Oö. Volksblatt: “Armutszeugnis” (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 16. Juli 2019

Linz (OTS) – Vom Bundespräsidenten abwärts gab es zuletzt ernsthafte Mahnungen, dem österreichischen Bundesheer ausreichend Budgetmittel zur Verfügung zu stellen. In einer im oberösterreichischen Landtag einstimmig verabschiedeten Resolution, in der eine nachhaltige Finanzierung des Heeres gefordert wird, heißt es etwa: „Der jahrelange Spardruck beim Bundesheer hinterlässt Spuren. Die Auswirkungen aller Einsparungsmaßnahmen sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem sowohl die Hilfe im Katastrophenfall als auch die militärische Landesverteidigung auf dem Spiel stehen“.
Dass das nicht akzeptabel ist, liegt auf der Hand. Wobei es, auch das müsste eigentlich nicht extra betont werden, nicht nur um den Heereseinsatz im — immer häufigeren — Katastrophenfall und im Verteidigungsfall geht. Der Staat, der die jungen Männer zum Wehrdienst verpflichtet, hat ihnen gegenüber nämlich auch eine Sorgfaltspflicht. Eine mittelmäßige Ausbildung aufgrund mittelmäßiger bis inakzeptabler Ausstattung dient niemandem: Wehrpflichtige, Miliz-und Kadersoldaten können unter schlechten Bedingungen nicht jene Leistung erbringen, die von ihnen erwartet wird. Ein schwaches Heer ist letztlich ein Armutszeugnis, das sich Österreich ersparen sollte.

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