Grüne Wien/Spielmann: Alle Winternotquartiere ganzjährig öffnen

Wien (OTS) – Anlässlich der Präsentation des Situationsberichts 2022 des Verbands Wiener Wohnungslosenhilfe fordert die Sozialsprecherin der Grünen Wien, Viktoria Spielmann, die Wiener Winternotquartiere ganzjährig zu öffnen. „Wohnen ist ein Menschenrecht und die Stadt Wien muss dieses Recht auf Wohnen ganzjährig, niederschwellig und diskriminierungsfrei ermöglichen. Die Ausweitung des Winterpakets auf das ganze Jahr ist auch relevant, um obdachlose Menschen nicht nur vor extremer Kälte sondern auch vor Hitze zu schützen“, so Spielmann.

Außerdem fordern die Grünen Wien, dass das Angebot der Notschlafplätze qualitativ verbessert wird und den Menschen mehr Privatsphäre in Einzel- oder Doppelzimmern zugestanden wird. „Menschen die obdach- oder wohnungslos geworden sind haben ein Recht auf Privatsphäre und dürfen nicht wie Bittsteller:innen behandelt werden. Insbesondere für Frauen ist ein geschützter Rahmen in den Unterkünften wichtig, um sich vor Übergriffen schützen zu können“, so Spielmann.

Konkrete Zahlen zu Obdach- und Wohnungslosigkeit, insbesondere zur verdeckten Wohnungslosigkeit, die Frauen besonders trifft, gibt es für Wien nicht. „Die Stadt Wien muss hier klare Fakten schaffen. Es braucht eine Zählung der Obdachlosen nach Pariser Vorbild und eine Studie zur verdeckten Wohnungslosigkeit. Nur so kann die Stadt Wien ihr Angebot entsprechend adaptieren“, so Spielmann.

Der Fonds Soziales Wien betreute 2020 12.550 Kund:innen und stellte 900 Winternotschlafplätze zur Verfügung, die Menschen ohne Anspruch nutzen können. Auch wenn es erfreulich ist, dass 350 Plätze weiterhin zur Verfügung gestellt werden, werden über 500 Plätze am 2. Mai geschlossen. „Der Bericht zeigt: Die Schließung von Notquartieren ist der völlig falsche Weg und lässt besonders vulnerable Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, im Stich. Für die Gruppe von Menschen, bei denen sich aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation die Obdachlosigkeit manifestiert, muss es langfristige und zielgerichtete Lösungen geben“, so Spielmann.

Auch für das Personal bedeutet dies befristete Arbeitsverträge und Unsicherheit, was in Zeiten der Coronakrise, Preissteigerungen und Ukrainekrieg zu einer erhöhten Belastung führt. Die Grünen Wien bringen deswegen beim heutigen Gemeinderat erneut den Antrag ein, das ganzjährige Angebot auszubauen und die bestehenden Notschlafplätze aufrechtzuerhalten.

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