Oö. Volksblatt: “Beleidigt? Aber gerne!” (von Christian HAUBNER)

Ausgabe vom 8. Februar 2022

Linz (OTS) – Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat sich also in einer privaten Konversation abfällig und möglicherweise mit einem Augenzwinkern – das geht aus einem schriftlichen Chat für Außenstehende nie so klar hervor — über politische Mitbewerber geäußert. Als Folge sind nun einige äußerst beleidigt.
Nun kann man über eine Wortwahl trefflich streiten, vor allem wenn im privaten Kontext etwa sarkastische, witzig gemeinte oder satirische Anspielungen getätigt werden. Aber seien wir doch ehrlich: Da gibt es verbale „Ausraster“, die vermutlich schlimmer – weil öffentlich geäußert – sind. Von Hunden, die man eher auf eine Wurst als schwarze Politiker aufs Geld aufpassen ließe (SPÖ-Ex-Finanzminister Rudolf Edlinger) über „Sandküberlhirn“ (der frühere SPÖ-LH-Stv. Josef Ackerl zu einem ÖVP-Politiker), „Falotten in der Regierung“ (FPÖ-Chef Herbert Kickl) bis zum „Oasch“-Sager von Neos-Abg. Stephanie Krisper, die sich übrigens damals auch darauf berufen hatte, die Äußerung sei nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen: Solche Aussagen sind nicht nett, auch nicht kultiviert, aber sie sind nicht strafrechtlich relevant. Und es bleibt der Verdacht, dass sich gerade jetzt manche insgeheim regelrecht freuen, sich öffentlichkeitswirksam aufregen zu können. Frei nach dem Motto: Beleidigt? Aber gerne!

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