“Hoffnung, Versöhnung, Sandstein”: MDR beleuchtet Geschichte der Dresdner Frauenkirche

Leipzig (ots) – Die Frauenkirche von Dresden ist einzigartig: Sie zählt zu den größten Sandsteinbauten der Welt. Nie wurde eine Kirche so gebaut – so gewagt, so risikofreudig, so kühn. Der Mitteldeutsche Rundfunk widmet dem kolossalen Bauwerk ab Montag, 20. Mai, einen Themenschwerpunkt.

Am Dienstag, 21. Mai, um 21.00 Uhr nimmt der Film “Die Frauenkirche – Hoffnung, Versöhnung, Sandstein” aus der Doku-Reihe “Der Osten – Entdecke, wo du lebst” die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf Reisen – und zwar hinter die Fassade der Frauenkirche. Dabei geht es nicht nur um den Bau, sondern auch um Menschen, die mit der Frauenkirche eng verbunden sind.

Eine von ihnen ist Renate Bleyl. Wenn sie heute die feinen Sandsteinstufen auf dem Dresdner Neumarkt erklimmt, kann sie es kaum fassen, in welcher Schönheit und Reinheit die berühmte Frauenkirche erstrahlt. Als Kind war das für die heute 77-Jährige unvorstellbar: An der Hand ihres Vaters, einem Dresdner Bauingenieur, durchstreifte sie damals die Stadt. Besonders eindrucksvoll waren immer jene Momente, wenn sie sich der Ruine der Frauenkirche näherten: “Da merkte ich ganz einfach, dass seine Stimme sich veränderte, ich möchte bald sagen, dass er Tränen in den Augen hatte. Diesen Schmerz der älteren Generation zu erleben, das war für uns Kinder unglaublich wichtig.” Die Ruine bekam für die Ur-Dresdnerin etwas Heiliges. Sie brannte sich ihr als Mahnmal ein.

1726 bis 1743 wurde die Dresdner Frauenkirche gebaut, doch 1945 blieben beim Bombardement auf Dresden nur noch Schutt und Asche übrig. Die Ruine stand Jahrzehnte mitten im Herzen der Stadt, bis vor 25 Jahren der Wiederaufbau begann. Elf Jahre hat er gedauert. Seit 2005 besticht das Barockkunstwerk mit neuer, alter Schönheit.

Die Dresdner wie die Touristen sind begeistert. Renate Bleyl, die nie an den Wiederaufbau der Frauenkirche gedacht hatte, zählt heute zu den großen Fans. Hatte sie anfangs die Diskussion um den Wiederaufbau mit Unbehagen verfolgt, wuchs ihr das Projekt mit den Jahren ans Herz. Zur Eröffnung im Jahr 2005 hatte sie die Idee, diesen vollkommenen Raum auch Kindern zu erschließen.

Ob jung, ob alt – zwei Millionen Menschen strömen jährlich in das Barockwunder. Architekt Thomas Gottschlich prüft deshalb fast täglich, wo sich kleine Mängel zu größeren auswachsen könnten. Denn Sandstein ist ein fragiler Baustoff. Erste Risse waren schon während des Entstehens 1736 zu sehen. Der Prachtbau hat seine Tücken …

Am 28. Mai um 22.05 Uhr folgt im MDR Fernsehen der Film “Faszination Frauenkirche: Der Wiederaufbau des Dresdner Wahrzeichens”.

Beide Filme werden bereits ab 20. Mai in der MDR-Mediathek gezeigt. Außerdem gibt es dort zusätzliche Angebote rund um die Frauenkirche: zum Beispiel die “Lebensläufe” von Erbauer George Bähr und vom Mitinitiator des Wiederaufbaus Prof. Ludwig Güttler sowie eine 200-minütige Dokumentation zur Rekonstruktion, Konzerte und weitere Reportagen.

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