ÖH: Sommerschulen dürfen keine Bedingung für eine Anstellung als Lehrer_in sein

Für die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) ist eine Verpflichtung für Studierende in Sommerschulen zu lehren nicht akzeptabel

Wien (OTS) – Bereits in der Stellungnahme zu dem Gesetz, das die Sommerschulen gesetzlich verankert, wurde von Seiten der ÖH scharf kritisiert, dass eine Teilnahme an den Sommerschulen für viele Studierende ein Problem darstellt, da diese im Sommer arbeiten müssen, um sich ihr Studium finanzieren zu können. “Da auch die Sommerschulen Arbeit bedeuten, müssen diese fair entlohnt werden. Eine faire Entlohnung bedeutet zusätzlich, dass sämtliche anfallende Kosten darin beinhaltet sind”, wiederholt das Referat für pädagogische Angelegenheiten der ÖH seine Forderung. “Auch wenn eine faire Entlohnung kommt, ist die Anerkennung der Sommerschulen als Teil der in den Curricula festgelegten Praxiserfordernissen unzulässig, weswegen sie nicht verpflichtend werden dürfen”, ergänzt die ÖH.

Eine verpflichtende Teilnahme der Studierenden an den Sommerschulen für eine Festanstellung, wie es bereits in einigen neuen Anstellungsverträgen, vor allem in Niederösterreich, enthalten ist, sei reine Symptombekämpfung des aktuellen Lehrer_innenmangels auf dem Rücken der Studierenden, heißt es auch aus der Vorsitzendenkonferenz der Pädagogischen Hochschulen: “Die Intention einer Durchsetzung der Absolvierungspflicht einer Sommerschule als Aufnahmevoraussetzung für den Schuldienst ist an sich problematisch und ein Angriff auf die Selbstverwaltung der Hochschulen, die Vertretung der Studierenden und jene der Lehrer*innen. Ebenso untergräbt es einen unerlässlichen Qualitätssicherungsprozess.”

Das Vorsitzteam der ÖH bekräftigt, dass der aktuell eingeschlagene Weg der Regierung das Problem des Lehrer_innenmangels nur noch weiter befeuern würde: “Studierende werden verpflichtet ohne ausreichende Betreuung die Verantwortung für eine sehr heterogene Gruppe von Schüler_innen zu übernehmen. Alleine in der Ausgestaltung der Sommerschulen gibt es noch einige Problemfelder. Eine Verpflichtung der Teilnahme ist deshalb absolut inakzeptabel!” Deutlich zielführender sei es, das Lehramtsstudium erneut zu reformieren und auf die Bedürfnisse der Studierenden einzugehen, um so möglichst viele junge Menschen für ein Lehramtsstudium zu motivieren. Auch eine bessere und vor allem faire Bezahlung für Lehrkräfte allgemein und eine generelle Attraktivierung des Berufes sollte angedacht werden, damit sich der ohnehin schon merkbare Lehrer_innenmangel in den nächsten Jahren nicht weiter verschärft.

ÖH – Österreichische Hochschüler_innenschaft
Tanja Steger
Pressesprecherin
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