Notlösung / Kommentar von Sonja Werner zur Debatte um Schutzmasken

Mainz (ots) – Es gehört zum Verlauf der Corona-Pandemie dazu, dass sich Einschätzungen ändern und manche Dinge erst einmal reifen müssen. Wenn jetzt darüber diskutiert wird, ob Schutzmasken im öffentlichen Raum sinnvoll sind, bekommt dies nun einen anderen Zungenschlag. Die neue Richtung: Würden sich Schutzmasken in Deutschland im öffentlichen Straßenbild weiter etablieren, könnte es durchaus dabei helfen, dass weniger Menschen angesteckt werden. Auch wenn es wichtig ist, zu wissen, dass man vor allem die anderen schützt, indem man eine einfache Maske trägt – und alle anderen Schutzmaßnahmen wie Abstand halten nicht vernachlässigt werden dürfen. Soweit so gut. Also ran an die Masken? Auf keinen Fall. OP-Masken und FFP-Schutzmasken werden von medizinischem Personal und Pflegekräften dringend gebraucht. Würde hier die Konkurrenz auf dem Markt weiter durch Privatkäufe verstärkt, wäre das fatal. Selbst nähen und erfinderisch sein, heißt daher aktuell eher die Devise, auch wenn das nicht allen gefallen wird und natürlich eine Notlösung ist. Je mehr Menschen mitmachen, umso besser. Viele helfen mit ihren Werken sogar Kliniken und Pflegediensten aus. Das ist vorbildlich, macht Mut und zeugt von Kreativität in Deutschland. Zentral bleibt aber, dass zuerst Krankenhäuser, Ärzte und Pflegekräfte weiter Schutzmaterial brauchen. Dies muss von Bund und Ländern mit aller Kraft koordiniert werden – auch durch die Förderung von größeren Eigenproduktionen im Land. Bevor sich hier die Lage nicht entspannt, ist eine bundesweite Maskenpflicht nicht sinnvoll.

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