Wohnkostenhilfe vergisst auf den Mittelstand

Fritz Pöltl (FCG-ÖAAB): „Wien lässt Inflations-Körberlgeld auf Kosten des Bundes und der Steuerzahler in die Stadtkasse fließen!“

Wien (OTS) – Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Anstatt Mieten zu beschränken und Mieterhöhungen zu verhindern, werden die exorbitant steigenden Mieten nun „gefördert“. Das heißt, die – 375.000 Richtwertmieten, davon der größte Anteil in Wien, werden ab 1. April um 8,6 Prozent erhöht. Besonders unterstützungswürdige Mieter werden dann vom jeweiligen Bundesland vermutlich mit 200 oder 250 Euro aus Steuergeld entlastet. Geld, das sie – durch die hohe Inflation bedingt – über Mehrwertsteuer und Energiekosten ohnehin bereits an den Staat abliefern mussten. Fritz Pöltl, FCG-ÖAAB-Fraktionsvorsitzender in der AK-Wien: „In Wien werden davon vermutlich die meisten Gemeindemieter gefördert werden“. Und das aber auch nur kurzfristig, denn die Miete bleibt ja die nächsten Jahre weiter um 8,6 Prozent höher, der Mietenzuschuss werde aber nur einmal gewährt!

Beispiel Mittelstand

Eine 80²-Wohnung mit 850 Euro Miete wird ab 1. April um 72,25 Euro teurer. Fritz Pöltl: „Nach drei Monaten und zehn Tagen wird der Zuschuss aufgebraucht sein, die neue, höhere Miete zahlt man aber die nächsten Jahre voll weiter. Auch wenn die Inflation wieder fallen sollte“. Eine Mietensenkung wegen einer niedrigen Inflationsrate habe es nämlich noch nie gegeben. Übrigens: Ein schlechtes Beispiel: Denn der Mieter einer 80 m²-Wohung fällt fast sicher nicht unter die Förderbarkeit. Hier lag etwa die von der rot-pinken Regierung in Wien festgelegte Einkommensobergrenze für den Energiebonus bei 40.000 Euro im Jahr. Das Wiener Durchschnittsgehalt mit 6 bis 10 Jahren Berufserfahrung beträgt in Wien allerdings 45.850 Euro jährlich. Die noch förderbaren Gehälter sind netto aber nur knapp noch 2.030,00 Euro wert. Fritz Pöltl: „Rechnet man die erhöhte Miete, die erhöhten Energiekosten und die jeweils dazu fällige Mehrwertsteuer zusammen, so bleiben dem förderbaren „Durchschnittsverdiener“ nur 517 Euro zum Leben übrig“. Davon seien dann aber neben den Lebensmitteln auch noch der Familien-Pkw samt Bezinkosten, die Parkgebühren, Versicherungen, Mitgliedbeiträge zur Partei und zur Gewerkschaft, zum ÖAMTC sowie eventuell auch der Kirchenbeitrag zu begleichen. Fritz Pöltl: „Da kann sich alles nicht mehr ausgehen!“

Stadt Wien

Die rot-pinke Stadtregierung hätte ja durchaus die Mieten im Gemeindebau begrenzen und die inflationsbedingte Erhöhung einfach aussetzen können. Fritz Pöltl: „Das haben die von den NEOS unterstützten Sozialdemokraten aber nicht getan, sondern lassen jetzt das Inflations-Körberlgeld auf Kosten des Bundes und der Steuerzahler in ihre Stadtkasse fließen. Geld, das nun neben den außerordentlichen Gewinnen der Wien-Energie auf Kosten der Wienerinnen und Wiener einfach eingesackt wird!“

Fraktion christlicher Gewerkschafter Wien
KR Friedrich Pöltl
FCG-Landesgeschäftsführer
Tel.: 01/5344479481
Johann Böhm Platz 1
1020 Wien

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