Unabhängige Privatbrauereien und ARCHE NOAH: Bier-Patente stoppen!

Österreichische Brauereien erwarten massive ökonomische Probleme

Wien/Schiltern/Hirt (OTS) – Die Bewegung gegen Patente auf Leben ist seit heute um eine starke Stimme aus der Wirtschaft reicher: Die „Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs“ und ihre rund 35 Mitgliedsbetriebe unterstützen die ARCHE NOAH-Petition „Missbrauch des Patentrechts stoppen“ auf www.keinpatentaufsaatgut.at. Der aktuelle Missbrauch des Patentrechts und eine unwillige Politik führen zu immer mehr Patenten auf Pflanzen aus herkömmlicher Zucht und damit auch auf Lebensmittel – bis hin zu Patenten auf Braugerste und sogar auf das Bier im Glas. Solche Patente führen zu drastischen Einschränkungen der Freiheit heimischer Brauereien und zu Einheits-Bier statt Vielfalt.

Aktuell vor dem Europäischen Patentamt verhandelte Patente umfassen die Gerstenpflanze, das Saatgut, die Verwendung der Gerste zum Brauen und selbst das Bier im Glas. „Das dürfen wir nicht zulassen. Gerade die Gerste schafft in der Vermälzung durch ihre Vielfalt in Geruch, Geschmack und Farbe die Charakteristik unserer Biere“, begründet Nikolaus Riegler, Eigentümer und Geschäftsführer der Kärntner Privatbrauerei Hirt sein Engagement für die Petition von ARCHE NOAH.

„Patente auf herkömmliche Züchtung bedrohen die Vielfalt auf unseren Feldern, Tellern und in unseren Gläsern. Weder Gerste-ZüchterInnen, noch LandwirtInnen oder Brauereien können wissen, ob die Gerste, die sie züchten, anbauen oder für ihr Bier verarbeiten, von einem fragwürdigen Patent betroffen ist. Es ist völlig inakzeptabel, dass die meisten europäischen MinisterInnen diese Bedrohung verschlafen, statt endlich Klarheit für die biologische Vielfalt und für kleine Betriebe zu schaffen“, so Dagmar Urban, Leiterin des Bereichs Politik bei ARCHE NOAH.

Trotz des Verbots von Patenten auf herkömmlich gezüchtete Pflanzen und Tiere finden Agrarkonzerne immer neue Wege, diese Regeln zu umgehen. Betroffen sind neben Braugerste und Bier auch viele weitere Lebensmittel wie Buschmelonen, Salat und Tomaten. Die ARCHE NOAH-Petition ist Teil einer internationalen Kampagne des Bündnisses „No patents on Seeds!“ und richtet sich an die zuständigen MinisterInnen in ganz Europa. Sie werden aufgefordert, den Missbrauch des Patentrechts zu stoppen und damit die wachsende Kontrolle über herkömmlich gezüchtete Pflanzen und Tiere durch große Konzerne wie Bayer, Corteva (früher DowDuPont), BASF und Syngenta zu durchbrechen.

Erst vor wenigen Monaten hat das Europäische Patentamt eine Beschwerde gegen ein Patent auf Braugerste der Firma Carlsberg (EP2373154) zurückgewiesen. „Die zuständigen MinisterInnen müssen sich jetzt zu einer Konferenz treffen und wirksame Maßnahmen gegen Patente auf Leben ergreifen“, fordern Dagmar Urban und Nikolaus Riegler gemeinsam.

[Zur Petition] (http://www.keinpatentaufsaatgut.at)
[Zum Verein der Unabhängigen Privatbrauereien Österreichs] (https://privatbrauereien.at)
[Hintergrund-Papier „Keine Patente auf Braugerste und Bier”]
(https://arche-noah.at/files/factsheet_patente_auf_bier.pdf)

Axel Grunt
ARCHE NOAH, Presse Saatgutpolitik
Tel.: +43 (0) 680 23 79 245
E-Mail: presse@arche-noah.at

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