
„Der Raub der Kronjuwelen“: Doku über wieder aufgetauchten Habsburg-Schatz am 30. Dezember in ORF 2 und auf ORF ON
Außerdem: „Universum History: Der Verrat des Kaisers“
Wien, November 1918: Kurz vor dem Untergang der Habsburgermonarchie verschwinden die Kronjuwelen aus der Hofburg – darunter die Kaiserkrone Rudolfs II. und der legendäre Diamant „Florentiner“. Im November 2025 tauchen Teile des seit mehr als 100 Jahren verschollenen Schatzes in einem Bankschließfach in Kanada auf. Auch der „Florentiner“ ist unter den Schmuckstücken, deren Verbleib ein über Jahrzehnte gehütetes Familiengeheimnis der Herrscherdynastie war.
Am 6. November 2025 berichten die „New York Times“ und „Der Spiegel“ über das Auftauchen eines Kunstschatzes, der mehr als 100 Jahre zuvor geraubt wurde. Der Familienschmuck der Habsburger, der u. a. die Diamantkrone der Kaiserin Elisabeth und einen legendären, 137 Karat schweren Diamanten, genannt „Florentiner“, umfasst, lag seit Jahrzehnten in einem Bankschließfach in Kanada. Kaiserin Zita lagerte den Familienschatz höchstpersönlich bei der Kanadischen Bank ein und verfügte, dass der Verbleib der Juwelen geheim bleiben musste. Ihre Söhne Robert und Rudolph hüteten das Geheimnis und gaben es kurz vor ihrem Tod an die eigenen Söhne weiter. Karl Habsburg, das heutige Oberhaupt der Familie, erfuhr nach eigenen Angaben erst 2024 davon. Inzwischen wurde die Echtheit des Schatzes bestätigt, die Juwelen sollen zunächst in Kanada ausgestellt werden. Allerdings sind nicht alle 1918 aus der Schatzkammer in der Wiener Hofburg abtransportierten Preziosen wieder aufgetaucht: so fehlt etwa von Sisis Diamantkrone laut Angaben der Familie Habsburg weiterhin jede Spur.
Regisseur Wolfgang Winkler war mit der Aufarbeitung des Raubes der Kronjuwelen beschäftigt und mit seiner Dokumentation fast fertig, als die Meldung vom Auftauchen des Schatzes eine spektakuläre Wendung brachte. Der historische Kunstkrimi bekommt damit eine topaktuelle Dimension, die der Filmemacher in der Dokumentation „Der Raub der Kronjuwelen“ – zu sehen am Dienstag, dem 30. Dezember 2025, um 23.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON – eingebaut hat. In Interviews mit Expertinnen und Experten, u. a. dem Wiener Juwelier Christoph Köchert, der die Echtheit der Schmuckstücke in einem Gutachten bestätigt hat, und Katja Schmitz-von Ledebur, Direktorin der Kaiserlichen Schatzkammer in Wien, beleuchtet er die neuen Entwicklungen und deren historische Tragweite. Der Raub der Kronjuwelen 1918 bleibt eines der geheimnisvollsten Kunstverbrechen der europäischen Geschichte und viele Aspekte liegen nach wie vor im Dunkeln. Winkler rekonstruiert in seinem Film die Details und geht den verschiedensten Spuren nach. Er erzählt die letzten Tage der Habsburgermonarchie als spannendes Historiendrama, in dem Loyalität, Machtgier und Verzweiflung untrennbar ineinandergreifen.
Am Morgen des 1. November 1918 lässt Kaiser Karl I. die Schatzkammer in der Wiener Hofburg öffnen – und Österreichs Kronjuwelen entnehmen. Die legendäre Kaiserkrone Rudolfs II., die diamantene Krone der Kaiserin Elisabeth, Colliers, Armreifen und der sagenumwobene „Florentiner“, ein 137-karätiger gelber Diamant, werden aus den Vitrinen VII und XIII der Schatzkammer abtransportiert. Zwischen der kaiserlichen Familie im Exil, geheimnisvollen Juwelenhändlern und einem internationalen Netz von Mittelsmännern entfaltet sich eine Geschichte voller Intrigen: Der gewiefte Sekretär Bruno Steiner de Valmont, der Zürcher Juwelier Alphonse Sondheimer und die Pariser Diamantenhändler Bienenfeld werden zu Hauptfiguren in der geheimnisvollen Geschichte.
Universum History: „Der Verrat des Kaisers“ (23.50 Uhr)
Im April des Jahres 1918 wurde die heikelste diplomatische Mission des Ersten Weltkriegs zum europaweiten Skandal: die sogenannte „Sixtus-Affäre“. Geheime Verhandlungen des österreichischen Kaiserhauses mit Frankreich sollten den Frieden für die Donaumonarchie bringen – und sorgten durch ihr Scheitern für eine Eskalation des Krieges und den Untergang der Habsburger. Die aufwendige „Universum History“-Eigenproduktion „Der Verrat des Kaisers“ von Fritz Kalteis rekonstruiert diese brisante Operation anhand von Dokumenten lückenlos. In den Hauptrollen sind Kaiser-Franz-Joseph-Ururenkel Leopold Altenburg als Kaiser Karl und Daniela Golpashin als Zita zu sehen. Gedreht wurde der Film – eine Koproduktion von Metafilm, ORF und BMB in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien und Land Niederösterreich – an Originalschauplätzen wie der Villa Wartholz in Reichenau an der Rax, dem Kaiserhaus in Baden oder dem Schloss Eckartsau.
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