Ribo/Disoski zum Equal Pay Day: Arbeitslast von Care-Arbeit liegt fast ausschließlich bei Frauen, vor allem älteren

Grüne: In kaum einem anderen europäischen Land sind daher so viele Frauen in Teilzeit beschäftigt, wie in Österreich

Wien (OTS) – Anlässlich des heutigen Equal Care Day verweisen die Grünen auf die eklatant ungleiche Verteilung unbezahlter Care-Arbeit in Österreich. „Während Frauen mit 32 Stunden pro Woche ganze 63 Prozent der unbezahlten Care-Arbeit – also Kindererziehungs-, Pflege-und Haushaltsarbeit – übernehmen, sind es bei Männern lediglich 16 Stunden. In kaum einem anderen europäischen Land sind daher so viele Frauen in Teilzeit beschäftigt, wie in Österreich. Care-Arbeit ist also auch im Jahr 2022 immer noch eine Frage des Geschlechts“, sagt die Frauensprecherin der Grünen, Meri Disoski. „Das Bruttolebenseinkommen und damit auch die spätere Pension von Frauen sinkt, die ökonomische Abhängigkeit vom Partner und die Gefahr der Altersarmut erhöhen sich“, erinnert Disoski an die drastischen Folgen.

Für Disoski sollte es im Jahr 2022 selbstverständlich sein, dass Care-Arbeit partnerschaftlich geteilt wird. „Mit modernen Elternteilzeit- und Elternkarenz-Modellen und einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr können wir den rechtlichen Rahmen dafür schaffen“, ist die Grüne Frauensprecherin überzeugt. „Unsere Vorschläge dazu sind dem Koalitionspartner bekannt. Ihre rasche Umsetzung ist die entscheidende Voraussetzung dafür, dass Frauen das Ausmaß ihrer Care- und Erwerbstätigkeit frei entscheiden können und nicht aus der Teilzeitfalle direkt in die Altersarmut rutschen“, hält Disoski fest.

„Care-Arbeit ist aber auch für Senior:innen ein großes Thema. Sie sind es oftmals, die ihre Enkelkinder betreuen, wenn Bildungseinrichtungen wie die Schule oder der Kindergarten so früh schließen, dass berufstätige Eltern, insbesondere Frauen, auf die Betreuung durch die Großeltern angewiesen sind. Diese Arbeit erledigen Senior:innen kostenlos und ersparen der Gesellschaft damit viel Geld“, sagt Bedrana Ribo, Sprecherin der Grünen für Pflege und Senior:innen.

In Österreich leisten außerdem nahezu eine Million Menschen unentgeltliche Care-Arbeit, weil sie zu pflegende Angehörige betreuen und versorgen. „Die pflegenden Angehörigen sind überwiegend weiblich. Diese Frauen sind zu 50 Prozent über 60 Jahre alt, also häufig bereits selbst in Pension. In Österreich leisten also überwiegend Pensionistinnen Care-Arbeit für Angehörige, die gepflegt werden müssen. Auch das ist unentgeltliche Frauenarbeit, die dem Staat sehr viel Geld spart“, betont Ribo.

„Dass mit diesem Quartal in ganz Österreich Community Nurses zu arbeiten beginnen, die unter anderem auch dieser Zielgruppe eine Entlastung bieten werden, freut mich sehr“, sagt Bedrana Ribo.

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