Tiroler Tageszeitung, Leitartikel, Ausgabe vom 9. September 2022. Von ALOIS VAHRNER. “Späte Zinsbremse gegen die Inflation”.

Lange hat die Europäische Zentralbank (EZB) das von ihr mit ihrer ultralockeren Geldpolitik mitverursachte Teuerungsproblem ignoriert und kleingeredet. Spät, aber doch wird jetzt versucht, die Zügel kräftig anzuziehen.
Letztlich ist es ein später Salto rückwärts, den die Euro-Währungshüter nun vollziehen: Nachdem vor einigen Wochen die lange Phase der Null- und Minuszinsen mit einer Leitzins-Anhebung auf 0,5 Prozent beendet worden war, folgte ges­tern der nächste Schritt. Trotz wachsender Angst vor Energie-Versorgungsengpässen und einem Einbruch der kostengeplagten Wirtschaft hat die EZB mit einer historisch kräftigen Zinserhöhung um weitere 0,75 Prozentpunkte auf nunmehr 1,25 Prozent ein klares Signal gesetzt, dass sie der momentanen Rekordinflation etwas entgegensetzen will. Und dass es deshalb in den kommenden Monaten weitere Zinsanhebungen geben wird, wurde bereits deutlich signalisiert.

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