Die richtige Verpackung: Darauf müssen Gründer achten

Als Gründer hat man es nicht einfach die richtige Verpackungslösung zu finden. Soll sie schlicht oder ausgefallen, eckig oder rund sein? Was gefällt dem Kunden und wie kann man sich von der Konkurrenz am besten abheben? Aber auch das Material der Verpackung kann Fragen aufwerfen, ebenso ob Standardprodukte genutzt oder eigene Verpackungen designed werden sollen. Damit es Gründern leichter fällt, die richtige Verpackung zu finden, ist hier das wichtigste im Überblick.

Das richtige Design
Zunächst einmal sollte das Augenmerk darauf gelegt werden, welche Funktion die Verpackung erfüllen soll. Dient die Verpackung lediglich als Schutz, um Waren oder Lebensmittel sicher von A nach B zu transportieren oder soll sie die Eigenschaften des Produktes unterstreichen? Ebenso möglich wie auch bewährt haben sich Verpackungen, die ein außergewöhnliches Unboxing-Erlebnis schaffen und so dem Kunden im Gedächtnis bleiben. Antworten dieser Fragen grenzen mögliche Verpackungshersteller bereits ein. Da zum Beispiel der Transport von Lebensmitteln gewisse Anforderungen an das Material der Verpackung stellt, schließt es andere Materialien von vornherein aus. Bei der Wahl des Herstellers sollte auf die Individualisierungsmöglichkeiten geachtet werden.

Hygienevorschriften und der Schutz der Produkte
Jedes Produkt hat eine andere Anforderung in Sachen Hygiene und Produktschutz. Um das richtige Verpackungsmaterial zu finden, steht hierbei der Schutz vor Beschädigungen und Bruch, sowie die Stabilität in der Logistik im Mittelpunkt. Lebensmittel haben zusätzlich den Anspruch das gewählte Verpackungen aus lebensmitteltauglichen Materialien bestehen müssen. Als verantwortlicher Gründer und Inverkehrbringer der verpackten Lebensmittel müssen diese im Zuge der Produktverantwortung für die Qualität und die Sicherheit gewährleistet sein.

Aufgedruckte Siegel
Eigene Unternehmenswerte, Kundenkommunikation und Vertrauensbildung verbinden Gründer nicht nur mit dem Design der Verpackung, sondern auch mit aufgedruckten Siegeln. Bei Versandverpackungen könnte dies z.B. das FSC-Label sein, welches nachvollziehbar macht, woher das verwendete Holz stammt, wie es angebaut wurde und wofür es verwendet wird. Auch im Internet ist dieses Verpackungsmaterial zu finden. Aufgrund der zunehmenden Relevanz der Recyclingfähigkeit von Verpackungen werden Siegel aktuell immer wichtiger. Zudem dienen Sie Verbrauchern als Orientierungshilfe und geben Unternehmen die Möglichkeit, das eigene Engagement zu kommunizieren.

Die Verpackungslizenzierung
In Deutschland gilt seit Anfang 2019 das Verpackungsgesetz. Dieses verpflichtet jeden Unternehmer, der Verkaufsverpackungen befüllt und in Verkehr bringt, seine Verpackungen entgeltlich zu lizenzieren. Zu diesen Verkaufsverpackungen zählt alles an Verpackungsmaterial, was für den privaten Endverbraucher bestimmt ist und bei diesem im Müll landet. Das heißt nicht nur der Versandkarton muss lizenziert werden, sondern auch Produktverpackungen sowie Polster- und Füllmaterialien wie beispielsweise Klebeband, Luftpolsterfolie oder Styropor. Lokale Unternehmen sind beispielsweise ebenso dazu verpflichtet, Coffee-to-Go-Becher oder Tüten zu lizenzieren. Diese Lizenzierung oder Beteiligung am System kann bei einem der acht dualen Systeme online erfolgen. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, riskiert Abmahnungen, Geldbußen bis zu 200.000 EUR sowie im schlimmsten Fall ein Verkaufsverbot.

Nachhaltigkeit von Verpackungsmaterial
Da wir in einer Wegwerfgesellschaft leben, steigt auch im Bereich der Verpackungen die Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen. Andererseits ist der komplette Verzicht auf Verpackungsmaterial nicht möglich. Allerdings schließt das eine das andere nicht aus und so können Versandkartons so gewählt werden, dass eine eventuelle Retoure im gleichen Karton stattfinden kann und somit die Verpackung mehrfach genutzt wird. Außerdem ist es ratsam, Verpackungen effizient zu befüllen, um verfügbaren Platz bestmöglich zu nutzen. Dies hat zudem einen positiven Effekt auf den CO2-Ausstoß, da weniger Lieferfahrten notwendig sind. Auch die Herstellung von kompostierbarem Verpackungsmaterial, wie beispielsweise aus Bambus, ist immer mehr im Kommen. Diese haben allerdings den Nachteil, etwas teurer zu sein.