Teurer Pistenspaß: 4.000 Euro und mehr für Hubschrauberbergung

AK-Wieser: ÖGK übernimmt Kosten bei Sportunfall in alpinem Gelände im Regelfall nicht

MEHRERE 10.000 WINTERSPORTLER:INNEN VERLETZEN SICH ÖSTERREICHWEIT JEDES JAHR BEIM SKIFAHREN UND SNOWBOARDEN. UND AUCH FÜR BIS ZU 3.000 RODELFANS ENDET DER SPASS IM SCHNEE IN DER AMBULANZ. WENN DER HUBSCHRAUBER ANGEFORDERT WERDEN MUSS, KANN ES RICHTIG TEUER WERDEN. NÄMLICH DANN, WENN BETROFFENE NICHT VERSICHERT SIND. DENN DIE ÖSTERREICHISCHE GESUNDHEITSKASSE DARF DIE KOSTEN FÜR DEN TRANSPORT VOM BERG NICHT ÜBERNEHMEN, WENN ES SICH UM EINEN SPORTUNFALL IM ALPINEN GELÄNDE HANDELT. „ÜBERLEGEN SIE UNBEDINGT SCHON VORHER: SIND SIE FÜR DEN NOTFALL ENTSPRECHEND ABGESICHERT?“, SAGT AK NIEDERÖSTERREICH-PRÄSIDENT UND ÖGB NÖ-VORSITZENDER MARKUS WIESER. 

Am 8. Dezember starten viele niederösterreichische Regionen in die Skisaison. Egal, ob beim Tagesausflug in eines der nah gelegenen Skigebiete oder beim mehrtägigen Skivergnügen während der Weihnachtstage – jedes Jahr kommen in der Wintersaison in Österreich Zigtausende Menschen zu Schaden. Und nicht alle schaffen es selbst vom Berg. Dass die Österreichische Gesundheitskasse automatisch die Kosten übernimmt, wenn ein Hubschrauber für den Transport ins Krankenhaus benötigt wird, ist allerdings ein immer noch weit verbreiteter Irrglaube. Denn es ist gesetzlich geregelt, dass die ÖGK dafür nicht aufkommen darf. Verfügen die Betroffenen nicht über eine Versicherung, kann eine Rechnung von 4.000 Euro und mehr ins Haus flattern. Je nach zeitlichem und personellem Aufwand können die Kosten sogar im zweistelligen Tausenderbereich landen.

VERSICHERUNGSSCHUTZ ÜBERPRÜFEN

Leider melden sich immer wieder Menschen mit hohen Transportkostenrechnungen bei den AK-Expert:innen. Diesen sind aber in den meisten Fällen die Hände gebunden. „Überlegen Sie daher besser vor dem Pistenspaß, ob Sie für den Fall des Falles abgesichert sind oder ob es sinnvoll wäre, noch Vorkehrungen zu treffen“, sagt AK Niederösterreich-Versicherungsexperte Thomas Grünberger. Eine private Unfallversicherung, eine Mitgliedschaft beim Alpenverein, der Bergrettung, den Naturfreunden oder bei einem Automobilclub kann dafür infrage kommen. Außerdem ist auch über den ÖSV/Ski Austria entsprechender Versicherungsschutz zu bekommen.

WORAUF ACHTEN?

Wenn Sie sich um eine Versicherung umschauen möchten: Achten Sie unbedingt darauf, dass die Versicherung Bergungs-, Such- und Transportkosten abdeckt. Schauen Sie sich die Versicherungsbedingungen genau an: Gibt es Risiken, die nicht versichert werden, wie z. B. Rodelabfahrten unter Alkoholeinfluss? Außerdem lohnt es sich zu überlegen, ob Sie sich auch für mögliche Unfallfolgen, wie Operations- und Wahlarztkosten oder dauerhafte Invalidität, absichern möchten.

Übrigens: Sind Sie auf dem Berg unterwegs und verletzen durch Unachtsamkeit beim Skifahren oder Rodeln jemanden oder beschädigen dessen Sachen, springt im Anlassfall die private Haftpflichtversicherung ein. Diese ist Teil einer bestehenden Haushaltsversicherung oder z. B. in einer ÖSV-Mitgliedschaft enthalten.

AK Niederösterreich,
Gernot Buchegger MA, Pressesprecher des Präsidenten
057171-21121, 06648134801
gernot.buchegger@aknoe.at

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