Oö. Volksblatt: “Pippi-Prinzip” (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 16. April 2021

Linz (OTS) – Mit der Corona-Pandemie hat sich auch der neudeutsche Begriff der „Bubble“ — Blase — etabliert. Sportler etwa leben in einer solchen Blase, um das Virus nicht in ein Turnier oder ein Match hineinzutragen, auch Unternehmen bilden Bubbles, um wichtige Mitarbeiter nicht durch Krankheit zu verlieren. Freilich: Neu ist das Leben in der Bubble nicht. Schon die rebellische Pippi Langstrumpf sang:
„Zwei mal drei macht vier
Wi di wi di wid und drei macht neune,
Ich mach mir die Welt,
Wi di wi di wie sie mir gefällt.“
Ganz offensichtlich in einer solchen Pippi-Bubble leben aktuell die Oppositionsparteien, wenn es etwa um den Ibiza-U-Ausschuss oder den sogenannten kleinen U-Ausschuss zu den Corona-Beschaffungen geht. In der rot-blau-pinken Blase sieht die Welt so aus: Drinnen herrscht die Gewissheit, dass man alles besser weiß, während draußen eine unfähige Bundesregierung mit einem noch unfähigeren Bundeskanzler alles falsch macht, was man nur in Zeiten wie diesen falsch machen kann.
Das Blöde am Leben in der Bubble: Man ist von der Realität abgeschottet. Nur so ist zu erklären, warum man trotz eingeschränkter Wahrnehmungsfähigkeit glaubt, im Besitz der politischen Wahrheit zu sein — ganz nach dem Pippi-Prinzip: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.“

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