Frage der Zeit / Christian Matz zum Coronavirus

Mainz (ots) – Zwischendurch war es ruhig geworden in Deutschland in Sachen Coronavirus. Das ist nicht verwunderlich, schließlich wurden die jüngsten Fälle hierzulande vor knapp zwei Wochen bekannt. Dabei war eigentlich stets klar, dass das Virus sich früher oder später auch bei uns ausbreiten wird. Mit Blick auf die rasante Entwicklung in Italien ist dies wohl nur noch eine Frage der Zeit. Jetzt geht es vor allem darum, einen größeren Ausbruch hierzulande so weit wie möglich hinauszuzögern, bis die jährliche Grippewelle abgeebbt ist, um Kliniken und Arztpraxen nicht zusätzlich zu belasten. Beziehungsweise: um das unter Dauersparzwang leidende deutsche Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Der Blick auf die Grippe hilft aber auch, den Umgang mit dem Coronavirus richtig einzuschätzen. Demnach sterben auch in diesem Jahr sehr wahrscheinlich sehr viel mehr Menschen an der “normalen” Influenza. Dennoch muss ein neues, unbekanntes Virus immer massiv bekämpft werden, wenn es von Mensch zu Mensch übertragen werden kann – weil die Medizin es anders als die normale Grippe noch nicht im Griff hat. Und je gefährlicher es ist, desto unkontrollierbarer sind die Folgen. Um das Coronavirus einzudämmen, werden Hygienetipps wie regelmäßiges Händewaschen auf Dauer aber nicht ausreichen. Sollte die weitere Entwicklung es nötig machen, müssen die Behörden schärfere Grenzkontrollen, Veranstaltungsverbote, Schulschließungen prüfen und anordnen. Ohne Panik zu verbreiten, denn dazu besteht in Deutschland – trotz Sparzwangs in den Kliniken – kein Anlass; sondern als nüchterne, angemessene Reaktion auf eine Krisenlage. Das verstehen dann auch die Bürger.

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