Auftraggeber Haftung: Amazon & Co haften endlich für widrige Arbeitsverhältnisse

SWV Pokorny und Freitag freuen sich über erfolgreiche Umsetzung langjähriger Forderung

Wien (OTS) – In der gestrigen Nationalratssitzung würde mit einer Änderung im Güterbeförderungsgesetz endlich einer langjährigen Forderung des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands nachgekommen, wobei es um eine Vorlage seitens der EU ging, welche seitens des BMK einfach nicht umgesetzt wurde.

„Große Paketdienstleister wie z.B. Amazon, DPD, aber auch die Post können sich der Auftraggeber Haftung jetzt nicht mehr entziehen. Unser intensiver Einsatz für eine treffsichere Auftragnehmer Haftung hat sich bezahlt gemacht“, freut sich SWV Vizepräsidentin Katarina Pokorny. Sie pocht bereits seit Jahren in sozialpartnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Karl Delfs, Vorsitzender der Sparte Transport und Verkehr bei der VIDA, auf eine Lösung.

Bei immer wiederkehrenden Razzien wie z.B. im Amazon-Verteilzentrum Großebersdorf wurden hunderte Verstöße gegen das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz und das Arbeitslosenversicherungsgesetz festgestellt. Paketdienstleister wie Amazon beauftragen Subunternehmen für die Warenauslieferung – allerdings bezahlen sie die Subunternehmen als Auftraggeber so schlecht, dass diese nicht einmal ausreichend Geld für die Einhaltung sozialer Standards wie Mindestlohn und Arbeitszeiten haben.

„Den Auftraggebern ist egal unter welchen Verhältnissen der Auftrag erfüllt wird. Sie schieben die Verantwortung auf ihre Subunternehmen ab und üben gleichzeitig enormen Druck auf diese aus um den Preis gering zu halten“, erklärt Christian Freitag, SWV Vizepräsident und ebenfalls in der Sparte Transport und Verkehr tätig.

Pokorny streicht zudem die enorme körperliche und psychische Belastung der kleineren Subunternehmen, die oft EPU sind, hervor: Sie müssen innerhalb kürzester Zeit extrem viele Pakete abliefern. Das ist zusätzlich eine Gefahr für den Straßenverkehr.

„Die Umsetzung der Auftraggeber-Haftung und die Durchsetzung von Strafen im Fall eines Verstoßes sind wichtig um endlich Rahmenbedingungen für ein faires Miteinander zu schaffen. Wir werden genau beobachten, ob sich die Arbeitsbedingungen für die Auftragnehmer ausreichend verbessern“, betont Freitag.

„Wir möchten uns auch für die Unterstützung der VIDA in der Person von Karl Delfs bedanken. Er hat sich sehr aktiv mit uns für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen eingesetzt“, schließen Pokorny und Freitag ab.

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