El-Nagashi/Grüne zu Beendigung von weiblicher Genitalverstümmelung: Ausbau von nachhaltigen Präventionsmaßnahmen ist wichtiger Schritt

Österreichweite Koordinierungsstelle gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) wird eingerichtet

Wien (OTS) – „Die heute angekündigte österreichweite Koordinierungsstelle gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM), die in Kooperation mit dem Frauengesundheitszentrum FEM Süd eingerichtet wird, ist ein wichtiger weiterer Schritt in der Bekämpfung von FGM. Ich begrüße insbesondere die zusätzlichen Ressourcen, die nun zur Verfügung stehen werden“, sagt die Integrationssprecherin der Grünen, Faika El-Nagashi.

„Neben der wirksamen Unterstützung betroffener Frauen, braucht es auch dringend eine Ausweitung der Präventionsmaßnahmen durch Bewusstseinsbildung und Veränderung der Überzeugungen und Haltungen in den Communities, in denen diese gewaltvolle Praxis stattfindet. Um die Arbeit professionell und nachhaltig aufbauen zu können, sind ausreichende Ressourcen für die Arbeit mit Multiplikator*innen nötig. Frauen, die beschließen, sich gegen FGM zu stellen, riskieren oft den Verlust ihres gesamten familiären und sozialen Umfelds. Hier braucht es ein Auffangnetz und Unterstützung in Form von Schutzwohnungen und psychosozialer Begleitung“, betont El-Nagashi, die sich für ein breites Präventionskonzept gegen FGM ausspricht.

Anlässlich des Internationalen Tags gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar, rückte der Handlungsbedarf in der Bekämpfung dieses Verbrechens wieder stärker ins Bewusstsein. „Es gibt völlig zu Recht einen parteiübergreifenden Konsens gegen FGM. Im März letzten Jahres haben wir im Menschenrechtsausschuss fraktionsübergreifend einen Antrag verabschiedet, der ebenfalls auf Präventions- und Bewusstseinsarbeit setzt – speziell im Gesundheitsbereich“, hält El-Nagashi mit Blick auf die parlamentarische Arbeit im Kampf gegen FGM in Österreich in dieser Legislaturperiode fest.

FGM ist in Österreich strafrechtlich verboten. Gleichzeitig leben Schätzungen zufolge etwa 8.000 betroffene Frauen in Österreich, die medizinische und psychosoziale Unterstützung bei der Bewältigung der schwerwiegenden Langzeitfolgen brauchen. Dazu kommen rund 1.000 minderjährige Mädchen, die gefährdet sind, genitalverstümmelt zu werden. „Hier geht es darum, diesen Kreislauf ein für alle Mal zu durchbrechen und alle Frauen und Mädchen in ihrer Selbstbestimmung und in ihren Rechten zu stärken“, meint El-Nagashi.

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