Freiwilliges Engagement bei Vereinen als wesentlicher Integrationsfaktor

ÖIF-Forschungsbericht zeigt Relevanz von Deutschkenntnissen bei der Mitwirkung in Vereinen und Organisationen / ÖIF-Ehrenamtsförderung unterstützt Integrations-Initiativen

Welchen Stellenwert nehmen Vereine und Organisationen bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ein? Wie gehen diese Einrichtungen auf Migrant/innen und Schutzsuchende zu? Auf diese und viele weitere Fragen gibt der aktuelle Forschungsbericht des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) Antworten.

Die qualitative Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt. Befragt wurden 17 Expert/innen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich, von Katastrophenhilfs- und Rettungsdiensten oder aus dem Gebiet Kunst und Kultur. Bei den Organisationen lag der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund zwischen 3 und 87 Prozent, bei einem speziellen Projekt sogar bei 100 Prozent. Eine zentrale Aussage lautet: Je besser die Deutschkenntnisse, desto reibungsloser gestaltet sich die Mitarbeit in gemeinnützigen Einrichtungen.

Der Forschungsbericht ist für Interessierte unter www.integrationsfonds.at/publikationen abrufbar. 

FREIWILLIGE MITARBEIT IST VIELFÄLTIG MOTIVIERT, DEUTSCHKENNTNISSE ALS WESENTLICHER FAKTOR

Ein zentraler Beweggrund, sich freiwillig zu engagieren, ist die Möglichkeit, mehr über das Leben in Österreich zu erfahren, persönliche Kontakte zu knüpfen und einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Durch Kontakte mit österreichischen Freiwilligen möchten viele Zuwanderinnen und Zuwanderer ihre Sprachkenntnisse vertiefen. Ein weiteres Motiv ist, die ehrenamtliche Tätigkeit als Einstieg zu hauptamtlicher Arbeit zu nutzen. Nicht zuletzt bedeutet freiwillige Arbeit für Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund eine Möglichkeit, Dankbarkeit für die erfahrene Unterstützung auszudrücken, „der Gesellschaft etwas zurückgeben“ wurde häufig als Motiv genannt.

Die Studie zeigt auch auf, wie wichtig die Deutschkenntnisse der Menschen sind, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Diesbezüglich wurden von den Expert/innen sprachliche Barrieren genannt, die es mitunter schwierig machen, geeignete Tätigkeiten zu finden und potenzielle Freiwillige anzusprechen.  

EHRENAMTLICHE MIT MIGRATIONSHINTERGRUND: GEZIELTE ANSPRACHE NOTWENDIG

Für die Organisationen bringt freiwilliges Engagement von Personen mit Migrationshintergrund verschiedene Vorteile. Neben zusätzlichen personellen Ressourcen bringen Menschen mit Migrationshintergrund Kompetenzen in weiteren Sprachen, Fachwissen und andere Sichtweisen mit. Sie fungieren als Multiplikator/innen und „Türöffner“ für ausländische Bevölkerungsgruppen – somit können gezieltere und diversere Leistungen erbracht werden.

Organisationen erreichen Freiwillige mit Migrationshintergrund schwieriger, wenn es am Wissen über die Bedürfnisse dieser Zielgruppe mangelt. Um Migrant/innen für Freiwilligenarbeit zu gewinnen, sollten gezielte Maßnahmen, wie beispielsweise mehrsprachige Informationen über ehrenamtliches Engagement in Österreich und Begleitprogramme für Ehrenamtliche, gesetzt werden. Institutionalisierte Freiwilligenarbeit ist in deren Herkunftsländern oft wenig verankert, unter freiwilliger Hilfe wird von Migrant/innen vielfach eher Nachbarschaftshilfe verstanden. 

EHRENAMTSFÖRDERUNG DES ÖIF

Der ÖIF unterstützt ehrenamtliche Initiativen, um die sprachliche und kulturelle Integration von Migrant/innen und Schutzsuchenden zu fördern und gemeinsame Aktivitäten zu ermöglichen. Gefördert werden können auf dem Wege der Refundierung Kosten in der Höhe von bis zu 2.500 Euro pro Initiative in ganz Österreich. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.integrationsfonds.at/ehrenamtsfoerderung.

Österreichischer Integrationsfonds
Mag.(FH) Siegfried Grobmann
Leiter Kommunikation
+43 17 10 12 03 322
siegfried.grobmann@integrationsfonds.at
https://www.integrationsfonds.at

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