Oö. Volksblatt: “Vernunft-Fragen” (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 22. November 2019

Linz (OTS) – Es sei „eine Frage der Vernunft“, in Zeiten von Währungskrisen finanzielle Rücklagen in Form von Gold zu bilden, sagt der Landesparteisekretär der Wiener FPÖ, Michael Stumpf. Da hat er grundsätzlich nicht Unrecht, aber wenn er schon die Vernunft bemüht, sollte uns Herr Stumpf vor allem eines erklären: Warum es nämlich vernünftig ist, den vergoldeten blauen Reichtum in Tresoren in einer Osttiroler Pension zu bunkern? Im Fall der Fälle, wenn man schnell flüssig sein müsste, wäre der Weg zu Schließfächern in Wiener Banken wohl nicht so weit wie nach Osttirol. Vielleicht sollten die Blauen bei dem von ihnen nominierten Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann nachfragen, wie es um die Sicherheit der Banken bestellt ist.
Die eigene Vernunft rebelliert im Übrigen ein bisschen bei dem Gedanken, dass ausgerechnet die selbst ernannten Vertreter des kleinen Wiener Mannes auf so hohen Finanzreserven sitzen, dass es „nur richtig und wichtig“ — O-Ton Stumpf — sei, auch in Edelmetalle wie Gold zu investieren.
Es ist schön für die Wiener FPÖ, deren Chef Heinz-Christian Strache viele Jahre war, dass es laut eigener Aussage bei Gold-Ankauf und Verwahrung ordnungsgemäß zugegangen ist. Alles andere wäre auch wider jede rechtliche Vernunft.

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