Diakonie: 190.000 chronisch kranke Kinder in Österreich brauchen Unterstützung!

Schulassistenz und School Nurses: Damit alle Kinder gute Entwicklungsmöglichkeiten bekommen, müssen wir Benachteiligung chronisch Kranker in Kindergarten & Schule beenden

Wien (OTS) – In Österreich leben mehr als 190.000 Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Allergien, Diabetes, Rheuma oder Stoffwechselstörungen. „Diese krankheitsbedingten Veränderungen im Kindesalter stellen nicht nur das Kind und die Familie vor große Herausforderungen, sie verändern das gesamte Alltagsleben“, macht die Diakonie auf die Situation dieser Kinder aufmerksam. Die Kinder erleben durch ihre Erkrankung Belastungen wie starke Schmerzen, Informationsdefizite durch Fehlstunden in der Schule, Nebenwirkungen von Medikamenten wie Konzentrationsstörungen und Müdigkeit, Einschränkungen des Alltags durch Ernährungsvorschriften, Pflichtmessungen etc.

Schulassistenz und pädagogische Stützkräfte ausbauen

„Damit alle Kinder gute Entwicklungsmöglichkeiten bekommen, müssen wir die Benachteiligung dieser Kinder in Schule und Kindergarten beenden“, fordert Sozialexperte Martin Schenk von der Diakonie. „Wir brauchen für eine gute Entwicklung ausreichend ausgestattete Krabbelstuben und Kindergärten, Stützkräfte und Schulassistenz“.

Die Schulassistenz ermöglicht diesen Kindern den Besuch der Schule in ihrer Wohngemeinde. AssistentInnen und pädagogische Stützkräfte helfen bei Tätigkeiten, die SchülerInnen aufgrund ihrer Beeinträchtigung nicht ohne Hilfe ausführen können. Die Tätigkeiten reichen vom An- und Ausziehen, Hilfestellung beim Essen bis zu Unterstützung in der Klasse beim Lernen. Eine zentrale Qualität der Assistenz ist das Angebot einer stabilen einfühlsamen Beziehung, die dem Kind emotionale Sicherheit im schulischen Umfeld bietet und dadurch Lernen ermöglicht.

Ohne Schulassistenz ist Kindern mit chronischen Erkrankungen die Teilnahme am Unterricht häufig nur eingeschränkt möglich. Nicht selten ist dafür auch die intensive Betreuung durch die Eltern erforderlich. „Wir kennen Mütter, die gerne arbeiten würden, aber keinen Arbeitsplatz finden, den sie mit den erforderlichen Hilfsleistungen für ihr Kind an der Schule verbinden könnten. Assistenz für chronisch kranke Kinder an Schulen wäre nicht nur für Kinder sondern auch für deren Eltern eine enorme Entlastung und Unterstützung“, betont Martin Schenk.

School Nurses einführen

Im Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ist die Schulgesundheitspflege verankert. In Untersuchungen sieht man, dass durch eine sogenannte „School Nurse“, also eine Krankenpflegeperson in der Schule, die Gesundheitskompetenz der Kinder und Eltern nachhaltig steigt. School Nurses gibt es in Ländern wie etwa in den USA, Großbritannien oder Frankreich schon lange. Auch in Deutschland hat man vor drei Jahren in Hessen und Brandenburg School Nurses in einem Pilotprojekt eingeführt: Mit positivem Ergebnis.

Bestimmte Erkrankungen lassen sich nach dem Prinzip der integrierten Versorgung nur durch den Einsatz von Gesundheitspersonal in Schulen sicher managen. Bei Diabetes z.B. müssen Kinder regelmäßig Blutzucker messen und Insulin injizieren. Kinder haben manchmal auch Probleme im Turnunterricht, weil Sport anstrengend ist und die Dosierung verändert werden muss. Medizinische Indikationen, die eine zusätzliche Betreuung erfordern sind zum Beispiel: Mukoviszidose / Cystischer Fibrose, Aids, Multiple Sklerose, Inkontinenz, Diabetes Mellitus, Morbus Crohn, Asthma sowie alle Arten von Krebs.

Mehr Info zum Thema finden Sie hier:
[diakonie.at/kindergesundheit] (http://diakonie.at/kindergesundheit)

Diakonie Österreich
Roberta Rastl
Pressesprecherin
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