NEOS zu ÖVP: Statt Pflegelehre braucht es echte Aufwertung des Pflegeberufs

Gerald Loacker: „Mit ihrem Vorschlag will sich die ÖVP an geltenden EU-Regelungen vorbeischwindeln.“

Wien (OTS) – Mit deutlichen Worten kritisiert NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker die Überlegungen der ÖVP, man könne dem Personalbedarf in der Pflege mit einer Pflegelehre begegnen: „Eine Pflegelehre ist der falsche Weg. Erst 2016 ist eine neue Ausbildungsordnung für die Pflegeberufe in Kraft getreten. Personen, die 2016 in die Ausbildung der neuen Pflegeberufe gestartet sind, haben diese größtenteils noch gar nicht beendet. Wieso will die ÖVP in ihrer Hysterie bereits jetzt alles umschmeißen und eine Lehre für den Pflegeberuf einführen, bevor die derzeitigen Ausbildungsmöglichkeiten noch nicht einmal evaluiert wurden?“ Loacker ist überzeugt, dass damit die Probleme nicht gelöst werden können: „Was es stattdessen braucht ist doch augenscheinlich:
Es geht um konkrete Verbesserungen für die Pflegeberufe, um selbständige Ansprüche gegen die Kassen und um bessere Arbeitsbedingungen. Die Politik muss dafür sorgen, dass die Pflegerinnen und Pfleger alle Mittel zur Verfügung gestellt bekommen, um ihre Arbeit gewissenhaft durchführen zu können. Ausbildungsmöglichkeiten haben wir bereits ausreichend.“

Ebenfalls kein Verständnis hat der NEOS-Sozialsprecher für das Argument der ÖVP, man möchte ab dem 15. Lebensjahr mit der Theorie-und erst ab dem 17. Lebensjahr mit der Praxisausbildung beginnen. „Damit verkehrt die ÖVP den Sinn und Zweck einer dualen Lehrlingsausbildung ins Gegenteil: Das Wesen der dualen Ausbildung besteht gerade darin, dass sie Theorie in der Berufsschule und Praxis im Betrieb zeitlich miteinander verschränkt. Mit ihrer windigen Konstruktion will sich die ÖVP doch nur an geltenden EU-Regelungen vorbeischwindeln. Den künftigen Pflegerinnen und Pflegern tut man mit dieser ‚Zwei-Blöcke-Ausbildung‘ allerdings nichts Gutes“, so Loacker abschließend.

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