Ö1 Talentestipendium 2022 geht an Sophia Latysheva von der Universität für angewandte Kunst Wien

Ö1 Publikumspreis an Angelika Wienerroither von der Universität Mozarteum Salzburg

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Siegerin des Ö1 Talentestipendiums für bildende Kunst 2022 ist Sophia Latysheva. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wien und schloss im Sommer ihr Trans-Arts-Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien ab. Das Ö1 Talentestipendium, eine bisher in Österreich einzigartige Nachwuchs-Förderung, ist mit 10.000 Euro dotiert und wird mit Unterstützung des Wiener Städtischen Versicherungsvereins vergeben. Die Verleihung fand heute Abend (3.11.) im Wiener Leopold Museum statt, wo auch bis 11. Dezember „Handeln im Jetzt. Die Ausstellung der Nominierten zum Ö1 Talentestipendium 2022“ zu sehen ist.

Die künstlerische Arbeit der 1995 geborenen Sophia Latysheva ist geprägt von einer anhaltenden Faszination für das Thema des menschlichen Körpers als komplexes Feld von Machtbeziehungen. Ihre Forschung umfasst insbesondere die Bereiche Disability Studies, Queer Theory und Ethik. Ihre Skulpturen fragmentieren das Bild des menschlichen Körpers. Dadurch versucht Latysheva, die Definition der inhärenten menschlichen Integrität zu dekonstruieren. Ihre Arbeiten stellen das Konzept der Fluidität des Werdens in den Mittelpunkt. In der Begründung der Fachjury heißt es: „Sophia Latyshevas künstlerisches Interesse wird von einer anhaltenden Faszination für den menschlichen Körper getragen, der sie in Skulpturen und Settings für Theaterperformances eindrucksvoll Rechnung trägt. Ihre aktuelle Werkserie beschäftigt sich mit Negativformen von Körperteilen, die, frei flottierend im Raum verteilt und von metallenen Vorrichtungen gehalten, wie Prothesen eines fragmentierten, nur mittelbar präsenten Körpers wirken. Sein Volumen wird durch Abdrücke von Muskeln und Fettpolstern gebildet, die Statik durch hervortretende Knochen und Sehnen, seine Feinstruktur durch Poren und Haare. Latyshevas Blick auf anatomische Details ist wie manch ihr Werkstoff der medizinischen Heilkunde entlehnt, die den Körper als biologischen Organismus untersucht und damit dingfest macht. Doch durch die Auflösung seiner anatomischen Verfassung zeigt die Künstlerin die Unmöglichkeit eines kohärenten Körpers auf: Ihre spielerischen Neukonfigurationen legen ihn nicht auf das fest, was er zu sein hat, sondern loten vielmehr aus, was er sein könnte.“

Auch das Ö1 Publikum wählte heuer wieder eine Gewinnerin. Im Rahmen eines Online-Votings kürten die Ö1 Hörer/innen Angelika Wienerroither zu ihrer Favoritin. Die 1986 geborene Künstlerin studiert Malerei an der Universität Mozarteum Salzburg. Sie arbeitet transmedial mit Installation, Malerei, Zeichnung, Text, digitaler und analoger Fotografie. Wienerroither erhält die Möglichkeit der kostenfreien Teilnahme am „Artist Statement“ im Rahmen der Parallel Vienna 2023.

Werke der beiden Preisträgerinnen sowie der weiters nominierten Kunstschaffenden Gleb Amankulov, Adina Camhy und Raphael Reichl sind, kuratiert von Philippe Batka, von 4. November bis 11. Dezember 2022 unter dem Titel „Handeln im Jetzt. Die Ausstellung der Nominierten zum Ö1 Talentestipendium 2022“ im Wiener Leopold Museum zu sehen. Die Grundidee des Ö1 Talentestipendiums, einer Initiative für Studierende der österreichischen Kunst-Universitäten, basiert auf der Überlegung von Nachhaltigkeit. Diese Förderung soll der Stipendiatin/dem Stipendiaten ermöglichen, sich ein Jahr lang ausschließlich ihrer/seiner künstlerischen Arbeit widmen zu können. Die Ö1 Talentebörse ist ein Kunstförderprojekt mit Unterstützung des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. Alle Details zum Ö1 Talentestipendium sind abrufbar unter
https://oe1.orf.at/talentestipendium.

ORF Radio Öffentlichkeitsarbeit
Isabella Henke
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