungsgesellschaft für Audiovisuelle Medien. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Flandern, Spanien und Deutschland sowie in Wiener Museen und Bibliotheken.

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