Rotes Kreuz: Katastrophenvorsorge endlich ernst nehmen

Neues SMS-Warnsystem guter Schritt – weitere müssen folgen. Einsatzorganisationen brauchen mehr Mittel, um sich besser für längere Einsätze rüsten zu können.

Wien (OTS) – Vor kurzem wurde im neuen Telekomgesetz die Grundlage dafür geschaffen, bis 2022 ein SMS-Warnsystem in Österreich umzusetzen, wie es in anderen Ländern bereits längst im Einsatz ist. „Dabei erhalten alle in einem bestimmten Gebiet aktiven Smartphones eine Push-Nachricht, um vor Katastrophen, wie zum Beispiel einem Hochwasser, zu warnen“, erklärt Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes. „Es ist gut, dass dieses wichtige Instrument endlich umgesetzt werden soll. Das ist eine gute Ergänzung zu den Sirenen, die im Außenbereich warnen, und der Team Österreich App sowie der KATWARN-App, die bereits jetzt auf dem Handy warnen können, wenn man sie herunterlädt.“

Für Black-Out rüsten

Nicht nur im Ausland, auch in Europa und Österreich ist in Zukunft mit mehr Katastrophen und Schadensereignissen zu rechnen, nicht nur naturbedingten. Generell, so Foitik, müsse mehr in Katastrophenvorsorge investiert werden, um etwa im Falle eines Black-Outs, der zu Beginn des Jahres kurz bevorstand, besser gerüstet zu sein. „Das Rote Kreuz hat Notfallpläne für so einen Fall. Wenn das Stromnetz zusammenbricht würde es für uns darum gehen, autark zu bleiben und die Einsatzfähigkeit zu erhalten um etwa bei Notrufen erreichbar zu bleiben. Nach ein paar Tagen hätten wir aber bereits Probleme. Um uns darauf vorzubereiten, während eines Black-Outs eine Woche lang einsatzfähig zu bleiben, fehlen uns leider die finanziellen Mittel.“
Selbst wenn ein Stromausfall nur kurz dauerte, würden die Auswirkungen auf wichtige Dienstleistungen und die Versorgung mit wichtigen Gütern erheblich sein. Umso wichtiger wäre es in so einem Fall, dass einzelne Haushalte selbst gut vorbereitet sind.

Katastrophenvorsorge stärken

„Es ist an der Zeit, Katastrophenvorsorge ernst zu nehmen“, fordert Foitik. Man habe bei der Corona-Pandemie gesehen, wie wichtig das sei. Blaulichtorganisationen müssten sich für länger andauernde Einsätze selbst besser rüsten und mehr Material vorhalten können, was Geld kostet. „Geld, das wir nicht haben. In einem ersten Schritt wäre es deshalb wichtig, dass Organisationen, die im Katastrophenfall helfen und dazu auch verpflichtet sind, bereits präventiv etwa fünf Prozent der Mittel aus dem Katastrophenfonds des Bundes abrufen können um sich eben besser vorbereiten zu können.“ Fünf Prozent dieses Fonds, der mit rund 400 Millionen Euro dotiert ist, würden etwa 20 Millionen Euro entsprechen.

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Dr. Stefan Müller
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