BELVEDERE: Storms and Networks. Modernismen in einem erweiterten territorialen Kontext

Das Belvedere lädt im Rahmen der Ausstellung „In the Eye of the Storm. Modernismen in der Ukraine“ am 7. Mai zu einem Symposium.

Ab 1900 gingen von verschiedenen Regionen Mittel- und Südosteuropas entscheidende Impulse für die moderne Kunst aus. Heute besteht die Herausforderung darin, die Reichweite dieser beginnenden vernetzten Moderne in einem breiteren kulturellen Kontext zu definieren. Wo liegen die geopolitischen Grenzen der „Moderne“? Städte wie Charkiw, Lwiw, Odesa, aber auch Košice, Krákow, Brno, Miskolc sowie zahlreiche andere Orte, einschließlich kleinerer Regionen jenseits des internationalen Kunstgeschichte-Mainstreams, werden genauer beleuchtet.

Generaldirektorin Stella Rollig: _Mit diesem Symposium können wertvolle neue Perspektiven, neues Wissen und Erfahrungen in die europäische Kunstgeschichte einfließen. So kann eine Vielfalt gezeigt werden, die anregt, Begriffe wie Nation, Grenze, Identität, Geschichte oder Mythos kritisch zu hinterfragen._

Den Auftakt zum Symposium bildet ein Panel zum Thema _Preconditions / Situation / Continuity / Discontinuity_. Matthew Rampley (Masaryk-Universität, Brno) beginnt mit einem Vortrag über die Moderne in Brno und die Herausbildung einer regionalen/transnationalen Identität. Danach betrachtet die Chefkuratorin des Nationalen Kunstmuseums der Ukraine in Kyjiw Maryna Drobotiuk das Werk des ukrainischen Modernisten Wsewolod Maksymowytsch. Abschließend wirft Dorota Kudelska (Katholische Universität Lublin Johannes Paul II.) die Frage auf, wie man zu einer gemeinsamen Kunstgeschichte der europäischen Moderne gelangen könnte.

Darauf folgt am Nachmittag _The fetishism of folk art and the crime of ornament_. Hierzu sprechen die Kurator*innen der Ausstellung _In the Eye of the Storm_: Katia Denysova startet mit einem Vortrag über die ukrainische Stickerei als Medium für modernistische Experimente. Konstantin Akinsha wird auf das Problem der Neuinterpretation von Ornamenten durch Vertreter*innen der radikalen Moderne eingehen. Mit einem Blick auf die Identitätssuche der slowakischen Moderne zwischen Folklore und Industrialisierung beendet Miroslav Haľák, Assistenzkurator des Belvedere, diesen Themenbereich.

Im abschließenden Panel _Peripheral centres_, fokussiert Andrij Bojarov (Künstler, Forscher und Kurator) auf die frühen Episoden der modernen und avantgardistischen Kunst in der österreichisch-ungarischen Stadt Lwiw, die nach dem Ersten Weltkrieg Teil der polnischen Republik wurde. Marie Rakušanová (Karls-Universität, Prag) diskutiert die Frage der Rolle der Künstler*innen der tschechischen Moderne als Pionier*innen und Epigon*innen. Zuletzt wird Flóra Mészáros (Budapest Metropolitan University) die Entwicklung der abstrakten Kunst im Hinblick auf die Überbrückung von nationalen Grenzen durch einen Dialog zwischen Paris und den zentraleuropäischen Städten besprechen.

Abschließend wird die international anerkannte Expertin Myroslava Mudrak (The Ohio State University) in ihrer Keynote Lecture das künstlerische Erbe der Ukraine und den eklektizistischen Charakter ihrer Kunstproduktion im frühen 20. Jahrhundert kritisch erläutern sowie die spezifische Art der Modernität in dieser Kulturregion thematisieren. 

Veranstaltungssprache: Englisch

Das Symposium beginnt um 9 Uhr mit einer Kurator*innenführung durch die Ausstellung _In the Eye of the Storm_ im Unteren Belvedere. Ab 10.30 Uhr folgt die Vortragsreihe im Blickle Kino im Belvedere 21. Für Getränke während der Pausen wird gesorgt.

Zum kostenlosen Veranstaltungsticket geht es hier.

Weitere Informationen und Programm: https://www.belvedere.at/event/symposium-storms-and-networks

Petra Fuchs
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